Lübeck – So schnelllebig ist der Fußball. Noch vor zwei Tagen war der TSV Travemünde der große Held aus Lübecker Sicht, konnte mit dem 1:0 im Spitzenspiel gegen Oldenburg als einziges Team aus der Region einen Sieg feiern. Doch das Blatt hat sich schnell gewendet. Mit der 4:1-Niederlage beim TuS Lübeck endete eine beispiellose Erfolgserie. Zum Glück für die Marlikicker, die ebenso wie der 1. FC Phönix sich mit einem Dreier zurück meldeten. Auch Moisling feierte einen Teilerfolg, holten in Trittau immerhin ein Remis.
TuS Lübeck 93 – TSV Travemünde 4:1 (3:0)
Zwei Serien rissen im Marlistadion. Positiv: Dem TuS gelang nach langer Durststrecke ein lebenswichtiger Sieg – im Gegensatz dazu bedeute die 4:1-Pleite des TSV Travemünde das Ende einer zuvor siebzehn Spiele andauernden Phase der Unbesiegbarkeit.
Nachdem TSV-Kicker Jan Niklas Beckmann nach fünf Minuten nur Aluminium getroffen hatte nahm das Spiel einen im Vorwege so nicht unbedingt erwarteten Verlauf. Der Turn- und Sportverein von 1893 nahm das Heft nun in die Hand und konnte sich durch zwei Treffer von Christian Arp (Foto), sowie einem von Mark-Patrick Seemann eine beruhigende 3:0-Pausenführung erschießen. Zwar kam der TSV gleich nach der Pause durch Martin Szymczyks Anschlusstreffer (47.) noch einmal heran – doch für mehr sollte es für das Sercander-Team nicht reichen. Ein Grund: Sowohl Torwart Patrick Müller als auch Mittelfeldallrounder Manuel Mielke wurden vorzeitig zum Duschen geschickt. „Oldie“ Christian Arp, der einen bärenstarken Tag erwischte, ließ sich danach nicht zweimal bitten und versenkte das Spielgerät zum vorentscheidenen 4:1(81.). Die Partie beendeten die indisponierten Gäste nur mit acht Akteuren, da Levent Sengün sich auch noch eine Ampelkarte einfing.
Das sagten die Coachs nach dem kleinen (hektischen)Derby:
Ali Chalha (TuS Lübeck): „ Ich bin natürlich mehr als erleichtert, richtig glücklich über den Sieg. Unser großer Pluspunkt war heute eindeutig, dass wir ein richtiges Team waren. Auch kämpferisch und spielerisch haben wir vollends überzeugt. Schade, dass es am Ende noch so unschöne Szenen gegeben hat auf dem Feld, viel Aggressivität zu spüren war.“
Sven Sercander (TSV Travemünde): „ In der ersten Halbzeit waren wir zu naiv, haben durch eigene Fehler mit 0:3 zurück gelegen. Im zweiten Abschnitt sind wir aufgewacht und zum Anschluss gekommen. Doch zu mehr hat es aus diversen Gründen dann nicht mehr gereicht. Aufgrund der Platzverweise sind wir nun gezwungen mit einer Rumpf-Elf nach Sereetz zu fahren. Das ist natürlich ärgerlich.“
So spielte der TuS Lübeck 93: Törper – Meienburg, Rehberg, Stellbrinck, Bülo (88. Spoddig), Krause, Azanguim Kemjio (81. Kwiatkowski), Arp, Seemann (74. Burghammer), Kiecksee
So spielte der TSV Travemünde: Müller – Knüppel (22. Hinz), Höger, J. N. Beckmann, Boelke, Szymczyk, M. Beckmann, Gronau, M. Mielke, Sengün, Jäkel (77. Paetsch)
Tore: 1:0 Arp (13.), 2:0 Seemann (28.), 3:0 Arp (34.) – 3:1 Szymczyk (47.), 4:1 Arp (81., Foulelfmeter)
Rote Karten: Patrick Müller (65., Tätlichkeit), M. Mielke (70., Schiedsrichterbeleidigung) mussten vorzeitig zum Duschen.
