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Köln – An diesem Wochenende ist es endlich soweit und es fällt der Vorhang für das Highlight der Handball-Saison: Das VELUX EHF FINAL4 in Köln. Mit dem HSV Handball, dem Titelverteidiger THW Kiel, dem spanischen Meister FC Barcelona Intersport und dem polnischen Meister KS Vive Targie Kielce kämpfen die vier besten Mannschaften der Welt um die europäische Handball-Krone. Zunächst trifft Barcelona am Sonnabend, 1. Juni, um 15.15 Uhr auf Kielce, bevor um 18.00 Uhr das rein deutsche Duell zwischen dem HSV Handball und dem THW Kiel von den Schiedsrichtern Thierry Dentz und Denis Reibel aus Frankreich in der Kölner Lanxess Arena angepfiffen wird. Am Sonntag, 2. Juni, folgen dann um 15.15 Uhr das Spiel um Platz drei sowie um 18.00 Uhr das Finale, das der HSV, wie alle anderen Teams, unbedingt erreichen will. Dafür muss mit den Zebras allerdings erst die denkbar schwerste Hürde genommen werden, wobei es im FINAL4 sowieso keine einfachen Gegner mehr gibt und sich alle Teams das Erreichen der Endrunde hart erarbeitet und verdient haben. Für alle, die nicht live in Köln dabei sein können, überträgt Eurosport alle vier Spiele des Wochenendes live. Zudem hat die EHF eine App zum FINAL4 veröffentlicht, die im App Store sowie im Google Play Store zu finden ist, und mit der auch unterwegs nichts vom größten Handball-Spektakel des Jahres verpasst wird.

Nach dem Triple in der Vorsaison hat der THW Kiel auch in dieser Spielzeit bereits die Deutsche Meisterschaft und den DHB-Pokal gewonnen. Zudem schafften es die Zebras als erste Mannschaft, sich als amtierender Champions League-Sieger auch im Folgejahr für das VELUX EHF FINAL4 zu qualifizieren. In Köln will der THW den Erfolg des Vorjahres wiederholen und sich mit dem vierten Champions League-Sieg erneut die Titel in drei Wettbewerben sichern. Aber auch wenn der THW der Favorit ist, wird die Mannschaft von Alfred Gislason mit Sicherheit mit Respekt in das Halbfinale gegen den HSV gehen. Denn die ersten beiden Partien in dieser Saison bestritten beide Teams auf Augenhöhe, und die Entscheidung zugunsten der Zebras fiel jeweils nur aufgrund von Kleinigkeiten und der einen oder anderen schwächeren Phase der Hanseaten. Da auch im kommenden Spiel auf beiden Seiten Fehler passieren werden, wird es, wie in vielen Top-Spielen, darauf ankommen, welcher Mannschaft weniger unterlaufen und welches Team und welcher Keeper die bessere Tagesform finden. Aber dass der THW in dieser Saison nicht unschlagbar ist haben schon andere Mannschaften bewiesen.

Die Konstanz, mit der sich die Kieler Mannschaft präsentiert, ist nur dadurch möglich, dass jede Position mit zwei absoluten Top-Spielern besetzt ist. Von dem Ensemble um Filip Jicha lässt sich neben dem Tschechen und Torhüter Thierry Omeyer kaum ein Akteur herausnehmen. Allerdings werden Kapitän Marcus Ahlm, Momir Ilic, Daniel Narcisse sowie Thierry Omeyer den THW am Ende der Saison verlassen, weshalb es in Köln der letzte große Auftritt dieser erfolgreichen Kieler Mannschaft werden wird. Die Ausgeglichenheit des Kaders spiegelt sich auch in der Torschützenliste der Champions League wieder, in der der mit 64 Toren erfolgreichste Kieler Angreifer Marko Vujin lediglich den elften Platz belegt. In der internen Rangliste folgen Filip Jicha mit 59 Treffern sowie Momir Ilic, der 49 Mal erfolgreich war. Weitere neun Spieler haben zudem zwischen 41 und zehn Toren erzielt, und damit alle ihren Teil zum Erreichen des FINAL4 beigetragen. Auf dem Weg dorthin setzte sich Kiel als einziger FINAL4-Teilnehmer nur als Gruppen-Zweiter hinter MKB Veszprem durch, die der THW nach einem knappen Zwei-Tore-Achtelfinal-Erfolg gegen Chekhovskie Medvedi im Viertelfinale ebenfalls nur denkbar knapp mit zwei Toren ausschalten konnte.

