Lübeck – Das Intermezzo des TuS Lübeck 93 in der Verbandsliga nimmt seinen Lauf. Am Samstag kam es mit dem Nichtantritt im Punktspiel beim Oldenburger SV (HL-SPORTS berichtete) zum vorläufigen Höhepunkt des bevorstehenden Niedergangs. „Wir werden absteigen“, so Charly Grote nach dem Eklat beim Treffen am Vormittag. Böse Zungen behaupten, dass der Verein möglicherweise seine 1. Herren schon in der kommenden Woche vom Spielbetrieb abmelden könnte. Bestätigt wurde dieses noch nicht. Wie lange halten Coach Grote und Fußballabteilungsleiter Thomas Lange das noch durch?

Grote stellt sich der Aufgabe weiterhin und hofft auf ein Durchhalten, fordert aber auch rasche Veränderungen im Club und klagt geradlinig einige Punkte an: „In diesem Verein muss ein Schnitt gemacht werden. Es kann nicht sein, dass eine 2. Herren sich weigert, in der Ersten auszuhelfen. Für mich ist das bisher immer so gewesen, dass die höchste Mannschaft das Aushängeschild eines Clubs ist. Beim TuS sieht man das anscheinend anders, und jeder kocht sein eigenes Süppchen. Besprochen war das am Anfang anders, doch an diese Absprache will sich die 2. Herren nun nicht mehr halten. Hier ist der Abteilungsleiter gefordert, für klare Verhältnisse zu sorgen und dieses Problem in den Griff zu bekommen“, sagt der 57-jährige, der erst Mitte Juni das Traineramt an der Schlutuper Straße übernahm.

Grote ist enttäuscht und sagt weiter: „Für mich ist es bitter, als neuer Trainer keine richtige Mannschaft zu haben. In der kurzen Zeit war es nicht möglich, Spieler mit Verbandsliga-Niveau zum TuS zu holen. Der Plan war, dass sich die drei Mannschaften unterstützen. Die 3. Herren zeigt Bereitschaft, man kann den Jungs keinen Vorwurf machen, sie spielen sonst in der C-Klasse. Der Sprung in die Verbandsliga ist einfach zu groß. Die 2. Herrenmannschaft spielt quasi als Verein im Verein und macht ihr eigenes Ding. So wird das jetzt und in Zukunft nichts. Wenn ich im Wege stehe, mache ich gerne Platz, aber dann hätte man mich nicht holen müssen. Ich habe kein Problem damit aufzuhören, aber ich habe Thomas Lange versprochen, dass ich ihm helfe, etwas Neues aufzubauen. Und wenn das bedeutet, dass wir in der Kreisliga neustarten müssen, wäre ich auch dabei. Für den Verein tut es mir leid, aber bei diesem Chaos kann das nichts werden. Wenn ich das gewusst hätte, dann wäre ich hier nicht angetreten. Ich bin jetzt da, aber ohne eine Mannschaft ist das Ganze sinnlos für alle Beteiligten.“

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Abteilungsleiter Lange, der telefonisch erst keine Aussage zu der aktuellen Situation bei den Marli-Kickern machen wollte und auf einen späteren Zeitpunkt verwies, war danach nicht mehr zu erreichen. Reserve-Coach Andi Burghammer meinte dazu auf Nachfrage: „Wir haben in der Vorbereitung und jetzt im Punktspielbetrieb immer Spieler abgestellt. Zuletzt waren es vier im Spiel gegen den VfB Lübeck II. Heute beginnt unser Punktspielbetrieb und wir haben auch nur 13 Spieler, zwei davon angeschlagen.“

Grote steht am Dienstag wieder auf dem Trainingsplatz und hofft weiter. Die Frage ist „wie lange noch?“, denn ewig wird er sich das nach eigener Auskunft nicht antun. Ein Gespräch zwischen allen Beteiligten ist für diesen Tag geplant.

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