Gelb-Rote Karte: Levent Sengün (82., wg. Meckerns)
Breitenfelder SV – 1. FC Phönix Lübeck 2:6 (0:3)
Mit einem Paukenschlag endete das Gastspiel der Adlerträger auf dem Sportplatz am Uhlenbusch in Breitenfelde. Denn gleich mit einem 6:2 Auswärtssieg ließen die Lübecker kräftig aufhorchen, konnten sich nach wochenlangen warten auf ein Erfolgserlebnis den Frust von der Seele schießen. Schon zur Pause war der Dreier vor den 75 geschockten Zuschauern praktisch in trockenen Tüchern. Tim Rach (8.), Timo Gahrmann (33.) und Timo Nippert (37.) hatten mit ihrem Dreierpack für Ruhe und Selbstvertrauen gesorgt. Auch das zwischenzeitliche Anschlusstor per Strafstoß von Folke Brodersen (55.) sorgte für keinen sichtbaren Rückschlag. Tim Grün traf zum 1:4 (61.). In der Schlussphase schraubte Timo Gahrmann, nach zwischenzeitlichem 2:4 (75.), das Ergebnis noch in die Höhe.
Das sagte Trainer Manuel da Silva nach dem aus Sicht der Lübecker so schönem Match: „Aus den zwei Klatschen gegen Oldenburg und Eichede II (Anm. d. R. mit 0:14 Toren) haben wir anscheinend gelernt, Fehler abgestellt und heute verdient gewonnen. So hatte ich mir das auch vorgestellt. Obwohl mit Hannes Lederhose und Marius Maaß noch zwei Spieler kurzfristig abgesagt hatten, haben wir einen tollen Ball gespielt. Ein Lob gilt auch unseren Stürmern. Tim Rach und Timo Gahrmann waren Klasse.“
So spielte der 1. FC Phönix Lübeck: Demirhan – Gentes, Henning, Heuer, Kayabasi, Karbowniok, Nippert, Schönlau (68. Reuter), Rach, Grün, Gahrmann (85. Bade).
Tore: 0:1 Rach (8.), 0:2 Gahrmann (33.), 0:3 Nippert (37.), 1:3 Brodersen (55., Foulelfmeter), 1:4 Grün (61.), 2:4 Malzkeit (75.), 2:5 Gahrmann (81.), 2:6 Gahrmann (84.).
TSV Trittau – RW Moisling 0:0
Mit einer Nullnummer endete der Auftritt der Rot-Weißen am heutigen Nachmittag auf dem Kunstrasenplatz in Trittau. Mit nur zwei Ersatzspielern angetreten (und das waren auch noch Keeper!) hatten die Lübecker sogar noch die besseren Möglichkeiten. Doch da Marko Stern (34.), ebenso wie Marc Bornemann (57.) nach Vorarbeit von Namensvetter Christopher, nur Aluminium trafen, zudem der umfunktionierte Mathias Gritschke (Schlussmann 3. Herren) einen Hochkaräter liegen ließ, blieb es beim torlosen Unentschieden. Zufrieden war Trainer Norbert Laszig im anschließenden Gespräch mit HL-Sports aber trotzdem. „ Nach den letzten schweren Wochen kann ich nur den Hut ziehen vor meiner Mannschaft. Es war ein Spiel zweier Teams, die mit kontrollierter Offensive zum Erfolg kommen wollten. Am Ende waren wir einem Sieg näher wie der Gastgeber.“
So spielte Rot-Weiß Moisling: Katbanyon – D. Kohlmann, Azzez, M. Bornemann, Dogan, Sindy, Almosa, C. Bornemann, Stern, AL-Hamami (53. Gritschke), Bischkopf.
Tore: Fehlanzeige
Wohltuend ist sicher nun die folgende Verschnaufpause für die Kicker. Denn nach den kräftezehrenden englischen Wochen sind die nächsten Partien in der Süd-Ost-Staffel erst für das nächste Wochenende (25./26. Mai) angesetzt.
Hier schon einmal der Ausblick der Spiele mit Lübecker Beteiligung:
Samstag 25. Mai
Sereetzer SV – TSV Travemünde (16 Uhr auf dem Sportplatz an der Berliner Straße)
TuS Lübeck – TSV Gudow (16 Uhr, Marlistadion)
Sonntag 26. Mai
Rot-Weiß Moisling – SV Eichede II (15 Uhr, Sportanlage am Brüder-Grimm-Ring)
TSV Trittau – 1. FC Phönix (15.30 Uhr, Trittau-Arena in der Großenseer Straße)