FSHL: Eichholz überholt Ratekau – Siems und VfL verlieren an Boden

Lübeck – Nur einen Sieg haben die Fußballerinnen in der Frauen-SH-Liga verbucht. Lediglich der Eichholzer SV entschied seine Partie gegen Holstein Kiel II mit 5:3 für sich, der Rest ging leer aus. Die SG Ratekau-Strand verlor auch das zweite Spitzenspiel in Folge (2:4 gegen Ahrensburg), während für die SG Siems-Strand (1:4 gegen Herbstmeister Klausdorf) und den VfL Oldesloe (2:3 beim Kieler MTV) die Luft im Tabellenkeller langsam dünner wird, zumal der Rückstand auf den rettenden zehnten Platz auf sechs Punkte angewachsen ist , da Rönnau/Daldorf gegen Russee gewann.

SG Siems-Dänischburg – TSV Klausdorf 1:4 (1:2)
„Die cleverere Mannschaft hat heute gewonnen", so fasste Siems-Trainer Kambiz Tafazoli die Partie gegen den Tabellenführer aus Klausdorf zusammen. Der Reihe nach: In der ersten Halbzeit war es bis zum Klausdorfer 1:0 durch Top-Torjägerin Kati Krohn ein gutes Spiel der Siemserinnen. Durch einen Stellungsfehler in der Defensive lag man unverdient in Rückstand. Eine Doppelchance durch Carmen Burow, die nur den Querbalken (26.) traf, und Anna Kupferschmidt, die knapp verzog, blieb ungenutzt. Die SG drückte auf den Ausgleich. Der Tabellenführer war aber nur schwer zu knacken und sorgte durch einen Konter für das 2:0. Torschützin in der 35. Minute war Anita Liedke.
Bitter für Siems, dass kurz vor dieser Aktion eine klare Tätlichkeit von Klausdorf nur mit einer gelben Karte geahndet worden ist. Kurz vor dem Pausenpfiff schaffte Martha Thomaschewski mit ihrem strammen Schuss den Anschlusstreffer und es keimte Hoffnung für die zweiten 45 Minuten auf.
Allerdings auch da war der TSV, der in der 61. und 68. per Doppelschlag traf, cleverer. Das 1:3 erzielte Vanessa Vetter mit der ersten Ballberührung nach ihrer Einwechselung und das 1:4 durch Janina Höhe mit einer feinen Einzelaktion, nachdem sie sich gut drehte und den Ball ins lange Eck schob. Siems war nicht chancenlos. Burow, Thomaschweski und Sarah Inacio hatten zuvor die Möglichkeit auf den Ausgleichstreffer. Beide Mannschaften hatten bis zum Ende noch Einschussmöglichkeiten, Siems hatte Pech, dass ein Handspiel im Strafraum ungeahndet blieb. So war das Ergebnis am Ende ein oder zwei Tore zu hoch.

Tafazoli sagte nach dem Spiel zu HL-Sports:  „Mit der heutigen Leistung hätten wir nicht so fahrlässig Punkte liegen lassen. Einsatz- und Kampfwille waren sehr gut. Nur wird jeder individueller Fehler bei uns direkt bestraft. Wir müssen schnellstmöglich anfangen, diese Fehler abzustellen und Spiele zu gewinnen, um den Anschluss nicht zu verlieren. Daran werden und müssen wir arbeiten. Letztes Jahr haben wir uns das Glück des Tüchtigen erarbeitet, das müssen wir uns jetzt zurück erkämpfen. von der Qualität meiner Mannschaft bin ich überzeugt und weiß, dass wir es gemeinsam schaffen werden."

Kieler MTV – VfL Oldesloe 3:2 (2:2)
Einen sehr guten Start legte der Tabellenvorletzte aus Oldesloe beim MTV hin. Nach einer Viertelstunde brachte Nelly Wilke Oldesloe überraschend in Führung, wenig später (22.) erhöhte Joelina Lienau gar auf 2:0. Doch so schnell, wie sie die Führung herausgeschossen hatten, genauso schnell war der VfL diese wieder los. Aila Hartmann (24.) und Sonja Hansen (32.) glichen noch weit vor dem Seitenwechsel die Partie aus.
In der Folge waren beide Mannschaften bemüht, ihre Struktur zu finden, hatten auch Chancen, allerdings ohne zählbaren Erfolg. Als sich schon alle auf das Unentschieden einstellten, kam der Kieler MTV nochmal vor das Tor und entschied die Partie durch ein Tor von Marie Rödiger in der 89. Minute für sich.

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Eichholzer SV – Holstein Kiel II 5:3 (2:1)
In einem körperbetonten Spiel schaffte der ESV eine frühe Führung. Monique Inze drosch einen Abpraller nach acht Minuten zum 1:0 in die Maschen.  Danach entwickelte sich eine Partie, die hin und her ging. Dem ESV gelang nach einer halben Stunde das zweite Tor, diesmal durch Alicia Sirotzki, die nach einem Solo die Nerven behielt und einnetzen konnte. Eichholz wollte das Ergebnis bis zur Pause verwalten und nahm etwas das Tempo aus der Partie, was prompt bestraft wurde. Svenja Körner verkürzte zum 2:1-Pausenstand (38.).
Mit viel Tempo und Willen kamen die Gäste aus Kiel in die zweite Halbzeit und drückten auf den Ausgleich, den dann Nora Bertils in der 53. Minute erzielte. Eine Standardsituation brachte dann aber den ESV wieder in Führung. Bianca Loewenstrom setzte einen Freistoß aus 32 Metern unter die Latte (62.) und kurze Zeit später legte Alicia Sirotzki mit dem 4:2 (65.). Kiel kam acht Minuten später durch Dolores Gorcic wieder heran.
Beide Mannschaften hatten weiter gute Chancen und auch einige Aluminiumtreffer zu verzeichnen, so dass die Partie gut und gerne 5:5 oder 6:6 hätte enden. Doch es fiel nur ein Treffer, Sirotzki machte mit dem 5:3 in der 88. Minute alles klar.

ESV-Trainer Hanifi sagte zu HL-SPORTS: „Mit einer geschlossenen kämpferischen Mannschaftsleistung konnten wir das Spiel für uns entscheiden. Wir sind froh darüber, dass wir die Niederlage von der letzten Woche verdaut haben. Wir müssen lernen, dass unser Spiel beständig bleibt, denn nach der 2:0-Führung ließen wir nach. Diesmal haben wir zurückgefunden. Kompliment an die Mannschaft für diese Willensstärke.

SG Ratekau-Strand – SSC Hagen Ahrensburg 2:4 (0:0)
Die SG Ratekau-Strand kann einfach kein Topspiel gewinnen. Eine Woche nach dem Remis in Klausdorf unterlagen sie zu Hause dem Tabellenzweiten aus Ahrensburg. Nach torloser erster Hälfte war die Anfangsviertelstunde der zweiten Halbzeit phasenweise vogelwild. Julie Sidow sorgte mit einem Doppelschlag (47./50.) für eine zwei Tore-Führung der Ahrensburgerinnen. Doch nur eine Minute nach dem zweiten Treffer verkürzte Anna-Lena Vasel auf 1:2. 
Die Partie ging mit hohem Tempo weiter und Ahrensburg sorgte mit einem weiteren Doppelschlag für die Vorentscheidung. Lisa Stein-Schomburg (57.) und Jana-Lisa Woebcke (59.) erhöhten auf 4:1. Josefin Jegorenko konnte nur noch auf 2:4 (61.) verkürzen.