Hamburg – Drei Spiele in neun Tagen – das muss stringent geplant sein, um in Ruhe in die Winterpause gehen zu können. Und so ging es gestern Abend nach der Rückkehr vom 0:0 Freiburg für die HSV-Spieler erst einmal im Verbund in die Imtech-Arena. "Wir werden direkt Regenerationsmaßnahmen ergreifen, deshalb bleiben wir abends noch zusammen", so hatte Trainer Joe Zinnbauer das Programm noch in Freiburg erläutert.

Heute haben die Spieler dann Pause, um Kraft zu tanken für das Sechs-Punkte-Spiel am Dienstag (20 Uhr) gegen den Tabellenletzten VfB Stuttgart, der im Spätspiel am Samstag ein 1:1 in Mainz erreichte.

Ob Cléber Reis gegen den VfB Stuttgart dabei sein kann, steht indes noch in den Sternen. In Freiburg verletzte sich der Innenverteidiger kurz vor Schluss bei einer Rettungsaktion an der Schulter. "Es sieht momentan nicht gut aus", so Zinnbauer, "die Zeit bis zum Spiel ist sehr kurz, so dass Cléber definitiv ein Wackelkandidat ist – sehr schade für ihn und uns."

Für das letzte Heimspiel des Jahres sind bislang 44.000 Karten verkauft – es gibt also noch Chancen für einen spontanen Besuch der Imtech-Arena.

In Freiburg waren rund 2.500 HSV-Fans dabei – und wurden schon nach 19 Sekunden geschockt: Foulelfmeter gegen den HSV! Ronny Marcos hatte den heranstürmenden Freiburger Felix Klaus getroffen. Nach Austausch mit dem Linienrichter entschied Schiedsrichter Wolfgang Stark in seinem 300. Bundesliga-Spiel auf Strafstoß.

Das kann ja heiter werden – schließlich haben die Gastgeber mit Vladimir Darida einen sicheren Schützen in ihren Reihen, vier Elfmeter hat er schon in dieser Saison verwandelt.

Doch da war HSV-Kapitän Rafael van der Vaart nicht mit im Spiel – und der sollte in Freiburg eine ganz besondere Rolle spielen. Im Rücken von Darida stehend signalisierte der Niederländer HSV-Torwart Jaroslav Drobny, in welche Ecke der Ball fliegen würde – und siehe da, Drobny flog in die richtige Ecke, hielt den Elfer!

Bis zum Abpfiff sollte Drobny noch einige Male gefordert werden, aber dies sollte seine Heldentat des Tages bleiben.

Auf HSV-Seite notierten wir nach gut 60 Minuten einen Lattentreffer von Nicolai Müller. Das war’s dann schon in einem sehr umkämpften Spiel – spannend bis zur letzten Sekunde.

Stimmen zum Spiel:
Joe Zinnbauer: „Der Start des Spiels war natürlich ein Schock. Wenn du nach 30 Sekunden einen Elfmeter gegen dich bekommst, stehst du erst einmal fassungslos an der Außenlinie. Aber Drobny hat uns stark im Spiel gehalten. Danach haben wir es geschafft, defensiv kompakt zu stehen. Das war auch unsere Ausrichtung. Wir haben defensiv nach dem Elfmeter nicht mehr viel zugelassen, nach vorn fehlte uns aber auch die letzte Kreativität. Das Spiel in die Spitze müssen wir noch besser forcieren und zu Ende spielen. Natürlich hätten wir hier gerne drei Punkte geholt, aber wir können auch mit dem Punktgewinn leben. Wir haben damit einen Gegner auf Abstand gehalten. Jetzt gilt es, den Fokus auf unser Heimspiel gegen Stuttgart zu legen. Dort wollen wir die Fans wieder von der ersten Minute an mitnehmen und unsere Heimserie möglichst ausbauen.“

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Rafael van der Vaart: „Bei dem Elfmeter habe ich versucht, Drobo zu helfen. Der Schütze war unsicher. Schön, dass Drobo meinen Hinweis gesehen und den Elfer gehalten hat. Das hat uns im Spiel gehalten. Danach war es ein Abnutzungskampf. Es war klar: wer den ersten Fehler macht, der verliert dieses Spiel. Entsprechend waren beide Mannschaften ohne das letzte große Risiko, so dass der Punkt okay ist.“

Freiburgs Trainer Christian Streich: „Meine Mannschaft hat viel gearbeitet, ist viel gelaufen, da fehlte uns dann am Ende im Abschluss die nötige Ruhe. Aber wir haben gut verteidigt, gerade gegen einen bei Kontern starken HSV, deshalb ist die Punkteteilung okay, auch wenn ich bei uns ein leichtes Übergewicht gesehen habe.“

So spielten sie:

SC Freiburg: Bürki – Riether, Torrejon, Kempf, C. Günter – Darida, Höfler (46. Schuster) – Klaus (81. Zulechner), Schmid – Guedé (71. Schahin), Mehmedi

Hamburger SV: Drobny – Diekmeier, Djourou, Cléber, Marcos – Müller (71. Gouaida), Behrami, van der Vaart (65. Jiracek), Holtby – Rudnevs, Lasogga (90. Stieber)

Zuschauer: 24.000 (ausverkauft)

Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding)

Gelbe Karten: Torrejon (39.), Günter (53.)/Cléber (54.), Behrami (68.)

 

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