Lübeck – Nach Annika Kranich, Mareike Vogel und Annika Jordt haben die Travemünder Raubmöwen den vierten Neuzugang vermeldet: Vivien Bartlau wechselt vom Drittligisten SV Grün-Weiß Schwerin zum Zweitliga-Aufsteiger an die Ostsee. Dort soll sie die Linksaußen-Position verstärken, bei Bedarf aber auch auf der rechten Seite eingesetzt werden. Möglich wurde diese Verpflichtung, da der Vertrag in Schwerin auslief und es zu keiner Verlängerung kam. Das Travemünder Team hat seinen Neuzugang, der vor seiner Schweriner Zeit in Frankfurt/Oder spielte, mittlerweile auch persönlich kennen gelernt. Zunächst am Dienstag bei einer Laufeinheit, bevor es einen Tag später zum ersten Hallentraining dieser Vorbereitung ging. Morgen und am Sonntag trifft Bartlau beim Raiffeisen-Cup in Banzkow bei Schwerin im Übrigen auf ihren Ex-Verein Grün-Weiß.
Dass der TSV Vivien Bartlau nach Travemünde holte, geschah nicht zuletzt vor dem Hintergrund des bald beginnenden Studiums von Luisa Kieckbusch (auf dem Foto beim Torwurf) in Flensburg. Die vor wenigen Tagen 20 Jahre alt gewordene Kieckbusch hatte immer betont, dass sie möglichst noch in diesem Jahr in Richtung Lehramt (Mathematik, Sport) studieren möchte. Mit dem zugesagten Platz in Flensburg hat „Lui“ nun die notwendige Planungssicherheit. Der Wohnortwechsel in die nördlichste Großstadt Deutschlands ist zumindest vorerst jedoch nicht gleich bedeutend mit dem Abschied von ihren geliebten Raubmöwen: „Ich habe jetzt mit dem Umzug und den ganzen Vorarbeiten eine Menge zu tun, aber bis Oktober werde ich auf jeden Fall die Vorbereitung und auch die ersten Punktspiele mitmachen. Auch danach würde ich sehr gerne bleiben, muss dann aber sehen, wie ich das mit meinem Studium vereinbaren kann. Denn dieses hat oberste Priorität für mich.“
Sollte es tatsächlich schwierig werden, hat die Nummer 27 der Raubmöwen für sich selbst schon eine Kompromisslösung im Kopf: „Optimal wäre natürlich, wenn ich wieder voll mit dabei sein kann. Ansonsten gibt es vielleicht die Möglichkeit, dass ich wenigstens die Heimspiele und auch das eine oder andere Auswärtsspiel bestreite.“ Der TSV Travemünde bleibt bis auf weiteres Kieckbuschs erster Ansprechpartner: „Für mich gibt es aktuell keinen anderen Verein, auch nicht über ein mögliches Zweitspielrecht.“
Ganz gleich, wie sich Luisa Kieckbusch entscheiden wird, die volle Rückendeckung ihres Trainer Thomas Kruse ist ihr sicher: „Thomas wird hinter meiner Entscheidung stehen, das hat er mir von Anfang an versichert.“ Der Erfolgscoach ergänzt: „Wir halten ihr alle Türen offen. Selbst, wenn es zum Abschied kommen sollte, so kann „Lui“ jederzeit zurückkehren. Wir werden sie mit offenen Armen empfangen.“
Gerade für Luisa Kieckbusch hat Thomas Kruse in der Vergangenheit eine sehr wichtige Rolle in ihrem Sportleben eingenommen. Vor gut anderthalb Jahren stand die Linksaußen unter ihrem damaligen Trainer Søren Jeppesen kurz davor, das Handtuch zu werfen. Kruse konnte diese Gedanken durch sehr viel Zureden und Aufbauarbeit in die richtige Richtung zurück lenken.