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Hamburg – Der HSV Handball hat sein Gastspiel bei den Rhein-Neckar Löwen verloren. Am „Tag des Handballs“ unterlagen die Hanseaten den Mannheimern vor der Weltrekord-Kulisse von 44.189 Zuschauern in der Frankfurter Commerzbank Arena mit 26:28. Die Hamburger fanden im ersten Durchgang nicht zu ihrem Spiel, machten zu viele Fehler im Aufbauspiel und konnten die Offensive der Rhein-Neckar Löwen schließlich nicht stoppen. So sah sich die Mannschaft von Christian Gaudin zur Pause einem deutlichen Rückstand von 8:17 gegenüber. Nach dem Seitenwechsel verlief das Spiel ausgeglichener, doch die Hamburger konnten die Wende schließlich nicht mehr herbeiführen. Dem wiedergenesenen Hans Lindberg, Kentin Mahé und Richard Hanisch gelangen jeweils fünf Treffer. Bester Schütze des Abends war Alexander Petersson mit acht Treffern.

HSV Handball findet nicht zu seinem Spiel
44.189 Zuschauer in der Frankfurter Commerzbank Arena, diese Zahl löste bereits vor dem Anpfiff Jubel aus. Denn damit war der Zuschauerrekord bei einem Handballspiel gebrochen. Deutlich zu hören waren von den Rängen die Fans der Löwen, die in der ersten Halbzeit auch allen Grund zum Jubeln hatten. Denn der HSV Handball hatte in den ersten 30 Minuten keinen Zugriff auf das Spiel, das die Löwen mit ihrer starken Offensive dominierten. Zwar konnte Pascal Hens in der 4. Minute den Anschlusstreffer zum 1:2 erzielen, doch über die gesamte erste Halbzeit kam der HSV Handball selten zum Erfolg. Die Löwen verwandelten ihre Versuche hingegen und erhöhten ihr Trefferkonto auch nach der Auszeit von Christian Gaudin beim Stand von 3:6 aus HSV-Sicht noch weiter (11.). Der HSV Handball agierte nervös, technische Fehler und verpasste Chancen dominierten das Bild. Schließlich kam auch noch Pech hinzu: Zunächst scheiterte Torsten Jansen mit einem Siebenmeter (19.), dann verletzte sich Alexandru Simicu, der über einen auf dem Boden liegenden Gegenspieler stolperte (25.). Der Rumäne hatte zuvor noch eine starke Szene gezeigt, die er leider zu überhastet abgeschlossen hatte. Stefan Schröder gelang das letzte HSV-Tor vor dem Pausenpfiff zum 8:16 (29.), ehe die Löwen mit dem 17:8 einen Strich unter die erste Halbzeit setzten.

