Lübeck – In den letzten Tagen wurde der VfB Lübeck in eine Ecke gedrängt, wo er nicht hingehört. Das Fass zum Überlaufen brachte nun das Spiel bei der U23 von Hannover 96 (HL-SPORTS berichtete). Unter anderem müssen sich die grünweißen Anhänger bundesweit inzwischen sogar Rassismus-Vorwürfe gefallen lassen. Der Spiegel und insbesondere Tageszeitungen aus der niedersächsischen Landeshauptstadt dreschen auf die Lübecker ein. Der Verein wehrte sich im ersten Step, doch nun ist es selbst den VfB-Fans zu viel. Der Fankreis des Aufsteigers hat nun ebenfalls die Nase voll und gab am Mittwochabend eine Stellungnahme zu den Vorkommnissen heraus. Hier werden allerdings nicht nur das „Hannover-Spiel“ ins Auge gefasst, sondern noch einige Dinge mehr angeprangert. Hier die offizielle Erklärung der Fans:

Irrungen und Wirrungen im Norddeutschen Fußball-Verband e.V. (NFV)
(Der Alltag in der Regionalliga Nord und das, was man als VfB-Fan zu ertragen hat)

Vieles wurde in den vergangenen Wochen über die VfB-Anhängerschaft geschrieben, viele meinten und meinen noch immer, sich zu Wort melden zu müssen, und ebenso viel Unsinn war über unsere Fanszene in den letzten Wochen zu lesen. Lange haben wir all diesen Unsinn still ertragen, jetzt ist Schluss damit – jetzt melden wir uns zu Wort!

Seit Schaffung der derzeitigen Regionalliga Nord unter dem Dach des NFV reiht sich, angefangen mit dem doch recht planlosen Umgang mit dem Insolvenzverfahren des VfB Lübeck im Jahr 2012, ein sonderlicher Fall an den nächsten, bei dem der NFV keine glückliche Figur abgibt. Konzentrieren möchten wir uns jedoch im folgenden Text auf die aktuelle Spielzeit, die fragwürdigen Entscheidungen des NFV und darüber hinaus auf weitere Begleitumstände, mit denen man sich als VfB-Fan herumplagen muss. Hierbei geht es speziell um die folgenden Kritikpunkte:

– Der Umgang der Heimvereine mit uns als Gast
– Preisgestaltung der Gastgebervereine verstößt ungeahndet gegen die Regionalliga-Statuten des NFV
– Ungleichbehandlung bei Sicherheitsbestimmungen des NFV und Ordnungsbehörden zu Lasten unseres Vereins
– Dem Vorurteil der „rechten Anhängerschaft“

Nachdem unser Verein knapp dem Tode (Vereinslöschung) von der Schippe gesprungen war und man in unvergleichlicher Art und Weise durch die SH-Liga marschiert war, war man in Lübeck voller Vorfreude in Bezug auf die neue Spielzeit in der Regionalliga Nord, wären da nicht wieder die Bedenkenträger des NFV, der Polizei und der Ordnungsbehörden aus den Ecken gekrochen gekommen, die dem VfB umfangreiche Auflagen auferlegten (u.a. die allseits beliebte komplette Umzäunung des Blockes), damit die aktive Fanszene auch weiterhin auf der Haupttribüne im Bereich G6 ihre Heimat behalten konnte. Dies traf den Verein und die Fanszene jedoch nicht ganz unerwartet, wusste man schließlich bereits aus der Vergangenheit, wie sich der NFV zum Thema „Stadionzäune“ positioniert. Erinnern werden wir uns sicherlich noch alle an die Geschichten rund um den „Zaunkönig“ Eddy Münch, der 2012 nach einigen „Kommunikationsproblemen“ mit einigen Regionalliga-Vereinen – darunter Neumünster, Flensburg und Rehden – freiwillig als Vorsitzender der Sicherheitskommission des NFV zurücktrat. Sein Nachfolger, August-Wilhelm Winsmann, wird im weiteren Verlauf des Textes noch eine Rolle spielen, natürlich insbesondere bezüglich weiterer „Zaungeschichten“. Aber zurück zum Saisonbeginn: Der VfB erhielt also die Auflagen, u.a. diverse Zäune im Stadion aufzubauen, einen neuen Zugang zum Bereich G6 zu schaffen und sich streng an die Fantrennung im Rahmen des entwickelten Sicherheitskonzeptes zu halten – all das wurde, wenn auch zähneknirschend (insbesondere wegen der unnötigen und nicht unerheblichen Kosten), erfüllt.

Trotz aller unangenehmen Begleiterscheinungen, an die man sich als Fußballanhänger inzwischen deutschlandweit gewöhnt hat bzw. leider gewöhnen muss (u.a. die „fürsorgliche“ Behandlung durch Polizei und Ordnungsdienst bei Auswärtsspielen, die oftmals über das erträgliche Maß hinausgeht) ging man also hoffnungsvoll und voller Euphorie in die neue Saison und freute sich darauf, endlich wieder die Grenzen Schleswig-Holsteins verlassen zu dürfen. Die Zeiten des Tingelns über die dörflichen Sportanlagen, auch wenn das sicherlich für eine Saison seinen Charme hatte, sollte ein Ende haben!

Doch schon schnell wurden wir von der harten Realität eingeholt: Sportanlagen, die denen in der SH-Liga nicht unähnlich waren, zweifelhafte Preisgestaltungen für Gästefans, unzumutbare Zustände im Gästebereich, uneinheitliche Vorgaben für die Ligakonkurrenten in Sachen Stadionsicherheit u.v.m. ließen einen die Vorfreude schnell vergessen – hier ein paar Beispiele:

In Sachen Gastfreundlichkeit und Gästebereiche in „Stadien“ ragten bisher sicherlich die Spiele in Rehden und gegen Lüneburg heraus. Während man in Lüneburg noch einerseits erstaunt war, in welcher Form dort ein Gästebereich abgezäunt war (einfache Bauzäune, die auf porösen Betonfüßen standen und aufgrund ihrer Beschaffenheit den Anforderungen an einen Sicherheitszaun nicht im Ansatz gerecht wurden), war man andererseits erbost darüber, welche Sichtverhältnisse in diesem Gästeblock aufgrund dieser unsachgemäßen Gästeblockumfriedung vorherrschten (ca 1/8 des Platzes war überhaupt nicht einsehbar), und darüber dass es keine ermäßigten Karten (u.a. für Schüler) gab. Gastfreundliche Bedingungen waren dies jedenfalls nicht, auch wenn sie noch durch die Verhältnisse in Rehden übertroffen werden sollten.

Für einen Eintrittspreis von EUR 10,- durfte der Auswärtsfan dem Spiel in Rehden beiwohnen, Ermäßigungen gab es auch hier für Gästefans nicht. Diese Preisgestaltung ist an Dreistigkeit kaum noch zu überbieten, zahlt man doch als Anhänger der gastgebenden Mannschaft EUR 8,- und kommt hinzu noch in den Genuss von Ermäßigungen, sofern die entsprechenden Voraussetzungen vorliegen. Dass diese Preisgestaltung dem Regionalliga-Statut des NFV nicht entspricht, in dem es heißt „dass der Zuschauer der Gastmannschaft bei der Preisgestaltung nicht schlechter gestellt werden darf als der Zuschauer der Heimmannschaft“, scheint seitens des NFV niemanden zu interessieren. Angesprochen auf diese Ungerechtigkeit entgegnete man uns in Rehden, dass diese erhöhten Preise genommen werden müssen, weil schließlich ein erhöhter Bedarf an Sicherheitspersonal und Sicherheitsvorgaben vorhanden sei und dieser schließlich auch finanziert werden müsse. Es wurde für diese Anforderungen an Sicherheit extra ein „grüner Käfig“ gebaut, in dem wir, ohne Notausgänge nach vorne, unseren Platz gefunden hätten. Nachdem wir uns weigerten diesen Block zu betreten, erschien Herrn Schilling vom gastgebenden Verein und ein Vertreter vom NFV, um uns mit Halbwahrheiten zu belustigen, welche im Zeitalter des Internets im Handumdrehen zu entlarven waren („Osnabrück sei dort mit 700 Mann im Käfig gewesen“ und „alle Stadien hätten solch einen Gästeblock, auch der VfB“). Sowohl Herr Schilling als auch der Vereinsvertreter des NFV schlugen jedoch eine Einladung aus, mit uns zusammen aus dem „Käfig“ zu gucken. Nach ca. 45 Minuten Diskussion konnten wir uns dann immerhin durchsetzen – wenigstens etwas, auch wenn man sich diese Kräfte raubenden Diskussionen gerne erspart hätte. Dennoch blieb der fade Beigeschmack der statutswidrigen Preisgestaltung, mit der unsere Anhänger den Sicherheitswahn von NFV, Polizei und Ordnungsbehörden finanzieren sollen.

Aber auch Zuhause mussten wir in dieser Saison schon einige zumindest zweifelhafte Dinge ertragen, sei es nun im Spiel gegen Oldenburg die Polizei gewesen, die die stets von ihnen vehement geforderte Fantrennung beim Weg ins Stadion und vom Stadion weg nicht einhielt (Oldenburger wurden direkt an der Alten Holze vorbeigeführt), oder aber die spezielle Form des Jubelns durch einen Maik Lukowicz im Spiel gegen Werder Bremen, in Folge dessen die Emotionen auf der Lohmühle überschwappten. Jener Maik Lukowicz fühlte sich berufen, nach einem Bremer Treffer provozierend vor dem Lübecker Fanblock herumzustolzieren, und drückte seinen Jubel dadurch aus, dass er seinen rechten Arm in zumindest zweideutiger Art und Weise den Lübeckern entgegenstreckte. Ob nun rechte Gesinnung ihn dazu getrieben hat oder einfach nur unfassbare Dämlichkeit, sei dahingestellt. Viele Zuschauer waren jedoch äußerst erbost aufgrund dieser Geste und sahen darin eindeutig den sogenannten „Hitlergruß“, weshalb diese Geste wütende Reaktionen (Becherwürfe) zur Folge hatte, die (trotz des verständlichen Zorns) dennoch nicht hinnehmbar waren. Die Bestrafung des VfB für diese Verfehlungen durch den NFV war daher folgerichtig.

Abenteuerlich wurde es jedoch, als man im Internet den Versuch der Rechtfertigung aus Bremer (Fan-)Kreisen vernehmen konnte, in denen u.a. einige spekulierten, der Spieler habe mit seiner Geste dem Lübecker Publikum nur einen Spiegel vorhalten wollen, schließlich sei zum einen bekannt, dass der Lübecker Anhang „rechts“ sei und zum anderen könnte es ja sein, dass der Spieler vor seiner Geste rassistisch beleidigt worden sei. Dass das Lübecker Publikum jedoch so extrem reagierte, weil solche Gesten in unserem Stadion nichts zu suchen haben, ist für viele Bremer unvorstellbar – so viel geballten Unsinn zu kommentieren, war uns dann aber doch zu albern!

Gegen den Spieler, der all diese Reaktionen erst provozierte, wurde hingegen kein Sportgerichtsverfahren eingeleitet. Dies liegt einzig und allein in den unzureichenden Statuten des NFV begründet (in den ersten drei Spielklassen gäbe es für solche Vorfälle ein DFB-Kontrollgremium, welches eigenständig die Ermittlungen aufgenommen hätte), die Jürgen Stebani vom NFV so wiedergab: „Aufgrund der Erkenntnisse und des Sonderberichts besteht weder ein Anlass noch die Befugnis für den Spielausschuss, einen entsprechenden Antrag zu stellen.“ Diesen Antrag könne man nur dann stellen, wenn der Schiedsrichter in seinem Sonderbericht dies vermerkt hätte – vorliegendes Bild- und Videomaterial, welches die zumindest zweideutige Geste belegte, konnte daher nicht berücksichtigt werden.

Eine weitere Dimension der alltäglichen Probleme für unsere Fanszene zeigte sich aber auch an anderer Stelle, wurde doch u.a. der Lübecker Sportbuzzer nicht müde seine Berichte zu diesen Vorfällen stets so zu verfassen, dass dem Leser suggeriert wurde, die Becher seien aus der Fankurve (also aus G6) geflogen, was nachweislich nicht der Fall war und was auch den Redakteuren bekannt war. Weshalb derart unzureichend berichtet wird, ist für uns nicht nachvollziehbar.

Die Krone aufgesetzt – und das auf fast allen Ebenen – hat aber unser Auswärtsspiel am vergangenen Wochenende in Hannover:

In Hannover gab es erneut keine (bzw. nur eine handvoll) ermäßigten Eintrittskarten für Schüler, Studenten oder Behinderte. Laut Homepage des Heimvereins gibt es hingegen entsprechende Ermäßigungen für den Heimbereich. Auch hier wird – wie in Rehden – nicht entsprechend der NFV-Statuten gehandelt, wonach Gästefans nicht anders zu behandeln sind als Heimfans. Auch hieß es erst, es seien nicht genügend Gästekarten vorhanden, weshalb ein großer Teil der Fanszene ggf. draußen hätte bleiben müssen, weil man „ausverkauft“ vermeldete. Erst auf Intervention durch den Fanbeauftragten bzw. unsere Vereinsvertreter änderte man seine Auffassung vom Wort „ausverkauft“ und ließ dann doch alle anreisenden Gästefans ins Stadion. Auch hier (mal wieder) unnötiger, vermeidbarer Ärger, der sicherlich nicht zu guter Stimmung beitrug.

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Im Stadion selbst rieb man sich verwundert die Augen, verglich man deren Sicherheitsstandards doch mit den unsrigen auf der Lohmühle, die der NFV zu Saisonbeginn so vehement einforderte: Heim- und Gästefans gemeinsam auf einer Tribüne, keine möglichst weitreichende Fantrennung, nur ein kleiner Minizaun zwischen den gegnerischen Fangruppen, – zwischen dem Heimbereich der aktiven Fanszene und der restlichen Tribüne ist kein Zaun, dort ist wiederum kein Zaun zum Spielfeld hin – all das wäre und war zu Saisonbeginn in Lübeck undenkbar, in Hannover scheint dies hingegen durchaus möglich zu sein, obwohl dies den „Richtlinien zur Verbesserung der Sicherheit bei Spielen der Regionalliga Nord“ des NFV eindeutig widerspricht („Die Blöcke für die Fans der beiden Mannschaften sollen möglichst weit voneinander entfernt angeordnet werden.“). Wer hier noch von gleichen Voraussetzungen aller Ligakonkurrenten spricht, muss unter argen Wahrnehmungsstörungen leiden.

Auch die Einschätzung des NFV im Vorfeld des Spiels („Wir erwarten keine Probleme.“, August-Wilhelm Winsmann) erstaunten, wurden die Vertreter des NFV doch im Nachhinein nicht müde überall in der Presse zu erzählen, dass „weder die Heim- noch die Gästefans Engel sind“ (August-Wilhelm Winsmann), „Lübeck ein schwieriges Kapitel ist“ (Jürgen Stebani) und „den Lübecker Fans nicht der beste Ruf vorauseile“ (August-Wilhelm Winsmann). Wie passen diese grundsätzlichen Aussagen, diese grundsätzlichen Einstellungen zusammen mit der Einschätzung vor dem Spiel? Sehen nur wir einen Widerspruch in diesen gegenläufigen Aussagen?

Im Stadion kam es zwischen den Fangruppen unstreitig zu gegenseitigen verbalen Provokationen (u.a. auch direkt an diesem kleinen Trennzaun). Dies muss man nicht mögen, nur ist dies beim Fußball auch kein ungewohntes, unbekanntes Phänomen. Ungewohnt ist es hingegen schon, dass eine Fangruppe die andere Fangruppe unbehelligt von umherstehenden Ordnern, die scheinbar in Duldungsstarre verharrten, körperlich angreifen kann und die Polizei hingegen munter gegen diejenigen vorgeht, die im eigenen Block angegriffen werden (statt sich um die Angreifer zu kümmern). Sofern August-Wilhelm Winsmann sich in der Presse mit den Worten zitieren lässt, „Verfehlungen habe es auf beiden Seiten gegeben“, so dürfte schon zu unterscheiden sein, in welcher Form diese „Verfehlungen“ stattfanden – den Lübeckern wären hierbei nur verbale „Verfehlungen“ anzulasten, die jedoch zu keiner Bestrafung des Vereins führen dürften (anderenfalls dürften nun bei jedem Spiel, bei dem ein Schmähgesang angestimmt wird, Strafen zu verhängen sein). Die Verfehlungen des NFV im Vorfeld des Spiels (s.o.) vergisst August-Wilhelm Winsmann bei seinen Zusammenfassungen hingegen stets – zeugt das von ausreichender Selbstreflektion?

Zum Alltag in der Regionalliga Nord gehört es jedoch leider scheinbar auch (und diese Kritik geht nun nicht mehr in Richtung des NFV), sich mit den ständig gleichen Vorurteilen, deren Grundlagen in den 80´er-Jahren entstanden sein dürften, zu beschäftigen, weil andere stets meinen, alles mit diesen Vorurteilen entschuldigen zu können:

Der Angriff auf den Lübecker Fanblock wird von Seiten der Hannoveraner damit begründet, „rassistische Hetze in ihrer Stadt unterbunden“ zu haben. Uns werden diverse Schlachtrufe des Fanblocks unterstellt, deren Inhalt wir hier nicht weiter aufführen wollen, weil sie schlicht nicht unserem Sprachgebrauch entsprechen. Auffällig ist jedoch bei diesen schwerwiegenden Vorwürfen, dass Polizei, Ordner, Stadionsprecher, Vereinsoffizielle, Presse usw. nichts von all dem mitbekommen haben – einzig der Anhang aus Hannover meint dies vernommen zu haben und versucht seine Verfehlungen dadurch entschuldigen zu können, dass man „rassistische Hetze“ in Selbstjustiz unterbunden habe. Spätestens an dieser Stelle sollte man aufhorchen!

Im Zeitalter der Smartphones erscheint es darüber hinaus auch arg verwunderlich, dass es keine Bild- oder Videoaufnahme von diesen vorgeworfenen rassistischen Verfehlungen gibt, die diese Vorwürfe beweisen könnten. Vielmehr gibt es jedoch Videoaufnahmen, die belegen, dass Hannover unseren Gästebereich angegriffen hat und versuchte, in diesen einzudringen. Auch der Zeitpunkt dieser Übergriffe lässt einen ins Grübeln kommen, ob die Rechtfertigungsversuche aus Hannover wirklich auf Tatsachen basieren: Nicht etwa, dass die Hannoveraner losgelöst vom sportlichen Geschehen gegen die „rassistische Hetze“ vorgegangen sind, ihr Übergriff auf den Gästeblock geschah gerade in dem Moment, in dem man auf dem Rasen den Ausgleich hinnehmen musste (scheinbar setzte dieses Gegentor erst so richtig den Entschluss zur Wehr gegen „rassistische Hetze“ frei).

