Lübeck – Es war als das erste Endspiel der Saison angekündigt geworden und sollte auch dementsprechend spannend werden. Die rund 80 Zuschauer in der TuS-Arena bangten mit den Spielern mit und konnten am Ende einen emotionalen Sieg feiern – 77:74 nach Verlängerung.. Danach sah es zu Beginn der Partie allerdings nicht aus.
Die Gäste aus Lüneburg begannen souverän und ließen die Lübecker das ein oder andere Mal alt aussehen. Obwohl sie nur mit sechs Spielern angereist waren, gelang es den erfahrenen Recken vom „Team Heide“ immer wieder, die Lübecker Verteidigung auszuspielen und zu einfachen Punkten zu kommen. TuS war nach einem bescheidenen ersten Viertel bereits mit 11:18 im Hintertreffen und musste sich ärgern, gegen unterbesetzte Gegner derart lethargisch aufzutreten. 
Auch der zweite Spielabschnitt lief zunächst nicht zugunsten des TuS – während die Lüneburger über ihren Center Willing (19 Punkte) aus der Mitteldistanz gefährlich waren, funktionierte so gut wie nichts für die Gastgeber (15:30), die Offensive war zu statisch, die Defense zu unaufmerksam. Erst kurz vor der Halbzeit konnte man durch Dreier von Schulwitz (3), Friedrichsen (19) und Brandt (8) wieder etwas aufschließen. Dennoch ging TuS mit einem 25:37-Rückstand in die Pause, da man es den Lüneburgern einfach zu leicht gemacht hatte; in der Kabine wurde es dementsprechend laut.
Nach der Halbzeitpause wollten die Lübecker das Blatt wenden und gingen mit mehr Einsatz ans Werk. Die Verteidigungsarbeit funktionierte nun wesentlich besser und bereitete den Gegner Schwierigkeiten, bei den Lüneburgern machten sich zudem erste Anzeichen von Müdigkeit bemerkbar. Im Angriff zeichnete sich Christoph Baumbach (9) unter den Körben aus und TuS kam bis auf vier Punkte heran (46:50).
Als man fast aufgeschlossen hatte, starteten die Gäste jedoch noch einmal einen furiosen Lauf, der den TuS Mitte des letzten Viertels auf elf Punkte Abstand hielt (46:57). Nun war alles von den Lübeckern gefordert, wollte man doch noch den Sieg erringen. Die Lübecker gaben alles und fanden in Maxim Rix (17) und Maik Friedrichsen ihre Schlüsselspieler. Youngster Rix schnappte sich den Ball, ging unerschrocken zum Korb und erzielte neun Punkte im letzten Viertel, während Friedrichsen von der Dreipunktelinie nicht zu stoppen war. In den letzten Sekunden gelang es Rix, per Korbleger auszugleichen – es ging in die Verlängerung (68:68).
In den fünf Minuten Extrazeit waren es dann allerdings die Lübecker, die durch „Foul-Trouble“ Probleme bekamen. Rix musste nach einem umstrittenen Pfiff und seinem fünften Foul das Spielfeld verlassen, Lüneburg ging erneut in Führung (72:68). Wieder gelang es TuS, Friedrichsen freizuspielen, der Flügelspieler traf seinen insgesamt fünften Wurf aus der Distanz und man war bis auf einen Punkt dran (71:72). Dann wurde aber auch Friedrichsen selbst mit fünf Fouls vom Platz geschickt und den Lübeckern gingen langsam aber sicher die Optionen aus.

 In der letzten Spielminute überschlugen sich dann die Ereignisse. TuS-Kapitan Alex Stein (7) zog zum Korb, wurde gedoppelt und sah im letzten Augenblick den freistehenden Tobias Brandt an der Dreierlinie. Brandt traf und gab seiner Mannschaft zum ersten Mal die Führung (74:72), die Halle stand Kopf. Lüneburg glich jedoch nach einer Auszeit direkt aus und holte sich auch den Ball zurück – nun hatten die Gegner die Chance, das Spiel zu entscheiden (74:74).  

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Dann avancierte aber Gerrit Krause zum Helden. Lübeck gelang ein „Steal“ und nach Pass von Baumbach vollendete Krause per Dunking zum 76:74. Lüneburg traf wieder nicht, musste foulen und schickte den TuS kurz vor Ultimo an die Freiwurflinie. Hier ließ „93“ wichtige Punkte liegen, hatte aber Glück, dass erneut Krause zur Stelle war. Er stiebitzte sich den Ball nach Rebound der Gäste und konnte die Zeit ausspielen, TuS gewann mit 77:74 – die Fans atmeten auf, es war geschafft. Die Lübecker fielen sich in die Arme, wussten sie doch um die Bedeutung des Spiels. 
Durch die gewonnenen zwei Zähler kann sich der TuS etwas von den Abstiegsplätzen absetzen und hat bei drei verbleibenden Spielen weiterhin alles in der eigenen Hand. Da der BC Hamburg gegen Bremerhaven verlor, haben die Lübecker nun fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze bei noch sechs zu vergebenden Punkten.
Trainer Hinz sagte nach der Partie: „Wir haben heute zwei ganz wichtige Punkte geholt. Nach schlechter erster Halbzeit haben wir uns mit viel Biss zurückgekämpft, keiner hat aufgegeben. Maxim Rix hat das gefordert starke Spiel geliefert, insgesamt klasse, wie das Team mit der schwierigen Situation mental umgegangen ist. Dennoch müssen wir in Zukunft von Beginn an unser Spiel durchziehen, wir überlassen zu oft dem Gegner das Zepter und können nur noch reagieren.“
Für den TuS Lübeck spielten:
Maik Friedrichsen (19 Punkte), Maxim Rix (17), Gerrit Krause (10), Christoph Baumbach (9), Tobias Brandt (8), Alexander Stein (7), Nicolas Schulwitz (3), Jeremia Suchan (2) und Phillip Schwarz (2). 

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