Lübeck – Die männliche A-Jugend des MTV Lübeck startete in die Oberliga-Saison mit einem 27:16-Sieg gegen den HT aus Norderstedt. Die Mannschaft, welche die Oberliga in den beiden vergangenen Jahren unter der Leitung von Trainer Roman Judycki gewonnen hatte, hat auch in diesem Jahr die obere Tabellenhälfte anvisiert. Trainiert wird sie in diesem Jahr von Holger Kretschmer. Aber genau der fehlte gleich im ersten Spiel.
Zum Spiel: Zunächst das gewöhnliche Abtasten, das Herunterspielen der Aufregung. Eben ein klassischer erster Spieltag. Einige Ungereimtheiten zerrten sich durch das Lübecker Spiel.
Aus einer stabilen Abwehr ergaben sich immer wieder Konterchancen. Die langen Pässe von MTV-Schlussmann Dennis Hein kamen allerdings zu selten an. Bis zum 5:3 durch Ole Jansen hielten die Gäste aus Norderstedt das hohe Tempo der Lübecker gut mit. Ab dann machten die MTV-Jungs ernst. Die Bälle vorne passten und Dennis Hein hielt den Kasten durch glanzvolle Paraden sauber. Kaum hatten sich die knapp 80 Zuschauen im Lübecker Hochschulstadtteil umgesehen, stand es 9:3 für die Gastgeber. Als dann auch noch Fabian Kröger sich eine Zwei- Minuten-Zeitstrafe für die Norderstedter Seite einhandelte, schien die erste Halbzeit schon entschieden.
Allerdings schafften es die Gäste, gerade jetzt zu punkten. Nils Lukas verkürzte auf 4:9 durch einen schönen Rückraumwurf. Das Spiel schien wieder offen. Die Lübecker erhielten zwei Siebenmeter innerhalb von zwei Minuten, aber nicht nur der sonst so sichere Philipp Köppe verwarf, sondern auch sein Mannschaftskollege Ole Jansen scheiterte an Norderstedts Schlussmann Luca Weinrich. Viel mehr spannendes passierte nicht und es ging mit 12:7 für den MTV in die Pause.
Kaum war die zweite Hälfte angepfiffen, überschlugen sich die Ereignisse. Als erstes pariertr Dennis Hein einen Siebenmeter vom Rückraumschützen Yannik Jensen, einen Angriff später parierte er glänzend vom Kreis und schleuderte den Ball direkt an den gegnerischen Kreis, wo Jannes Jörgensen ihn annahm und zum 13:8 einnetzte.
Es ging so weiter wie in Hälfte eins: Die Lübecker machten das Spiel, Dennis Hein hielt weitere zwei Siebenmeter fest und Philipp Köppe setzte den Doppelschlag zum zwischenzeitlichem 15:9.
Luft anhalten hieß es dann in der 42. Minute: Frederik Gadeberg blieb verletzt liegen. Er war nach einem Zweikampf aufs Knie gefallen. Bei einem Spielstand von 17:10 für die Lübecker war diese Verletzung natürlich besonders bitter.
Für Verwirrung sorgten die beiden Unparteiischen in der 44. Minute. Alex Güllicher blieb nach einem Schlag ins Gesicht verletzt liegen. Ein Schiedsrichter pfiff ab, der andere ließ das Spiel laufen und gab sogar noch den 17:11-Treffer für die Norderstedter. Durch die Halle ging ein Raunen und keiner wusste wirklich, was passiert war. Aber genau durch diesen Treffer mussten die Lübecker nochmal anfangen zu zittern. Die Gäste kamen bis auf 17:14 ran und das Spiel drohte zu kippen.
Interimstrainer Peter Piepjunge, der den verhinderten Holger Kretschmer ersetzte, nahm die Auszeit. Ab hier ging alles wieder seinen geregelten Gang und die Lübecker bauten ihre Führung aus.
Die letzten Highlights dieser Partie verschuldeten Dennis Hein und Frederik Schwarz. Der Keeper glänzte in der 49. Minute mit einer Doppelparade und fing im nächsten Angriff den Ball direkt aus dem Rückraum. Damit konnte er sich die „Man of the Match“-Krone aufsetzen.
Der starke Halblinke Frederik Schwarz glänzte in den letzten fünf Minuten besonders, da er zwei Bälle hintereinander abfing und verwertete. Einen weiteren blockte er sensationell. Kurz vor Schluss durfte sich auch noch Thore Müller mit zwei schönen Rückraumwürfen in die Torschützenliste eintragen.
Am Ende hieß es 27:16 für den MTV Lübeck.
MTV-Trainer Peter Piepjunge sagte zu HL-SPORTS: Nach dem 17:10 hörten wir auf einmal auf, Handball zu spielen und der Gegner kam bis auf 17:14 ran. Das musste nicht sein. Zum Glück nahm ich zur richtigen Zeit die Auszeit und die Mannschaft kam wieder zurück!"
Der MTV spielte mit: Dennis Hein (1. – 54. Minute), Torben Schwirz (54. -60. Minute) – Jannes Jörgensen, Ole Jansen, Philipp Köppe (jeweils 5), Alexander Güllicher (4), Frederik Schwarz (3), Nils Münchenberger, Thore Müller (jeweils 2), Ben Eggerichs (1), Victor Posnjakov, Jannes Karstens, Leo Fleck.
