Lübeck – Jedes Derby hat seine Eigendynamik, so auch das zwischen dem TuS Lübeck 93 und dem ATSV Stockelsdorf. Der Kampf bestimmte das faire Spiel und fand mit TuS 93 am Ende einen deutlichen Sieger, der seine Tabellenführung damit erfolgreich verteidigte. Die HSG Reinfeld/Hamberge ließ zu Hause nichts anbrennen und verteidigte den zweiten Tabellenplatz.
TuS Lübeck 93 – ATSV Stockelsdorf 29:23 (13:12)
Das Nachbarschaftsderby entschied der TuS Lübeck 93 nach zähem Kampf am Ende recht deutlich zu seinen Gunsten. Die Partie war streckenweise geprägt von Nervosität, Unkonzentriertheit, ungenügend vorbereiteten Angriffen auf beiden Seiten. Es wurde um jeden Zentimeter Hallenboden gefightet, kein Ball wurde verloren gegeben. Es war ein recht zerfahrenes und verkrampftes Spiel, in dem beide Mannschaften nicht ihr wahres Potential abrufen konnten. Eben ein typisches Derby.
In den ersten zehn Minuten konnte sich der ATSV Stockelsdorf gegen die sehr offensiv eingestellte Abwehr des TuS Lübeck 93 besser durchsetzen. Bereits nach vier Minuten hatte Stodo eine 3:1-Führung erzielt, unterstützt durch überhastete Abschlüsse vom TuS im Angriff. TuS erkämpfte sich nach sieben Minuten den Ausgleich zum 3:3.
In der Folgezeit wechselte die Führung ständig, keine Mannschaft war in der Lage, sich mit mehr als einem Tor abzusetzen. Auch eine doppelte Überzahl nutze TuS nicht, um einen Vorsprung herauszuspielen. 150 Sekunden vor der Halbzeit sah der Stockelsdorfer Finn Schäfer, wegen eine Fouls beim Gegenstoß, die Rote Karte. Den fälligen Strafwurf verwandelte Ben Jarik sicher zum 12:12-Ausgleich. 13 Sekunden vor der Halbzeit nahm das Trainergespann Harro Naujeck und Daniel Friedrichs das Team-Time-Out, um letzte taktische Maßnahmen weiterzugeben. Fast mit der Halbzeitsirene versenkte Jan-Ove Litzenroth mit einem Gewaltwurf den Ball zur 13:12-Halbzeitführung im Tor. In der ersten Halbzeit war es ein Derby auf Augenhöhe.
TuS Lübeck 93 kam konzentrierter aus der Kabine, war sofort voll bei der Sache und erzielte schnell zwei Tore in Folge zur ersten Drei-Tore-Führung beim 15:12. Der ATSV ließ sich aber nicht abschütteln und glich nach 42 Minuten zum 16:16 aus. In dem zerfahrenen Spiel hatte die TuS Abwehr jetzt besseren Zugriff auf den Stockelsdorfer Angriff und Torhüter Timo Landt zeichnete sich durch gute Paraden aus. Als nach erneuter erfolgreicher Abwehr von Timo Landt der Ball in der 48.Minute direkt in den eigenen Angriff gelangte, erzielte Lukas Meier per Gegenstoß das 21:16. Durch diesen 5:0 Lauf war die Vorentscheidung gefallen.
In den letzten Minuten des Spiels hielt TuS Lübeck 93 den ATSV Stockelsdorf auf Distanz und erzielte so am Ende einen deutlichen Sieg. Beide Mannschaften haben den vielen Zuschauern ein robustes aber faires Derby geboten. In beiden Mannschaften überzeugten die Abwehrreihen und hinter ihnen die ausgezeichneten Torhüter.
Das Trainergespann des TuS, Harro Naujeck und Daniel Friedrichs, sprach Mats Manthe ein Sonderlob aus, da er trotz körperlicher Beschwerden sich in wichtigen Spielphasen für das Team eingesetzt hatte. „Wir wünschen uns in den nächsten Spielen allerdings mehr Kampf und weniger Krampf“, so die Aussage des Trainergespanns gegenüber HL-SPORTS.
Trainer Heiko Grell vom ATSV Stockelsdorf merkte gegenüber HL-SPORTS an: „ Ich habe wieder Leben in der Truppe gespürt und bin insofern nicht unzufrieden mit dem Auftritt meiner Schützlinge“. Oliver König ergänzte bei HL-SPORTS: „Am Ende fällt das Ergebnis zwar verdient, aber ein wenig zu hoch für den Tabellenführer aus. Stodo verkaufte sich teuer gegen den Liga-Primus, war aber in den entscheidenden Szenen ohne Durchschlagskraft“.
Torschützen für TuS Lübeck 93:
Jan-Ove Litzenroth (8), Finn Wiethölter (5), Lukas Meier und Yannik Lund (je 4), Ben Jarik (4/3), Nils Lühr (2), Marcel Kahns und Benjamin Müller (je 1)
Torschützen für ATSV Stockelsdorf:
Ingolf Gonschorek (7), Paul Kasza (4), Thore Steinhoff (3), Simon Freitag (2), Thomas Schäfer und Felix Henka (je 2/1), Oliver König, Finn Schäfer und Finn Deckwerth (je 1)
HSG Reinfeld/Hamberge – HSG Kropp/Tetenhusen II 30:13 (13:9)
Die HSG Reinfeld/Hamberge durfte sich keine Blöße geben, sollte der zweite Tabellenplatz verteidigt werden, denn die Konkurrenz um diesen Platz steht in Lauerstellung.
Durch ihre kompakte Abwehr ging die HSG Reinfeld/Hamberge schnell mit 7:1 in Führung, was den Gäste-Trainer veranlasste, sein Team-Time-Out zu nehmen. Davon ließen sich die Reinfelderinnen aber nicht aus dem Tritt bringen und bauten die Führung auf 10:2 aus. „Jetzt kam die Phase des nicht mehr so druckvollen Spiels, was die HSG Kropp/Tetenhusen II wieder ins Spiel bringt“, erklärte Trainer Detfred Dörling HL-SPORTS. So ging es mit nur noch 13:9 in die Pause.
Voller Elan startete die heimische HSG weiter durch und lag bereits nach 40 Minuten mit 20:11 in Front, die Vorentscheidung war gefallen. Der Rest war noch Kür. Aus der sicheren Abwehr und mit den tollen Paraden von Annika Rahf im Tor, gelangen den Gästen in der zweiten Halbzeit ganze drei Feldtore.
„Wir haben ein tolles Tempospiel mit genialen Pässen gesehen, kluges Aufbauspiel, tolles Kreisläuferspiel und wir waren erfolgreich über die Außen“, so die freudige Aussage von Trainer Detfred Dörling zu HL-SPORTS.
Torschützen für HSG Reinfeld/Hamberge:
Sina Rostek (6), Lena Powierski (5/3), Kerstin Albrecht (4), Janine Sachse, Sandra Bernert und Lina Tonding (je 3), Rika Tonding (2), Anna-Lena Tetzlaff, Lara Zube, Laura Beth und Maike Waldeck (je 1).