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Hamburger zeigen Moral, können das Spiel jedoch nicht drehen
Mit dieser großen Hypothek ging der HSV Handball in den zweiten Durchgang, in dem die Mannschaft von Christian Gaudin nun konzentrierter zu Werke ging. Mit einem 4:1-Lauf konnte der HSV Handball auf sechs Treffer verkürzen (12:18, 36.), wobei Hans Lindberg erstmals nach seiner Verletzung wieder auf die Platte zurückkehrte und sogleich einen Siebenmeter verwandelte. Schließlich spielte der HSV Handball in der Offensive mit mehr Druck und zeigte sich defensiv entschlossen. Stefan Schröder, Richard Hanisch, und Torsten Jansen trafen mit drei Toren in Folge zum 16:20 (42.). Anschließend fehlte den Hamburgern jedoch die letzte Konsequenz, das Spiel noch einmal zu ihren Gunsten zu drehen. So bot sich beim Stand von 17:23 die Möglichkeit zu verkürzen, nachdem Max-Henri Herrmann einen Siebenmeter entschärfen konnte (48.). Auch Adrian Pfahl überwand mit einem strammen Wurf Löwen-Keeper Niklas Landin zum 23:18 (49.). Doch die Löwen ließen sich nun von der Kulisse tragen und hielten die Sechs-Tore-Führung aufrecht. Erst in den Schlussminuten zeigten die Mannheimer Nachlässigkeiten in der Defensive, sodass der HSV noch einmal zu Treffern kam. Der gut aufgelegte Lindberg und Spielmacher Hanisch stellten den 26:28-Endstand her. Mit einem goldenen Konfettiregen wurden beide Mannschaften vor den jubelnden Zuschauern nach dem Schlusspfiff verabschiedet. Dem HSV Handball bleibt erneut lediglich die Erkenntnis, als Mannschaft eine gute Moral zu besitzen.
Rhein-Neckar Löwen: Landin-Jacobsen (7 P., 1.-55.); Rutschmann (1 P., 55.-60.)
Petersson 8, Myrhol 5, Gensheimer 4/3, Schmid 3, Groetzki 3, Ekdahl du Rietz 2, Kneer 1, Larsen 1, Guardiola 1, Suton, Reinkind, Sigurmannsson
HSV Handball: Bitter (4 P., 1.-16., 30.-47., 54.-60.); Herrmann (4/1 P., 16.-30., 47.-54.)
Lindberg 5/2, Hanisch 5, Mahé 5, Jansen 3, Toft Hansen 2, Schröder 2, Pfahl 2, Flohr 1, Hens 1, Schmidt, Simicu, Dominikovic, Feld, Brauer n.e.

Stimmen zum Spiel:
Christian Gaudin (Trainer HSV Handball): „Glückwunsch für den Weltrekord und an die Rhein-Neckar Löwen zum Sieg. Wir haben, glaube ich, die 44.189 Zuschauer von Beginn an gespürt und uns zu viel Druck gemacht. Das richtige Gesicht des HSV haben wir in der zweiten Halbzeit gesehen. Nach so einer ersten Halbzeit ist es kaum möglich, ein Spiel wieder zu biegen. Wir haben im zweiten Durchgang versucht alles rauszuholen und haben alles versucht. Heute hat man gesehen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben und dass wir als Mannschaft noch Zeit brauchen, um uns einzuspielen. Wir haben eine gute Truppe, das weiß ich. Ich hoffe auf die nächsten Spiele.“
Nikolai Jacobsen (Trainer Rhein-Neckar Löwen): „Ich bin natürlich zufrieden mit meiner Mannschaft und damit, dass ich heute bei meinem zweiten Weltrekord erfolgreich sein konnte. Ich habe aber vor dem Spiel gesagt, dass das heutige Ereignis nur toll wird, wenn wir das Spiel auch gewinnen und das haben wir geschafft. In der ersten Halbzeit haben wir super gespielt. Mit der zweiten Halbzeit kann ich nicht zufrieden sein, da wir nicht mehr 100% gegeben haben.“
Christian Fitzek (Geschäftsführer HSV Handball): „Großes Kompliment für diese tolle Veranstaltung. Ich habe rundum nur Positives gehört und hier können sich alle Organisatoren auf die Schulter klopfen. Man sollte sich definitiv schon Gedanken machen, wo, wann und wie man ein solches Ereignis wieder stattfinden lassen kann. Zum Spiel selbst: Ich glaube, uns hat die unglaubliche Atmosphäre gelähmt. Wir haben es nicht geschafft, die Emotionen in positive Energie umzuwandeln. Christian hat in der Halbzeit aber die richtigen Worte gefunden und das hat man auch gesehen. Ich bin aber nicht dazu bereit, die erste Halbzeit wegzudiskutieren. Handball ist ein Ergebnissport und das müssen die Spieler langsam verstehen.“
Kentin Mahé (Rückraummitte HSV Handball): „Wir müssen mental einfach anders ins Spiel finden. Wir haben zu Beginn ohne Risiko gespielt. Wir ärgern uns. In der zweiten Halbzeit haben wir gekämpft, aber es fehlten uns zum Schluss so sechs bis sieben Minuten.“

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