Lübeck . Nach dem ersten Saisonsieg gegen den Eimsbütteler TV am Vorwochenende waren die Lübecker heiß auf den nächsten Coup. Gegen das Farmteam der Rostocker Seawolves aus der 2. Bundesliga Pro B sollten die nächsten Punkte her.
Das Spiel begann sehr hektisch, mit dem besseren Anfang für die Gastgeber. Der TuS wirkte nicht wach und ließ die Rostocker schnell auf 2:10 davonziehen. Das Team hatte zu Beginn Probleme mit der Linie der Schiedsrichter und konzentrierte sich nicht genug auf das eigentliche Spiel. Bereits nach wenigen Minuten mussten die beiden Centerspieler Enrico Riebel (5 Punkte) und Jeremia Suchan (1) mit jeweils zwei Fouls das erste Mal pausieren. Nachdem die Gäste sich an Schiedsrichter und Gegner gewöhnt hatten, lief es besser. Der stark aufspielende Maik Friedrichsen (17) brachte sein Team wieder an die Rostocker heran, sodass es nach dem ersten Viertel 17:15 zugunsten der Gastgeber stand.
Nach der Viertelpause kam der TuS immer besser ins Spiel. Die Verteidigung der Gegner wurde ein ums andere Mal geschickt ausgespielt, vor allem Tobias Brandt (10) und Przemyslaw Wojtas (4) sorgten in dieser Phase für Punkte am Brett. Zudem lief es auch hinten besser, die Rostocker kamen mit der Zonenverteidigung der Lübecker nicht zurecht und verloren häufig die Konzentration. Dies ermöglichte es besonders Patrick Thelen (6) und Gerrit Krause (7), Schnellangriffe für den TuS zu laufen. Zur Pause ging man mit einem 33:28-Halbzeitstand in die Kabine.
Cheftrainer Manfred Hinz nutzte die Pause, um sein Team noch weiter wachzurütteln. Für den Sieg musste mehr Einsatz und Konzentration geleistet werden. Entsprechend engagiert gingen die Lübecker im dritten Viertel ans Werk. Man war in der Lage, dem Rostocker Ansturm Paroli zu bieten und konnte nach einer kurzen Schwächephase den Vorsprung zum Ende des dritten Viertels durch geschlossene Teamleistung wieder herstellen (47:40).
Der Schlussabschnitt war dann spannender als er hätte sein müssen. Die Lübecker verloren den Faden in der Offensive, verlegten mehrere gute Chancen nacheinander und ermöglichten es den Gastgebern, wieder ins Spiel zu kommen. Vor allem der Rostocker Aufbauspieler Eric Bill zeichnete sich in dieser Spielphase aus und konnte insgesamt 25 Punkte erzielen. Friedrichsen, Philip Schwarz (6) und Benjamin Schäfer (6) gaben alles, um nicht die Kontrolle über das Spiel zu verlieren, und die Lübecker fingen sich. Kapitän Alex Stein (11) traf einen wichtigen „Dreier“, der bei den mitgereisten Fans für etwas Entspannung sorgte. Eineinhalb Minuten vor Schluss stand „93“ mit einer scheinbar komfortablen 10-Punkte-Führung (67:57) kurz vor dem Sieg.
Dann jedoch überschlugen sich die Ereignisse. Rostock gelang es, den Druck zu erhöhen, was zu Lübecker Ballverlusten führte. Im Gegenzug trafen die Gastgeber nun hochprozentig ihre Distanzwürfe – auf einmal lagen die Lübecker nur noch mit drei Zählern vorne (67:64). Trainer Hinz nahm eine Auszeit, um die Konzentration und die taktische Einstellung zu festigen und den Spielfluss der Gastgeber zu brechen. Diese mussten nun durch absichtliche Fouls die Uhr anhalten, was den Travestädtern zugute kam. Maik Friedrichsen konnte drei von vier Freiwürfen verwandeln und gab dem TuS die Oberhand. Nachdem Rostock dann Punkte liegen ließ und der gefoulte Alex Stein gefoult an die Linie trat, konnte man auf der Lübecker Bank bereits feiern. Die letzten Punkte des Kapitäns besiegelten den zweiten Sieg in Folge, mit einem 73:67-Endstand konnte man die Heimreise antreten.
Glücklich über das gewonnene Spiel, aber auch leicht verärgert über die unnötig spannende Endphase sagte Trainer Manfred Hinz: „Wir haben heute erneut gezeigt, dass wir in der Liga mitspielen können. Das freut uns und bestätigt uns in unserer Arbeit. Nichtsdestotrotz haben wir definitiv noch einiges nachzuholen. Unsere Freiwurfquote ließ heute mit lediglich 52 % sehr zu wünschen übrig und wir haben es dem EBC zum Ende hin einfach zu leicht gemacht. Positiv bleibt, dass wir den Kopf nicht hängen lassen haben. Wir haben im entscheidenen Moment Stärke gezeigt und den Sieg errungen – das zählt.“
Für TuS Lübeck spielten:
Maik Friedrichsen (17 Punkte), Alexander Stein (11), Tobias Brandt (10), Gerrit Krause (7), Benjamin Schäfer (6), Philip Schwarz (6), Patrick Thelen (6), Enrico Riebel (5), Przemyslaw Wojtas (4), Jeremia Suchan (1), Christoph Baumbach und Manuel Dünnes.