Timmendorfer Strand – Dramatik, Spannung, Kampf, pure Emotion! Der Eishockeysonntag in Timmendorfer Strand hatte alles zu bieten, was das Herz eines Sportfans begehrt und doch gab es auch enttäuschte Gesichter im ETC am Kurpark. Denn nach einem aufopferungsvollen Kampf unterlag der EHCT 06 den Hannover Scorpions mit 6:7 (1:2, 2:1, 3:3, 0:0) nach Penaltyschießen. Dabei kamen die Beach Boys nach 0:2, 3:4, 4:5 und 5:6-Rückstand zurück, hatten dann aber Pech in der Lotterie namens Penaltyschießen.

Trainer Henry Thom musste bei den Timmendorfern auf die verletzten Finn-Luka Zorn, Dennis Overbeck und Jesper Delfs sowie auf den verhinderten Marco Meyer (Studium) verzichten. Im Tor bei den Beach Boys begann wieder Matthias Rieck.
Die Scorpions reisten ohne Jimmy Hertel, Maximilian Deichstetter (gesperrt), Michael Schöppl, Justin Spenke und Routinier Jan Hemmes an den Strand. Im Tor des amtierenden Meisters startete Dennis Korff.

Vor 601 Zuschauern kassierten die Beach Boys zu Spielbeginn zwei schnelle Strafen, doch im Gegensatz zu den letzten Wochen gaben sie den Gegnern nur wenige Schussgelegenheiten. Die erste richtig gute Gelegenheit der Partie hatte dann Kenneth Schnabel für den EHCT. Zunächst legte er nach einem Alleingang die Scheibe knapp am Tor vorbei, Sekunden später scheiterte er nach Zuspiel von Patrick Saggau an Dennis Korff im Hannoveraner Tor.
Quasi im Gegenzug gingen die Scorpions dann in Führung. Thomas Pape brachte die Scheibe vor das Tor, wo Sebastian Steller die Kelle ran bekam und zum 1:0 traf. In der Folge hatten die Beach Boys etwas an dem Rückstand zu knabbern und kassierten fünf Minuten später das zweite Gegentor. Rieck musste einen Schuss von Ringe prallen lassen, Goalie und Abwehr waren sich uneinig, so dass Danny Reiss zur Stelle war und zum 2:0 abstaubte (13.).
Defensiv agierten die Beach Boys ansonsten recht konsequent und konnten sich gegen Ende des ersten Drittels auch ein leichtes Übergewicht erkämpfen. Der Lohn war das 1:2 durch Aaron Scott in der 19. Minute, der per Abstauber verkürzen konnte und für den Pausenstand sorgte.

Zu Beginn des zweiten Drittels mussten die Beach Boys eine kurze Drangperiode der Scorpions überstehen, allerdings sorgten die Torschüsse nur bedingt für Gefahr. Ab der 23. Minute übernahmen die Timmendorfer das Kommando und wurden vier Minuten später belohnt. Lukas Turek nahm die Scheibe an der blauen Linie und jagte sie vorbei an Freund und Feind zum 2:2 ins Netz. Die Beach Boys drängten, angetrieben von den jungen Verteidigern Vojtech Suchomer und Lukas Turek, weiter nach vorne und hatten gute Chancen. In Überzahl waren sie dann auch erfolgreich. Patrick Saggau schob die Scheibe zu Moritz Meyer und der vollendete ins kurze Eck zum 3:2 (32.).
Wie aus dem Nichts kamen die Scorpions dann zum Ausgleich. Nach mehreren Chancen der Scorpions kam Matthias Rieck nicht richtig auf die Beine und Britt Ouellette dankte es mit dem 3:3, gleichzeitig der Stand nach 40 Minuten.

Zu Beginn des letzten Drittels kamen die Scorpions besser auf und Robin Ringe besorgte unter gütiger Mithilfe von Matthias Rieck das 4:3 (42.). Zwei Minuten später musste Aaron Scott für 2+10 Minuten wegen Checks von Hinten vom Eis, eine von zahlreichen Fehlentscheidungen des schwachen Schiedsrichters Patrick Meier.
Doch auch davon ließen sich die Beach Boys nicht beeindrucken, nach den Anlaufschwierigkeiten besannen sie sich wieder auf ihre Stärken und Tauno Zobel sorgte für den Ausgleich. Der Rechtsaußen schoss einfach mal von der Grundlinie und vom Schlittschuh Dennis Korffs trudelte die Scheibe ins Netz (48.). Dieser Treffer war der Auftakt zu einer völlig verrückten Schlussphase.
Zunächst gingen die Gäste aus Hannover wieder in Führung, als Andreas Morczinietz allein auf Matthias Rieck zulief und diesen in Unterzahl bezwingen konnte (53.). Doch die Beach Boys kamen nochmal zurück und Kenneth Schnabel glich aus (55.). Nur Sekunden später war es dann Thomas Herklotz, der Hannover mit einem platzierten Schuss ins Eck wieder in Front brachte. War das der Knockout für die Beach Boys?
Mitnichten, denn wieder nur Sekunden schlug Patrick Saggau zu und staubte trocken zum 6:6 ab. Und die Beach Boys hatten weitere Chancen, brachten die Scheibe aber nicht im Kasten von Dennis Korff unter. Die Overtime musste also entscheiden.

In dieser hatten die Scorpions zwei gute Kontergelegenheiten, aber mit Glück und Geschick verhinderten die Beach Boys das vorzeitige Spielende. Sekunden vor dem Ende hatten Thorben Saggau Pech, als sein Schuss um Millimeter am Kasten vorbei ging. Drama Baby, das Penaltyschießen musste entscheiden. In der Lotterie war dann Andreas Morczinietz erfolgreich und sicherte den Gästen einen glücklichen Zusatzpunkt. 

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Nach dem Spiel war Beach Boys-Coach Henry Thom ganz zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, mahnte aber auch das Defensivverhalten an: "Wenn du in in eigener Halle sechs Tore schießt, musst du die Partie eigentlich gewinnen."

Für die Timmendorfer Eishockeycracks geht es am kommenden Wochenende weiter. Dann trifft die Truppe von Henry Thom am Freitag (20 Uhr) auf die Hannover Indians, eh es am Sonntag (19 Uhr) zu den Rostock Piranhas geht.

Statistik
Tore: 0:1 Steller (8.), 0:2 Reiss (13.), 1:2 Scott (19.), 2:2 Turek (27.), 3:2 Mo. Meyer (32./ÜZ), 3:3 Ouelette (36.), 3:4 Ringe (42.), 4:4 Zobel (48.), 4:5 Morczinietz (53./UZ), 5:5 Schnabel (55.), 5:6 Herklotz (55.), 6:6 P. Saggau (56.), 6:7 Morczinietz (Entscheidungsschuss)

Strafen: Timmendorf 12 plus 10 Scott – Hannover 14
Zuschauer: 601

weitere Ergebnisse:
GEC Ritter Nordhorn – Crocodiles Hamburg 7:3
Hannover Indians – Hamburger SV 5:3
Rostock Piranhas – Wedemark Scorpions 12:1

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