Lübeck – Der VfB Lübeck ist gerade wieder in die Regionalliga Nord zurückgekehrt. Der SV Eichede durfte sich in der vergangenen Saison schon Mal mit den besten aus dem Norden messen. Aufgeteilt ist die Regionalliga in fünf Staffeln: Nord, Nordost, West, Südwest und Bayern. Die Einführung von der dreigleisigen Regionalliga in eine mit fünf Staffeln kam 2012. Davor wurde in drei Staffeln (Nord, West und Süd) um die Meisterschaft gespielt. Durch die Aufstiegs-Playoffs ist es nun also nicht nur notwendig den jeweiligen Staffelsieg zu ergattern sondern zusätzlich noch in einem Hin- und Rückspiel gegen einen anderen Meister (oder Vizemeister aus Südwest) zu spielen. Der VfL Wolfsburg II hat dieses in der vergangenen Saison nicht geschafft, was z.B. für den SV Eichede den Abstieg bedeutete.

Nun wird überlegt, ob es nicht Sinn macht, wieder zu diesem Drei-Ligen-System zurückzukehren. DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig kritisiert z.B. die Aufstiegsregelung zur 3. Liga. Gegenüber der Sport-Bild sagte er: „Dass ein Meister nicht direkt aufsteigt, verträgt sich nicht mit unserem sportlichen Selbstverständnis und ist eine Ungerechtigkeit.“

SV Eichedes Trainer Oliver Zapel sagte zu HL-SPORTS: „Eine Reduktion der Regionalliga auf drei Staffeln würde das Niveau zweifelsohne in die Höhe schrauben. Allerdings wäre die Barriere für kleine Clubs wie den SV Eichede in so einem Fall schier unüberwindbar. Der sportliche und wirtschaftliche Sprung aus der Oberliga in die Regionalliga ist so schon immens und größer als ein Aufstieg in jeder anderen Spielklasse darunter. Durch die Reform würde uns eine Vision genommen werden, obgleich natürlich automatisch auch die Qualität der Oberligen erhöht würde.“

„Wir sind froh, dass wir überhaupt wieder in der Regionalliga spielen, aber es hat sicherlich Vor- und Nachteile eine dreigleisige Einteilung vorzunehmen. Die Schnittstelle ist dabei entscheidend, wo der Amateurfußball aufhört“, meint VfB Lübecks Coach Denny Skwierczynski zu diesem Thema.

Anzeige
AOK

Ost-Klubs wie 1. FC Magdeburg, FC Carl Zeiss Jena, Wacker Nordhausen und andere favorisieren eine dreigleisige Regionalliga.

Auch beim Deutschen Fußball-Bund macht man sich seine Gedanken: „Die aktuellen Regelungen entsprechen den von klaren Mehrheiten mitgetragenen und gewünschten Bestimmungen. Natürlich gibt es dabei auch immer wieder Einzelmeinungen, die von diesen abweichen. Wie Sie an den Strukturreformen der vergangenen Jahre sehen können, ist die Ligastruktur und die Festlegung der dazugehörigen Bestimmungen durchaus ein dynamischer Prozess, bei dem Verbesserungsvorschläge aufgegriffen und umgesetzt wurden. Der DFB wird im kommenden Jahr eine Bilanz der Spielklassen-Strukturreform ziehen. Sicher wird dann auch der Relegationsmodus ein zentrales Thema sein, hieß es gegenüber Rheinfussball.de aus der Frankfurter DFB-Zentrale.

SHFV-Präsident Hans-Ludwig Meyer, der auch zum Vorstand des DFB gehört, sagte am vergangenen Samstag in Lübeck: „Ich würde sogar eine sechsklassige Staffeleinteilung bevorzugen. Der Amateurfußball ist sehr gut aufgehoben und wenn ich an den Norden denke, dann ist das die gute alte Regionalliga Nord mit Traditionsvereinen und da sind wir insgesamt auf dem richtigen Weg, sonst wäre auch der Sprung in die 3. Liga viel zu groß. Das einzige, was zu verbessern wäre, ist das der Meister direkt aufsteigt. Wir haben in der Regionalliga ein gutes Niveau, wo sich die Vereine auf die 3. Liga vorbereiten können.“

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -