Lübeck – Nach dem spielfreien Wochenende geht es morgen für die Travemünder Raubmöwen im Punktspielbetrieb weiter. In der Wuppertaler Langerfeld-Buschenburg treffen die Schützlinge von Thomas Kruse auf Mitaufsteiger TV Beyeröhde.
Die beste Nachricht vorweg: Sowohl Franziska Haupt als auch Leonie Wulf sind zwei Wochen nach ihren schweren Kopfzusammenstößen aus dem Zwickau-Spiel wieder wohlauf und voll einsatzfähig.
Ein klarer Favorit ist nicht auszumachen. In der Tabelle steht Beyeröhde mit 5:9 Punkten vor Travemünde (2:12), doch beide Seiten sind sich darin einig, dass die 2. Bundesliga bis auf ein, zwei Ausnahmen sehr ausgeglichen ist. Das belegen auch die bisherigen Ergebnisse vor allem des TV Beyeröhde. Gleich drei Unentschieden nach erst sieben Begegnungen sind ungewöhnlich. Zwei der bisher drei Niederlagen waren mit nur einem Tor denkbar knapp. Lediglich das 25:33 zuletzt in Bensheim Auerbach fällt da ein wenig aus der Rolle. Ebenso wie der TSV Travemünde kamen auch die Wuppertalerinnen erst zu einem Sieg. Dieser fiel mit dem 28:17 gegen Herrenberg allerdings sehr üppig aus.
In Sachen Außergewöhnliches stehen die Raubmöwen ihren morgigen Gastgeberinnen in nichts nach: Der Blick auf das Torverhältnis muss schon zwei Mal getätigt werden, um zu realisieren, dass Travemünde mit bisher 149 Gegentreffern über die besten Abwehrwerte verfügt. Da wirkt der vorletzte Tabellenplatz doch schon ein wenig verwunderlich. Auf der anderen Seite stellt das Team von der Ostsee auch den harmlosesten Angriff. Nur 22,3 erzielte Tore aus sechs Spielen im Schnitt (auch hier wurde die Wertung aus der nicht ausgetragenen Partie in Halle/Saale nicht mit eingerechnet) reichen nicht für eine vordere Platzierung.
Dabei hätte der TSV Travemünde ohne weiteres besser dastehen können, wenn vor allem die Heimauftritte gegen Haunstetten und Herrenberg nicht so leichtfertig in den Sand gesetzt worden wären. Die Niederlagen waren durchaus verdient, aber ebenso unnötig.
Für morgen ist also mit einem vollkommen offenen Ausgang zu rechnen. Beyeröhdes sportlicher Leiter Stefan Müller: „Unsere Meike Neitsch ist jetzt seit gut drei Jahren Trainerin bei uns. Und sie hat noch nie einen Gegner unterschätzt. Diese Liga ist in diesem Jahr sehr ausgeglichen. Das heißt aber natürlich nicht, dass wir nicht gewinnen wollen.“ Travemündes Co-Trainerin Tanja Volkening: „Beyeröhde spielt sehr offensiv, darauf wollen wir eingestellt sein. Wir fahren nicht chancenlos nach Wuppertal.“ Volkening leitete in den letzten Tagen das Training. Denn Chefcoach Thomas Kruse befindet sich zurzeit beruflich in Lissabon und wird morgen von dort aus via Düsseldorf nach Wuppertal reisen.
Zum zweiten Mal in dieser Saison werden wir mit dem HL-SPORTS FanRadio live von einem Raubmöwen-Spiel berichten. Die Premiere in Mainz verhalf dem TSV zum bisher einzigen Erfolgserlebnis. Vielleicht ist das ein gutes Omen? Alle Einzelheiten zur Liveübertragung erfahrt ihr morgen Nachmittag hier bei HL-SPORTS.