Lübeck – Jetzt geht es los: Mit der Partie zwischen dem FC Eintracht Norderstedt und dem VfR Neumünster wird am Freitag (19.30 Uhr) die Regionalliga Nord eröffnet.

Ein paar spannende Monate warten nun auf Teams, Trainer und Zuschauer. Wer startet am besten? Was schaffenen die Aufsteiger? Wer wird sich wohl am Ende ganz oben platzieren? Die Frage nach dem kommenden Meister zählt sicher zu den interessantesten.

In einer Umfrage sahen 17 von 18 Trainern den VfL Wolfsburg II erneut vorn, gefolgt von Werder  Bremen  II  (14).  Immerhin  sechs  Mal  wurde  der  SV  Meppen  als  Titelkandidat genannt, jeweils vier Übungsleiter trauen dem VfB Oldenburg und dem Goslarer SC die Spitzenposition zu.

Am Freitag wird die Saison mit der Begegnung FC Eintracht Norderstedt gegen VfR Neumünster eröffnet. Der Norddeutsche Fußball-Verband (NFV) wird ab 18 Uhr mit einem kleinen Empfang mit Gästen aus Sport und Politik die neue Spielzeit einläuten. Der NFV freut sich sehr, auch den Oberbürgermeister der Stadt Norderstedt, Hans-Joachim-Grote sowie Stadtpräsidentin Kathrin Oehme begrüßen zu dürfen.
Direkt vor der Begegnung werden einige Jugendspieler des FC Eintracht Norderstedt die Meisterschale der Regionalliga Nord präsentieren Des Weiteren ist eine kleine Talkrunde mit dem NFV-Präsidenten Eugen Gehlenborg, dem Spielausschussvorsitzenden Jürgen Stebani sowie Verantwortlichen der beiden Vereine geplant. „Wir freuen uns sehr, dass die Regionalliga Nord bei uns in Norderstedt in die neue Saison geht. Das ist nicht selbstverständlich, da wir ja erst im zweiten Jahr in dieser Liga spielen“ freut sich Thomas Hochmuth, Vize-Präsident der Eintracht. „Vielleicht hilft uns so ein Event ja, zukünftig den einen oder anderen Zuschauer mehr ins Edmund-Plambeck-Stadion zu locken.“

FC Eintracht Norderstedt – VfR Neumünster (Fr., 19.30 Uhr)
Thomas Seeliger, Trainer der Gastgeber, erinnert vor dem Saisonstart daran, dass „das zweite Jahr nach dem Aufstieg als besonders schwierig gilt“. Er wäre deshalb schon sehr zufrieden, wenn seine Mannschaft an die guten Leistungen der vergangenen Rückrunde anknüpft und sich „aus der Abstiegszone fernhalten“ kann. Immerhin: Die Eintracht kann auf bewährte Spieler setzen, denn den sechs Zugängen stehen lediglich drei Abgänge gegenüber. Der Gegner hatte dagegen mehr Personalwechsel zu verzeichnen. „Wir haben einen großen Umbruch hinter uns“, sagt Uwe Erkenbrecher, seit dem Frühjahr auf der Bank des VfR Neumünster. Einige erfahrene Kräfte gingen, sie wurden vor allem durch Spieler ohne große Regionalliga-Erfahrung ersetzt. Erkenbrecher: „Unsere Mannschaft ist extrem jung und muss sich erst einmal in der Liga einfinden.“ Gegen einen Sieg im Eröffnungsspiel hätten wohl beide Trainer nichts einzuwenden.

VfL Wolfsburg II – BSV Schwarz-Weiß Rehden (Sa., 14 Uhr)
Auch der Trainerwechsel von Valérien Ismaël (zum 1. FC Nürnberg) zu Thomas Brdaric (TSG Neustrelitz) vermochte nichts daran zu ändern: Die Wolfsburger gehen wie in der Vorsaison als Topfavorit ins Rennen. „Wir wollen auch in der neuen Saison eine gute Rolle spielen und arbeiten akribisch dafür, dass wir ähnlich erfolgreich sind“, sagt der neue Mann auf der VfL-Bank. Allerdings weiß Brdaric auch: „Die Mannschaft hat sich verändert, und neben dem sportlichen Erfolg wollen wir auch unseren Ausbildungsauftrag erfüllen.“ Der Fluch der guten Tat, er spielte eine Rolle beim VfL Wolfsburg. Denn neben dem Trainer empfahlen  sich  auch  einige  Spieler  für  „höhere  Aufgaben“.  So  verlor  Wolfsburg  unter anderen Justin Eilers (Dynamo Dresden), Willi Evseev (1. FC Nürnberg) und Ferhat Yazgan (Trabsonspor). Ohne einige wichtige Kicker muss auch Andreas Petersen, Nachfolger von Björn Wnuck auf der Bank des BSV Rehden, auskommen. Für Spieler wie Francis Banecki (VSG Altglienicke Berlin), Christian Hegerfeld (BV Cloppenburg) oder Alexander Neumann (SV  Drochtersen/Assel)  verpflichtete  der  BSV  allerdings  erfahrene  Kräfte  wie  Youness Buduar und Alessandro Ficara (beide SV Wilhelmshaven), Almir Kasumovic (Hannover 96) oder Jeffrey Obst (SV Werder Bremen II). „Eine gewisse Zeit werden wir benötigen, um uns zu  finden.  Dennoch  können  und  wollen  wir  eine  gute  Rolle  spielen“,  so  Petersen.  In Wolfsburg dürfte sein Team gleichwohl als Außenseiter antreten.

