Hamburg – Im Halbfinale beim Lufthansa Final Four wird es einen Sieger geben. Am kommenden Sonnabend, 13. April, treffen der HSV Handball und die SG Flensburg-Handewitt im Halbfinale des DHB-Pokal um 15.00 Uhr in der O2 World Hamburg zum fünften Mal in dieser Saison aufeinander. Nach den vier bisherigen Duellen steht es in der Gesamtabrechnung weiter Unentschieden, nachdem die Spiele in der Bundesliga jeweils mit einem Unentschieden (25:25 / 23:23) endeten und die Heimspiele in der Gruppenphase der VELUX EHF Champions League vom Gastgeber mit drei Toren gewonnen wurden (31:28 / 29:26). Beim Lufthansa Final Four machen die Nord-Klubs den Final-Teilnehmer unter sich aus, und am Ende wird ein Sieger feststehen. Sollte das nach 60 Minuten noch nicht der Fall sein, folgt eine Verlängerung von zweimal fünf Minuten. Bringt auch diese keine Entscheidung, wird der Gewinner in einem Siebenmeter-Werfen ermittelt, bei dem zunächst fünf Schützen pro Team antreten. Sollte die Partie dann immer noch nicht entschieden sein, geht es mit einem Werfer pro Mannschaft bis zur Entscheidung weiter. Die Schiedsrichter für die Partie werden erst am morgigen Freitag bekanntgegeben, es wird aber eines der drei Gespanne Lars Geipel / Marcus Helbig, Holger Fleisch / Jürgen Rieber oder Robert Schulze / Tobias Tönnies sein, die für das Lufthansa Final Four nominiert wurden.
Flensburg souverän zum Lufthansa Final Four
Auf dem Weg zum diesjährigen Lufthansa Final Four löste die Mannschaft von Ljubomir Vranjes alle ihre Aufgeben relativ souverän. In der dritten Runde setzte sich die SG ungefährdet mit 42:31 beim TuS Ferndorf durch und spazierte mit einem 35:19 bei der HSG Nordhorn-Lingen in die Runde der letzten acht Mannschaften. Im Viertelfinale stellte die Begegnung mit den Rhein-Neckar Löwen das absolute Top-Spiel um den Einzug in die Pokalendrunde dar, das der Vorjahres-Finalist gegen den damaligen Tabellenführer mit 24:20 gewinnen konnte. Auch in der vergangenen Saison war die SG beim Lufthansa Final Four vertreten, gewann damals das Halbfinale gegen den TuS N-Lübbecke mit 29:24, unterlag jedoch im Finale knapp mit 31:33 dem THW Kiel, der sich zuvor ebenfalls nur knapp mit 27:25 gegen den HSV Handball durchsetzen konnte. Nachdem die Flensburger dem THW auch in der Saison 2010/11 im Finale unterlagen, soll nun die dritte Endspiel-Teilnahme in Serie folgen, und der Pokal bei der neunten Teilnahme am Final Four nach 2003, 2004 und 2005 zum vierten Mal geholt werden.
SG weist die Favoritenrolle aufgrund eines vermeintlichen ‚Heimvorteils‘ von sich
Die Mannschaften des HSV und der SG kennen sich nicht nur wegen der vielen Spiele gegeneinander bestens. Im Liga-Spiel am vergangenen Dienstag konnten die Fördestädter erstmals nach seinem Kreuzbandriss wieder auf Petar Djordjic zählen, der in der kommenden Saison für den HSV Handball auflaufen wird. Seinen guten Charakter und dass er bis dahin alles für seinen Verein geben wird, stellte der 22-jährige Serbe mit drei wichtigen Toren gegen die Hanseaten klar, und ließ damit die meisten Pfiffe der eigenen ‚Fans‘ in der Flens-Arena verstummen. Damit weiß Ljubomir Vranjes einen weiteren gefährlichen Rückraumakteur zurück in seinen Reihen, möchte dem HSV aber trotzdem einen vermeintlichen ‚Heimvorteil‘ zusprechen: „Es ist nie einfach, gegen den HSV zu spielen. Vor so einem Spiel beim Lufthansa Final Four wäre es natürlich gut gewesen, wenn wir am Dienstag gewonnen hätten, wir werden uns dennoch bestmöglich vorbereiten. Aber wir spielen auswärts, der Heimvorteil liegt beim HSV“, so Vranjes. Allerdings beschränkt sich der Hamburger Vorteil lediglich auf die kürzeste Anreise, die aus Kiel und Flensburg aber auch überschaubar ist. Darüber hinaus haben alle Vereine dieselbe Anzahl an Karten für ihre Fans erhalten, deren Plätze ausgelost wurden, und in der HSV-Kabine wird sich die MT Melsungen vorbereiten, während die Lokalmatadoren in der Gästekabine untergebracht wurden. Auch von den ‚neutralen‘ Zuschauern kann sich der HSV keine Unterstützung versprechen, und muss sich darauf einstellen, dass in der bekannten Umgebung die Mehrzahl der Gäste gegen ihn sein wird, was sicherlich kein Vorteil ist.