Hamburg – Nach sechs Regatten in ganz Deutschland kürte die 1. Segel-Bundesliga bei ihrem Finale auf der Hamburger Außenalster ihren alten und neuen Deutschen Meister, den Norddeutschen Regatta Verein (Hamburg), mit ihrer silbernen Meisterschale von Robbe & Berking. Das Bundesliga-Finale in Hamburg war der Endkampf über Abstieg, Relegation sowie die begehrten Startplätze für die SAILING Champions League 2015. Den NRV begleiten in die SAILING Champions League der Deutsche Touring Yacht-Club (Tutzing) als Zweiter und der Verein Seglerhaus am Wannsee (Berlin) als Dritter der Tabelle. In die 2. Segel-Bundesliga absteigen müssen der Lübecker Yacht-Club, der Schweriner Yacht-Club und der Mühlenberger Segel-Club (Hamburg). In der Relegation am 8./9. November kämpfen der Düsseldorfer Yachtclub, der Chiemsee Yacht Club und der Bayerische Yacht-Club gegen drei Zweitligisten wieder auf der Alster um den Verbleib in der 1. Bundesliga.

Wer in der Deutschen Segel-Bundesliga ganz vorne mitsegeln will, kann sich daran orientieren, wie der Deutsche Meister seine zweite Saison bestritten hat: Gleichstarke Teams das ganze Jahr über, intensives und regelmäßiges Training auf den J/70-One-Design-Booten und eine geringe Fehlerquote bei den Regatten. Rund 200 Seglerinnen und Segler sind 2014 für die 18 Clubs der 1. Segel-Bundesliga angetreten, um Deutscher Meister zu werden. Jetzt ist die konstanteste Leistung der Sieger mit dem Meistertitel gekrönt worden.

Hamburgs Innensenator Michael Neumann freut sich über den Deutschen Meistertitel eines Hamburger Vereins: „Die Einführung der Deutschen Segel-Bundesliga hat eingeschlagen wie eine Bombe und es ist eine Ehre, dass Hamburg für das Finale ausgewählt wurde. Die Stadt freut sich, einen Beitrag zu der Erfolgsgeschichte der Segel-Bundesliga leisten zu dürfen und ich hoffe natürlich, dass das Finale auch zukünftig in Hamburg ausgetragen wird.“

Was den Hamburger Fußballclubs in den vergangenen Jahren nicht gelang und wohl auch nicht in naheliegender Zukunft, meisterte der Norddeutsche Regatta Verein eindrucksvoll: Nach dem Titelgewinn im vergangenen Jahr stand der NRV auch dieses Jahr wieder ganz oben auf dem Treppchen. Der gesamte zwölfköpfige Bundesliga-Kader des NRV nahm die silberne Meisterschale von Robbe & Berking entgegen und feierte den erneuten Sieg mit der obligatorischen Sektdusche. „Einen besseren Ausklang dieser Saison hätte sich keiner von uns ausmalen können! Es war grandios, vor heimischem Publikum zu segeln und den Titel ein zweites Mal zu gewinnen. Der Sieg des Meistertitels ist ein Sieg für den ganzen Club“, so Steuermann Johannes Polgar, der auf heimischem Revier mit Florian Spalteholz, Klaas Höpcke und Leon Passlack zum „Schaulaufen“ antrat und am Ende einen 24-Punkte-Vorsprung nach Hause fuhr.

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Auch wenn sich auf den ersten Tabellenplätzen Favoriten durchgesetzt haben, war die Spannung um den Verbleib in der ersten Liga nicht zu überbieten: Jeder Meter war hart umkämpft, jede Protestmöglichkeit wurde wahrgenommen, um den eigenen Club in eine bessere Tabellensituation zu bringen und vor dem Abstieg in die 2. Bundesliga oder das Nachsitzen in der Relegation zu bewahren. Am Ende müssen der Lübecker Yacht-Club (16. Platz), der Schweriner Yacht-Club (17. Platz) und der Mühlenberger Segel-Club (18. Platz) 2015 den Weg in die 2. Bundesliga antreten. Ingo Köhn vom SYC: „Wir sind zunächst sehr gut in die Saison gestartet, haben aber von Mal zu Mal mehr Punkte liegen gelassen. Dadurch, dass wir heute das letzte Rennen verloren haben, war die Relegation schlussendlich für uns unerreichbar.“

Vor dem direkten Abstieg in die 2. Bundesliga haben sich der Düsseldorfer Yachtclub (13. Platz), der Chiemsee Yacht Club (14. Platz) und der Bayerische Yacht-Club (15. Platz) retten können. Doch schon am nächsten Wochenende treten sie bei der Relegation gegen die Plätze vier bis sechs der 2. Bundesliga – den Hamburger Segel-Club, den Potsdamer Yacht Club und den Segel- und Motorboot-Club Überlingen – ebenfalls auf der Hamburger Außenalster an. Diese sechs Clubs werden sich nichts schenken, denn die Zweitligisten wollen ihre Chance auf den Aufstieg natürlich nutzen und die drei Erstligisten in die 2. Bundesliga schicken. Christoph Müller vom CYC: „Wir sind mit dem Ziel, nicht in die Relegation zu müssen, nach Hamburg gekommen. Bis gestern lief es noch ganz gut, heute war es leider umso schlechter und nicht unser Tag. Am nächsten Wochenende werden wir zeigen, dass wir in die 1. Liga gehören.“

Wie bei den fünf Regatten zuvor zeigte sich auch auf der Alster: Wer auf dem Podium stehen will, muss konstant gute Leistungen bringen und darf sich nur wenige Fehler erlauben. Mit einem „Start-Ziel-Sieg“ von Freitag bis Sonntag setzte sich bei der letzten Regatta der Konstanzer Yacht Club mit Steuermann Tino Ellegast, Stefan Schneider, Arne Gülzow und Alex Runciman vom Bodensee nach insgesamt 45 Wettfahrten – 15 für jeden Club – als Sieger durch. Zweiter wird der Berliner Yacht-Club vor dem Norddeutschen Regatta Verein.

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