ETSV Weiche Flensburg – FC St. Pauli II (Sa., 14 Uhr)
Immerhin: Weiche tauchte schon mal auf, wenn es in den vergangenen Wochen um die Favoriten ging. „In unserem dritten Regionalliga-Jahr wollen wir uns weiter festigen und stabilisieren sowie Platz sechs aus der Vorsaison möglichst verbessern“, sagt Trainer Daniel Jurgeleit. Er hat seine Mannschaft vor allem punktuell verstärkt und kann auf das Gerüst des Vorjahres setzen. Beim Gegner drehte sich das Personal-Karussell dagegen stärker – wie üblich in einer U23. Dabei verzeichnete Trainer Thomas Meggle mit Fabian Boll (aus dem eigenen Zweitligateam) einen „Königstransfer“. Der erfahrene Ex-Profi soll die junge Mannschaft führen – und zwar möglichst schnell in gesicherte Regionen. „Wir wollen so früh wie möglich den Klassenverbleib sichern und wieder einige Spieler näher an den Profikader bringen“, so der Trainer. Ein Punkt bei den favorisierten Flensburgern würde St. Pauli sicher helfen.

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Goslarer SC – Hamburger SV II (Sa., 16 Uhr)
Elf neue Spieler, 13 Abgänge – in Goslar passierte einiges in der Sommerpause. „Wir mussten   erneut   einen   sehr   großen   Umbruch   verkraften   und   haben   zahlreiche Leistungsträger verloren. Der Altersschnitt ist um rund dreieinhalb Jahre gefallen“, sagt Mario Block. Der Trainer bittet um Geduld in den kommenden Monaten. Und dann wäre „ein gesicherter Mittelfeldplatz am Saisonende“ bereits ein Erfolg für Block. Einen Tabellenrang ohne  Sorgen  strebt  auch  Joe  Zinnbauer  als Nachfolger  von  Rodolfo  Cardoso  mit  dem Hamburger SV II an – unter anderen: „Für uns ist es entscheidend, die Mannschaft und die einzelnen  Spieler  weiterzuentwickeln  und  an  den  Profikader  heranzuführen.  Außerdem wollen wir so schnell wie möglich die nötigen Punkte holen, um nicht in Abstiegsgefahr zu geraten.“ Auch im HSV-Nachwuchs herrschte reges Treiben in den vergangenen Wochen. Den acht Zugängen stehen 14 Abgänge gegenüber. Das Spiel in Goslar könnte nun erste Hinweise darauf liefern, wie schnell aus den vielen Talenten eine Mannschaft wird.

VfB Lübeck – SV Meppen (Sa., 16 Uhr)
Ein echter Aufsteiger ist der VfB Lübeck nach der nur einjährigen Abwesenheit eigentlich nicht. Niemand rechnet auch wirklich damit, dass der Gastgeber wie ein Neuling auftritt. Sein Trainer auch nicht unbedingt. „Wenn bei uns alle Spieler an Bord sind, haben wir eine schlagkräftige Mannschaft beisammen“, sagt Denny Skwierczynski. Allerdings weiß der VfB- Coach natürlich auch, worauf es in den kommenden Monaten erst einmal ankommt: „Wir wollen als Aufsteiger in erster Linie die nötigen Punkte für den Klassenverbleib sammeln und darüber hinaus guten Fußball spielen, an dem die Zuschauer Spaß haben.“ Der Gegner wird sogar immer wieder zum Favoritenkreis der Liga gerechnet. „Nach unserem starken vierten Platz  möchten  wir  uns  ungern  mit  weniger  zufrieden  geben“,  sagt  auch  SVM-Trainer Christian Neidhardt, „da unser Aufgebot in der Breite aber nicht mehr ganz so gut aufgestellt ist, geben wir einen einstelligen Tabellenrang als Ziel aus.“ Ein Ziel, das sich nach einem guten Start natürlich noch korrigieren lässt.