Wir wehren uns entschieden gegen diese unfassbaren Vorwürfe gegen unsere Fanszene! Darüber hinaus sind wir schockiert, dass diverse Presseartikel verfasst wurden, deren Inhalt einzig und allein auf diesen Vorwürfen aus Hannover basieren, obwohl niemand sonst derartige Verfehlungen mitbekommen hat – guter Journalismus ist sicherlich etwas anderes! Etwaige Verfehlungen Einzelner waren und sind nie repräsentativ für eine gesamte Fanszene, weder in Lübeck, noch anderswo!

Unser Fazit nach nun fast der Hälfte der Spielzeit in der neuen Spielklasse, auf die wir uns alle so gefreut haben:

Das in der Presse veröffentlichte Zitat von August-Wilhelm Winsmann („Ich messe nicht mit zweierlei Maß“) wirkt schon dahingehend befremdlich, dass der VfB Lübeck weitaus höhere (und kostenintensive) Sicherheitsanforderungen zu Saisonbeginn zu erfüllen hatte als andere Ligakonkurrenten. Dieses Vorgehen erweckt bedenklich den Anschein nach „zweierlei Maß“. Ob dieses „zweierlei Maß“ auch auf anderen Ebenen zu beobachten sein wird, werden u.a. die Entscheidungen des NFV zum Spiel in Hannover zeigen.

Beim NFV scheint man bezüglich der Lübecker Fanszene nicht unvoreingenommen zu sein, betrachtet man die öffentlichen Aussagen der Verbandsfunktionäre Jürgen Stebani („Lübeck ist ein schwieriges Kapitel“) und August-Wilhelm Winsmann („Den Lübecker Fans eile nicht der beste Ruf voraus“). Wirkt sich dies auf eine sachgerechte und gerechte Beurteilung aus, wenn etwas zu entscheiden ist?

In Bezug auf die eigenen Statuten zeigt sich der NFV nicht konsequent und verfolgt die Nichteinhaltung dieser Statuten nicht, was dazu führt, dass eine Ungleichbehandlung zwischen Gäste- und Heimfans durch den NFV gebilligt wird.

Trotz unserer jahrelangen, intensiven und erfolgreicher Arbeit gegen den in den 80´er-Jahren erworbenen Ruf der „rechten Anhängerschaft“ wird in der öffentlichen Wahrnehmung dieses Vorurteil immer wieder aufgeführt, obwohl dieser Vorwurf den tatsächlichen Gegebenheiten in der aktiven Fanszene des VfB seit Jahren nicht gerecht wird. Auch gegnerische Fanlager werden nicht müde, diese Vorurteile stets dann herauszukramen, wenn dies als Entschuldigung für eigenes Fehlverhalten herhalten soll – diese fadenscheinigen Argumentationsmuster sind für jeden zu erkennen, der sich ein wenig intensiver mit unserer Fanszene beschäftigt. Leider erfolgt letzteres gerade durch die Presse nur äußerst unzureichend, weshalb selbige gerne auf den Zug der Vorurteile und unsachlichen Beschuldigungen aus anderen Fanszenen aufspringt, ohne sich ein eigenes Bild gemacht zu haben. Es scheint um ein Vielfaches leichter zu sein, einfach das „nachzuplappern“, was andere behaupten, als sich selbst ein Bild zu machen. Schade!

Der Alltag in der Regionalliga Nord ist für uns daher an verschiedenen Fronten ein „hartes Stück Brot“, kämpft man doch gegen Vorurteile, gegen unsachliche Berichterstattung, zweifelhafte Einsatzkonzepte der Polizei und noch zweifelhafteren Entscheidungen / Anordnungen des NFV – dennoch lassen wir uns nicht unterkriegen, werden weiterhin auf Ungerechtigkeiten und Fehlinformationen hinweisen und vor allem werden wir unseren Verein, der ebenfalls unter vielen unverständlichen Entscheidungen zu leiden hat, bedingungslos unterstützen!

Euer Fankreis VfB Lübeck

(Quelle: www.fankreis-vfb-hl.de)

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