Ratekau – In einer kämpferischen Partie behielten die Ratekauerinnen am Ende doch die Oberhand und gewannen nach einem 0:2-Rückstand noch verdient mit 3:2 gegen Olympia Neumünster.
Die Frauen der SG Ratekau-Strand 08 staunten nach einer Viertelstunde nicht schlecht, als sie mit 0:2 hinten lagen. Das 0:1 fiel schon in der achten Spielminute durch Alice Manon Busskamp als die aus zwölf Metern ins lange Eck einschieben durfte. Da sah die Abwehr der SG-Frauen nicht gut aus, genauso wenig wie nur sieben Minuten später, als Liliana Kroschinski nach einem Konter über Gesa Lewinske aus acht Metern ins kurze Eck einschießen durfte. Den Schock überwunden, kamen die Ostholsteinerinnen besser ins Spiel und hatten in der 26. Minute zu ihrer ersten richtigen Chance. Sonja Jaacks bediente Josefin Jegorenko, die nur von der Olympia-Frau Inga Claus gestört werden konnte. Danach lief es besser, denn nur zwei Minuten danach war es wieder Jegorenko, deren Schuss aus zwölf Metern im letzten Moment noch abgeblockt werden konnte. Wieder die SG in der 30. Minute. Nicole Körner über links auf Alexandra Lydia Renitz, die aus spitzem Winkel mit ihrem satten Schuss nur knapp über das Tor traf. Im zwei Minuten-Takt ging es weiter: Wieder Körner, dieses Mal mit einem Kopfball aus kurzer Distanz nur etwas genauer hätte zielen sollen – dieses Mal verfehlte der Ball nur knapp den Pfosten. Ein wunderschönes Tor aus 23 Metern durften dann die 50 Zuschauer bestaunen. Michelle Osting hielt bei einem direkten Freistoß einfach mal drauf und traf die Kugel optimal, so dass diese an die Unterlatte genau hinter der Linie zum 1:2 auftropfte.
Danach war der Knoten geplatzt und fortan spielte nur noch ein Team. Zwar hatten die Neumünsteranerinnen noch eine gute Gelegenheit kurz vor der Pause, als Christin Kullick an einem Freistoß drei Meter vor dem Tor von Daniela Hinz vorbeisegelte.
In der zweiten Halbzeit ging es munter weiter und Ratekau hatte diverse Chancen, die sie aber nicht nutzen konnten. Alexandra Lydia Renitz aus 13 Metern (49.) und noch einmal aus 17 Metern (54.) scheiterten an der Olympia-Torfrau Louise Madeleine Grümmer, die deutlich mehr zu tun bekam. Sophie Bär musste eine Minute später verletzt raus – Verdacht auf Muskelfaserriss. Damit dürfte die Saison für sie gelaufen sein. Aber ihre Mitspielerinnen machten weiter Druck und drängten auf den inzwischen überfälligen Ausgleich. Alexandra Lydia Renitz nach einer Ecke aus spitzem Winkel über das Tor. Sie hatte aber auch Pech heute. Die eingewechselte Vivien Baade´s Schuss aus 24 Metern pfiff nur Zentimeter am linken Pfosten vorbei.
Neumünster nur noch bei Kontern gefährlich. Zum Beispiel in der 65. Minute als Alice Manon Busskamp knapp am Ball und leeren Tor vorbeiflog.
Dann endlich der ersehnte 2:2-Ausgleichstreffer. Körner schnappte sich im Mittelfeld den Ball und ließ die „olympische“ Abwehr komplett stehen. Mit einem Solo schob sie aus acht Metern locker ein. Da fielen den Fans sämtliche Steine vom Herzen und es ging noch weiter, denn die Mannschaft von Stephan Mews (Foto) wollte den Sieg und bekam ihn auch. In der 82. Minute flankte Jasmine Schöning direkt auf den Kopf von Körner, die völlig freistehend aus fünf Metern einen Kopfball als Aufsetzer ins lange Ecke platzierte. Neumünster kam noch zwei Mal vor das Tor von Hinz, doch scheiterte kläglich. Doch auch die Gastgeber kamen mit der letzten Aktion noch einmal zu einer Möglichkeit. Jegorenko scheiterte aus acht Metern an Grümmer.
SG-Trainer Mews sagte nach dem Spiel zu HL-Sports: „Die ersten zehn Minuten haben wir komplett verpennt, aber danach hat sich die Mannschaft gefangen und sich zusammengerissen. Spielerisch und kämpferisch war das eine gute Leistung. Der Sieg ist hochverdient.“
Nach dem Spiel wurde bekannt, dass Mews in die zweite Reihe des neuen Trainerteams rückt. Andreas Passow kommt vom Lübecker SC und wird ab der kommenden Saison zusammen mit Mews das Zepter an der Rosenstraße schwingen. Der 53-jährige freut sich auf die neue Aufgabe, der in den letzten sechs Jahren bei der SG Hanse Lübeck im Jugendbereich tätig war und jetzt das erste Mal eine Frauen-Mannschaft übernimmt.
Die Mannschaft bleibt zusammen und es wird nach Verstärkung gesucht. Interessierte Fußballerinnen können am Mittwoch um 18.45 Uhr in der Ratekauer Rosenstraße beim Probetraining schauen, ob sie das Zeug für eine Spitzenmannschaft in der SH-Liga besitzen.