Hamburg – So schnell geht das: Am Sonnabend noch Tabellenletzter – und am Sonntag Abend schon auf Rang 13: Glückwunsch, HSV! Mit dem 2:1 (1:0) gegen Mainz 05 haben die Rothosen die Abstiegsränge verlassen. Der dritte Heimsieg in Folge sollte auch stark machen für die nächste Auswärtsaufgabe – in Freiburg! Am kommenden Sonnabend! Schon ein Unentschieden würde die Freiburger festnageln im Tabellenkeller – und den Rothosen Kraft geben für das ultimative Heimspiel am 16. Dezember gegen den derzeitigen Tabellenletzten VfB Stuttgart.
Doch jetzt erstmal zurück in die Imtech-Arena. Fünf Veränderungen in der Startelf gegenüber der Auswärtspartie in Augsburg – HSV-Trainer Joe Zinnbauer ging Risiko. Und wurde belohnt!
Innenverteidiger Cléber Reis sorgte für das 1:0 in der 32. Minute, Kapitän Rafael van der Vaart legte mit einem Handelfmeter das 2:0 in der 54. Minute nach. Die Gäste kamen in der 89. Minute durch Shinji Okazaki zum Anschlusstreffer – und das war’s!
Kein Spiel für Fußall-Ästheten! Aber der vierte Saisonsieg des HSV, der Brustlöser schlechthin. Mit zwei Spitzen: der Trainer ließ Artjoms Rudnevs und Pierre-Michel Lasogga zum ersten Mal in dieser Saison gemeinsam los. Außerdem spielte Ronny Marcos hinten links für Matthias Ostrzolek und der verletzte Heiko Westermann wurde ersetzt durch Cléber Reis.
Joe Zinnbauer: "Vom Ergebnis her sind wir zufrieden, auch wenn wir die letzten 15 Minuten nicht so gespielt haben, wie wir uns das vorgestellt haben. Aber das ist ein Stück weit normal, in dieser Phase, in der der Gegner alles oder nichts spielt, wobei wir vorher das dritte oder vierte Tor hätten machen müssen. Das alleine tut aber auch gut, mal sagen zu können, dass wir das dritte oder vierte Tor hätten machen müssen. Wir haben heute von Beginn an gut Druck gemacht, gut in die Spitzen gespielt und man hat gesehen, zu welchen Leistungen die Mannschaft fähig ist, wenn man ihr Vertrauen schenkt. Wir haben ein gutes Team. Vor allem Cléber und Johan Djourou, aber auch Dennis Diekmeier und Rafael van der Vaart haben heute ein richtig gutes Spiel gemacht. Dass wir heute mit zwei Spitzen gespielt haben, hatte den Grund, dass sich sowohl Pierre-Michel Lasogga als auch Artjoms Rudnevs im Training aufgedrängt haben – und wir stellen nicht nur nach dem Gegner auf, sondern vor allem nach Leistung. Sehr gut hat mir gefallen, dass sich die Mannschaft direkt in der Kabine schon auf den nächsten Gegner am kommenden Wochenende, den SC Freiburg eingeschworen hat."
Ronny Marcos: "Uns war heute von Anfang klar, dass wir gewinnen müssen. Es war wichtig, dass wir unsere Heimstärke beibehalten und die Fans auf den Rängen mitnehmen. Das ist uns gelungen. Ich bin hier das erste Mal aufgelaufen und die Atmosphäre war einfach der Wahnsinn. Ich war bis zu einem gewissen Punkt aufgeregt, aber vor dem Anpfiff war mir dann klar, dass es gleich losgeht und ich voll da sein muss. Sicherlich war das Gegentor sehr ärgerlich, dennoch kann es mit dieser Heimstärke gerne so weitergehen, wobei wir jetzt auch auswärts punkten müssen, daher geht der Blick ab jetzt in Richtung Freiburg."
Rafael van der Vaart: "Die drei Punkte waren wichtig. So ein Spiel muss man gewinnen, das haben wir getan. Aber vor allem die Art und Weise hat mir gut gefallen. Wir haben uns viele Chancen erspielt und gut gekontert. Vorgestern habe ich so einen Elfmeter im Training verschossen, heute hat es zum Glück besser geklappt. Dadurch wächst unser Selbstvertrauen und dadurch erspielen wir uns mehr Chancen. Das müssen wir mitnehmen, denn heute beginnt schon die Vorbereitung auf Freiburg."
So spielten sie:
Hamburger SV: Drobny – Diekmeier, Djourou, Cleber, Marcos – Müller, Jiracek, van der Vaart (83. Arslan), Holtby – Rudnevs (90. Kacar), Lasogga (90+3. Gouaida)
FSV Mainz 05: Karius – Brosinski, Bell, Noveski, Junior Diaz (55. Soto) – Geis, J.-H. Park – Allagui, Koo (66. Koo), Djuricic (66. Malli) – Okazaki
Tore: 1:0 Reis (35.), 2:0 van der Vaart (54.), 2:1 Okazaki (89.)
Zuschauer: 45.968
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)
Gelbe Karten: Rudnevs (78.) / –