Bereits seit Mittwoch weilt die Mannschaft des HSV Handball in Köln. Nach einer Trainingseinheit am Donnerstag sowie weiterem Rahmenprogramm mit Autogrammstunden und einem Golfturnier, stand heute Abend das Abschluss-Training an. Danach lädt die EHF zur Eröffnungs-Gala, bevor morgen um 18.00 Uhr das Halbfinale gegen den THW Kiel angepfiffen wird. Die Hanseaten haben bei ihrem sechsten Champions League-Auftritt in Folge bereits zum vierten Mal das Halbfinale erreicht, und nach 2011 ist es die zweite Teilnahme am VELUX EHF FINAL4. Allerdings ist es das erste Semi-Finale, in dem der HSV nicht auf Ciudad Real trifft, gegen das in den bisherigen drei Anläufen jeweils Endstation war. Da ja bekanntlich aller guten Dinge drei sind, soll das dritte Saison-Spiel gegen die Zebras den ersten und wichtigsten Sieg bringen, an dessen Ende das erste Champions League-Finale stehen würde. Ob es dem HSV gelingt kann nicht nur in Deutschland auf Eurosport verfolgt werden, insgesamt werden die vier Partien der Endrunde weltweit in über 140 Länder übertragen. Im vergangenen Jahr sahen so über 27 Millionen Menschen die Spiele der besten Teams der Welt.

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Für die ‚Mission Finale‘ steht HSV-Trainer Martin Schwalb bis auf Oscar Carlén sein kompletter Kader zur Verfügung. Der Schwede ist aber natürlich bei der Mannschaft in Köln, die in den letzten Wochen gut und sehr fokussiert trainiert hat. Da sich beide Teams bestens kennen, werden sich die Trainer mit Sicherheit die eine oder andere kleine Überraschung überlegt haben, um ihren Gegenüber vielleicht doch etwas zu überraschen. Riesige Veränderungen sind allerdings nicht zu erwarten, aber da Spitzenspiele von Nuancen entschieden werden, kann das eine mehr oder weniger geworfene Tor den Ausschlag geben. Zudem werden auch die Torhüter auf beiden Seiten ein entscheidender Faktor werden. Sowohl Johannes Bitter als auch Thierry Omeyer sind in der Lage, ihr Tor zu vernageln und Spiele alleine zu entscheiden. Auch bei den beiden wird es, wie bei den kompletten Mannschaften, entscheidend sein, wer den besseren Tag erwischt und auch am Sonntag noch vom Titel träumen darf. Über die Motivation seiner Akteure muss sich Martin Schwalb hingegen keine Gedanken machen, denn die Spieler fiebern diesem Wochenende schon lange entgegen und werden alles geben, um auch am Sonntag erst um 18.00 Uhr zu spielen.

Vor der wichtigen Partie gegen den THW Kiel ließ HSV-Trainer Martin Schwalb wissen: „Die Spannung steigt und ich freue mich riesig auf dieses Event. Die Mannschaft ist in einer guten Verfassung, jeder einzelne Spieler ist fokussiert und es herrscht eine positive Stimmung im Team. Beim FINAL4 dabei zu sein ist eine große Ehre, die einem nicht jedes Jahr zuteilwird. Ich glaube, wir sind zu Recht beim FINAL4, weil wir einen langen Weg mit schweren Gegnern hatten, und darauf sind wir stolz“, so der Coach, der im Hinblick auf den THW ergänzte: „Um gegen Kiel zu gewinnen müssen wir das größtmögliche Engagement mit der nötigen Souveränität und Ruhe an den Tag legen. Zudem brauchen wir ein gutes Rückzugsverhalten, um einfache Tore zu verhindern, und müssen konsequent in der Abwehr stehen und aufs Tor gehen. Ich denke, wir haben uns in der Bundesliga Respekt erarbeitet, denn wir haben gut agiert, auch wenn wir am Ende nicht gewonnen haben.“ HSV-Kapitän Pascal Hens reiste auch voller Vorfreude nach Köln: „Ich habe wegen des Weltmeister-Titels 2007 natürlich gute Erinnerungen an Köln. Wir freuen uns aber alle auf zwei tolle Spiele und werden in beiden alles geben. Bei unserer ersten FINAL4-Teilnahme sind wir zwar an Ciudad Real gescheitert, aber daran verschwende ich keinen Gedanken, denn diesmal wollen wir es besser machen. Dazu müssen wir uns voll reinhauen und das umsetzen, was wir in den letzten Wochen trainiert haben. Es wird mit Sicherheit ein harter Fight, aber wir wissen, dass wir Kiel schlagen können. Dass haben wir in der Bundesliga gezeigt, auch wenn dort zu viele Fehler einen Erfolg verhindert haben.“

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