FSHL: Ratekau und Siems mit Remis – ESV wird abgewatscht

Lübeck – Die SG Ratekau-Strand 08 hält die Hoffnung auf den Meistertitel in der Frauen-SH-Liga weiter am Leben. Zwar verpasste man den Big-Point im Topspiel beim TSV Klausdorf, doch holte man mit einem 2:2 immerhin einen Punkt. Ebenfalls einen Punkt gab es für die SG Siems-Dänischburg und den VfL Oldesloe, doch für beide ist das 2:2 im direkten Duell zu wenig im Abstiegskampf. Richtiggehend abgewatscht wurden die Frauen des Eichholzer SV. Sie verloren beim TSV Russee deutlich mit 1:5.

TSV Klausdorf – SG Ratekau-Strand 08 2:2 (0:0)
Mit nur 12 Spielerinnen reiste die SG Ratekau-Strand zum Topspiel beim TSV Klausdorf. Trainer Andreas Passow setzte zum ersten Mal in dieser Saison auf Viererkette. Diese defensive Marschroute gegen die offensiv stark spielenden Kielerinnen zahlte sich aus. In der ersten Halbzeit gab es keine großen Torchancen zu sehen, die beiden Mannschaften spielten auf Augenhöhe, agierten abwartend und gingen kein Risiko ein. So ging es mit einem 0:0 in die Kabine.
In der zweiten Halbzeit nahm der TSV Klausdorf das Heft in die Hand und versuchte, mehr Druck auf das SG-Gehäuse auszuüben – jedoch ohne Erfolg. Die Defensive der Ratekauerinnen stand insgesamt gut, konnte sich aber einmal nur durch ein Foul behelfen. Den fälligen Strafstoß für den Tabellenzweiten verwandelte Kati Krohn zum 1:0 (63.)
Nach dem Gegentor zeigte die SG Ratekau Strand große Moral und glich nach einem Traumpass von Anna-Lena Papenfuß auf Ronja Pajonk aus (73.). Danach spielten die Ratekauerinnen befreit auf und gingen erneut durch einen Sonntagsschuss von Pajonk (84.) in Führung. Doch nur drei Minuten später gelang Klausdorf durch Janina Höhe der Ausgleich.

Trainer Andreas Passow sagte:  „Das war ein wahres Spitzenspiel, ich habe selten ein so taktisch strukturiertes Spiel zweier Mannschaften gesehen. Ich bin stolz auf die Leistung meiner Mannschaft und hoffe, dass wir nächsten Sonntag gegen den SSC Hagen Ahrensburg auch so auftreten werden.“

VfL Oldesloe – SG Siems-Dänischburg 2:2 (0:1)
In einem packenden und guten SH-Liga-Spiel versuchte Oldesloe von Beginn an, das Kommando zu übernehmen. Siems dagegen brauchte ein paar Minuten, bis sie ins Spiel fanden. Nach 23 Minuten feuerte Anna Kupferschmidt aus gut 30 Metern aufs Tor und traf zum 1:0 für die SG. Beide Mannschaften hatten noch gute Chancen auf ein weiteres Tor, doch sowohl Jatta Aalto für Oldesloe als auch Vivien Baade für Siems trafen das Tor nicht. Nach dem Wechsel erwischte Siems den besseren Start. Erst war es wieder Baade, die an Jessica Schönfeld scheiterte, dann war es Thomaschweski, die ebenso ihre Meisterin fand. Nach einem Standard für Siems rutschte der Ball durch die VfL-Defensive, Kupferschmidt stand goldrichtig und schob zum 2:0 ein (61.).
Wer gedacht hatte, dass Oldesloe nun aufgab, wurde eines besseren belehrt. Immer wieder angetrieben von Aalto wurde der VfL stärker. Vier Minuten später verkürzte Aalto nach einem Stellungsfehler von Siems auf 1:2. Siems war nun völlig von der Rolle und es dauerte keine fünf Minuten, da war es die eingewechselte Natascha Bruhn, die einen Konter super abschloss und den Ball über die Torfrau zum 2:2 ins Siemser Tor beförderte (69.). Es begann ein offener Schlagabtausch. Chancen auf beiden Seiten waren vorhanden, aber keines der beiden Teams schaffte es, noch ein Tor zu erzielen.

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Kambiz Tafazoli (SG Siems-Dänischburg) sagte nach dem Spiel: „Bis zum 2:0 haben wir alles richtig gemacht. Wir hätten das ein oder andere Tor mehr machen müssen. Was meine Mannschaft nach dieser Führung dann veranstaltet hat, war unterirdisch. Wir haben einen geschlagenen Gegner zum Toreschießen eingeladen. Glückwunsch an Oldesloe, die sich nie aufgaben und sich den Punkt redlich verdient haben."

TSV Russee – Eichholzer SV 5:1 (3:0)
Von Beginn an zeigten die die Damen aus Russee, wer auf dem Platz das Sagen hat. Zwar ging es in der Anfangsviertelstunde hin und her und beide Mannschaften hatten durchaus hochkarätige Torchancen, doch ab der 17. Minute war klar, in welche Richtung die Partie lief. In dieser Minute brachte Anja Drexler die Gastgeberinnen per Kopf mit 1:0 in Führung. Besonders über die schnellen Spielerinnen auf der Außenbahn machten die Kieler Damen Druck und erhöhten in der 33. Minute durch Eve Saine auf 2:0.
Eichholz spielte zwar in der Folge munter mit und hatte auch gute Chancen, den dritten Treffer des Nachmittags markierte aber wiederum der TSV Russee. Lefke Kabelmacher traf zum 3:0 (37.)
Mit größerer Aggressivität wollte der ESV nach dem Seitenwechsel agieren, doch Russee gelang alles und nach dem 4:0 durch Saine (49./Strafstoß) spielten sie taktisch klug die Zeit herunter. Die ESV-Frauen waren bemüht, aber nicht durchschlagskräftig genug. Erst in der 78. Minute gelang Alicia Sarotzki der 4:1-Ehrentreffer. Den Schlusspunkt unter einen verdienten Sieg des TSV Russee setzte Sandra Lascano in der 85. Minute.

Das Fehlen von Spielmacherin Bianca Loewenstrom wollte Trainer Hanifi Demir nicht als Entschuldigung gelten lassen: „Wir haben verdient verloren. Die Mannschaft war zu keiner Sekunde aggressiv auf dem Platz. Wir müssen daraus lernen und dürfen uns in keinem Spiel in dieser Liga nochmals so präsentieren.“