Hamburg – Tief im Keller ist die Zuversicht ungebrochen: „Wenn die Mannschaft so weiter macht, wird sie sich belohnen. Und sie wird auch die Fans belohnen, die heute brutal gut waren und uns nach vorne gepeitscht haben.“ So reagierte Trainer Joe Zinnbauer nach dem 1:2 am Sonntagabend in der Imtech-Arena gegen Eintracht Frankfurt.
Nach sechs Spieltagen bleibt der HSV sieglos. Auch im dritten Spiel unter Regie des neuen Trainers gab es keinen Sieg. Die Rothosen verharren am Tabellenende. Immerhin endete eine weitere Nullnummer – endlich! – am Sonntag: Nicolai Müllers Treffer zum 1:1 war das erste Bundesliga-Tor der jungen Saison.
Joe Zinnbauer: „Die erste Halbzeit haben wir gut gespielt, nur im letzten Drittel hat der entscheidende Pass gefehlt. Dann werden wir kurz vor der Pause kalt erwischt, aber die Mannschaft hat Gesicht gezeigt und gezeigt, was in ihr steckt. Das war nicht einfach, weil Frankfurt im zweiten Durchgang noch tiefer stand. Aber wir machen den verdienten Ausgleich und drängen auf die Führung. Das haben wir leider nicht geschafft, da fehlt es vielleicht noch an der Feinabstimmung und am Glück. Wir werden weiter arbeiten und nach vorne schauen. Dass ein Sieg heute in der Luft lag, stimmt mich positiv.“
Was bleibt dem Trainer – öffentlich – denn anderes übrig, als die Spieler aufzubauen?
Und Zoltan Stieber stellte fest: „Das ist sehr bitter. Wir setzten Frankfurt unter Druck, waren die bessere Mannschaft und müssen eigentlich das zweite Tor machen. Aber wir haben kein Glück im Moment. Nur aufstecken dürfen wir nicht! Wir machen weiter und werden das schaffen.“
Tolgay Arslan bat: „Wir brauchen Geduld, auch wenn es schwer fällt. Der Fortschritt ist zu sehen, wir haben dominant gespielt und wenn wir so weiter machen, kommt auch das Glück zurück.“
Ein wahrer Sonntagsschuss – ein 30-m-Freistoß in der 90. Minute – von Piazón brachte Frankfurt den Sieg, während der HSV nun vor der verflixten Sieben steht. Am kommenden Sonnabend müssen die Rothosen bei Borussia Dortmund antreten. Der BVB ist nach dem 1:2 bei Schalke 04 angeschlagen und auf Wiedergutmachung aus – und ausgerechnet in dieser Situation soll dem HSV ein Punktgewinn (oder gar mehr) gelingen?
So spielten sie:
Hamburger SV: Drobny – Westermann, Djourou, Cléber Reis, Ostrzolek – Behrami, Arslan (86. Rudnevs) – Müller (90. Diekmeier), Holtby (86. Jiracek), Stieber – Lasogga
Eintracht Frankfurt: Wiedwald – Chandler, Anderson, Russ, Oczipka – Medojevic – Aigner (85. Piazon), Ignjovski (71. Inui), Hasebe, Seferovic (90. Madlung) – Meier
Tore: 0:1 Seferovic (44.), 1:1 Müller (58.), 1:2 Piazón (90.)
Zuschauer: 47.643
Schiedsrichter: Florian Meyer
Gelbe Karten: Behrami (20.), Jiracek (88.) / Medojevic (25.), Aigner (38.)

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