Hamburg – Die Wochen der Wahrheit beginnen für die Hamburg Freezers, noch sieben Spiele stehen für den Tabellenvierten auf dem Plan. Sieben Spiele, in dem die Mannschaft von Serge Aubin ihren vierten Tabellenplatz und damit das Heimrecht in der ersten Playoff-Runde verteidigen will – mindestens. Da ist ein Sieg im „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen die Düsseldorfer EG am heutigen Freitag (19.30 Uhr) sehr wichtig, andernfalls gerät der vierte Platz ernsthaft in Gefahr. Da kommen Nachrichten wie die erneute Verletzung von Patrick Pohl zur Unzeit.
Denn Stürmer Pohl bleibt einer der Pechvögel der Saison. Der 25jährige war gerade erst von einer Schulterverletzung genesen und zog sich nun im letzten Heimspiel am vergangenen Dienstag einen Syndesmosebandriß im rechten Knöchel zu und wird heute schon operiert. Es droht eine Ausfallzeit von mindestens zehn Wochen. Pohl ist der 17. längerfristig verletzte Spieler der Saison. Aktuell fallen dazu noch Garrett Festerling, Jerome Flaake und Joel Keussen aus.
Um die Verletzungsmisere etwas aufzufangen, haben die Freezers Ralf Rinke aus Crimmitschau zurückholt. Der 21jährige Ex-Timmendorfer wird schon gegen die DEG auflaufen und dem Kader so mehr Tiefe verleihen. Zurückgreifen kann Trainer Serge Aubin auch auf Sam Verelst, der vom Kooperationspartner Fishtown Penguins nochmals in die DEL hochgeholt wurde.
Ungeachtet der Personalsorgen wollen die Freezers aber die Punkte in der O2-World behalten und sich vom direkten Konkurrenten etwas absetzen. Aktuell haben die Hamburger (80 Punkte) sieben Punkte Vorsprung vor Düsseldorf (73) und könnten mit dem Sieg zumindest einen Konkurrenten weiter distanzieren. Auch wenn die Freezers nach drei Siegen in Serie auf einer kleinen Erfolgswelle schwimmen, so sind sie vor den Düsseldorfern gewarnt. Denn auch die DEG gewann vier ihrer letzten fünf Auftritte, darunter gegen München und Ingolstadt. Entsprechend lobt Aubin den Freitagsgegner in den höchsten Tönen: „Die DEG hat einen super Torwart und spielt das ganze Jahr schon sehr solide. Sie werden aus unserer Personalnot Kapital schlagen wollen, indem sie von Beginn an hohes Tempo gehen und hart auf den Körper spielen. Vielleicht ist es aber auch ein kleiner Vorteil für uns, dass wir nach der Länderspielpause schon gespielt haben.“
Als Schlüsselspieler bei der DEG hat Aubin den Goalie ausgemacht. Tyler Beskorowany kam als Ersatz für den verletzten Bobby Goepfert an den Rhein und hält überragend. Mehrfach hat der Kanadier bereits Spiele im Alleingang gewonnen.
Apropos Goalie: bei den Freezers wird am Sonntag Dimitrij Kotschnew zwischen den Pfosten stehen, als Backup wird Niklas Deske auf der Bank Platz nehmen. Sebastien Caron nimmt als überzähliger Ausländer auf der Tribüne Platz; Verteidiger Bretton Stamler rutscht dafür in den Kader.
Aubins Zielsetzung ist klar: „Gegen die DEG haben wir die große Chance, uns von einem direkten Verfolger noch mehr abzusetzen, um unseren Platz in den Top 4 weiter zu sichern. Wir müssen sehr fokussiert sein, vor allem in der Schlussphase. Allerdings haben wir unsere Fehler aus den letzten Minuten gegen Köln sehr gut aufgearbeitet.“