TSV Havelse – FT Braunschweig (So., 14 Uhr)
Für Havelses Trainer Christian Benbennek wäre es ein Erfolg, wenn seine Mannschaft „den siebten Rang aus der abgelaufenen Saison bestätigen“ könnte. Leicht wird das nicht angesichts der Abgänge. „Uns haben neun Stammkräfte verlassen, die wir durch junge Spieler ersetzt haben. Es geht erst einmal darum, eine Mannschaft zu formen“, so der TSV- Coach. Sollte sein Team schnell zu einer Einheit werden, könnte es allerdings durchaus eine gute Rolle spielen. Eine gute Rolle – die wünscht sich natürlich auch der Aufsteiger aus Braunschweig. Bei den Freien Turnern setzt man auf personelle Kontinuität, und man ist sich über die Aufgabe bewusst. Trainer Uwe Walther: „Wir wissen, dass wir vor einer Hammer- Saison stehen. Unser Ziel ist es, den Klassenverbleib zu schaffen, und wenn uns das gelingt, wäre es im Vergleich zum Aufstieg die noch größere Überraschung.“

Lüneburger SK Hansa – Eintracht Braunschweig II (So., 15 Uhr)
Nun sind auch die Lüneburger wieder mit dabei in der Regionalliga. Ihr Trainer Elard Ostermann weiß, worum es nun geht: „Wir wollen als Neuling den Verbleib in der Liga schaffen. Unsere junge Mannschaft muss sich dafür möglichst schnell von Oberliga- auf Regionalliga-Fußball umstellen, und ein guter Start wäre wichtig, um die Aufstiegseuphorie mitzunehmen.“ Die Mannschaft wurde jedenfalls mit ein paar erfahrenen Kräften verstärkt. So kamen Tezcan Karabulut (SV Babelsberg 03), Malik Issahaku (SV Eichede), Ali Moslehe (VfR Neumünster) und Patrick Posipal (TSV Havelse) zum Neuling. Dessen Auftaktgegner teilt das Schicksal der anderen zweiten Mannschaften: Viele Spieler gingen, viele wechselten zur Eintracht. Trainer Henning Bürger: „Wir wollen uns in der zweiten Saison nach dem Aufstieg in der Liga stabilisieren. Wichtig wird der Start sein, der im vergangenen Jahr für uns nicht optimal verlief. Vor allem aber geht es für uns darum, Spieler für den Profibereich zu entwickeln.“

VfB Oldenburg – Hannover 96 II (So., 15 Uhr)
Der VfB ging einen mutigen Weg bei der Besetzung  des Trainerpostens und holte mit Kristian Arambasic einen jungen Übungsleiter aus der Bremen-Liga. Wie es mit dem Neuling und dem VfB nun weitergeht, dürfte zu den spannendsten Fragen dieser Saison zählen. Arambasic weiß jedenfalls, dass kein Selbstgänger auf ihn wartet: „Der VfB Oldenburg hat mit Rang drei in der Vorsaison die Messlatte hoch gelegt. Mit einem neuen Trainerteam und mehreren  Zugängen  geht  es  darum,  dass  wir  uns  schnell  finden.  Unser  Ziel  ist  ein einstelliger Tabellenplatz.“ Der neue Trainer muss nun möglichst schnell einen Nachfolger für Torjäger Addy-Waku Menga finden, den es zum VfL Osnabrück zurückzog. Beim Gegner sucht man nach einem gesamten Team, denn auch Hannover 96 II wechselte sein Personal kräftig durch und verlor unter anderen Topstürmer Kevin Behrens (Alemannia Aachen). „Wir wollen uns so weit wie möglich von der Abstiegszone fernhalten“, sagt Trainer Sören Osterland, betont aber, dass „die Ausbildung unserer jungen Spieler“ im Vordergrund seiner Arbeit steht.

Werder Bremen II – BV Cloppenburg (1.10.14, 19.30 Uhr)
Weil mit Davie Selke (Deutschland) und Florian Grillitsch (Österreich) zwei Bremer bei der
U19-Europameisterschaft in Ungarn antreten, wurde diese Partie auf den 1. Oktober, 19.30 Uhr verlegt.

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