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Lübeck – Die Eisarschregatta des Lübecker Yacht-Clubs (LYC) ist eine Institution. Seit 50 Jahren geht es jeweils am ersten Sonnabend im Dezember auf der Wakenitz vor dem LYC-Clubhaus um die Trophäe, sofern Wind und Wetter das zulassen. Bisher war der Eisarsch eine klar definierte Männer-Domäne, denn laut Ausschreibung durften nur männliche Segler ab einem Alter von 25 Jahren für die Kultregatta in Optimisten melden. Doch damit ist jetzt Schluss. Wenn am 7. Dezember der Startschuss zu der 51. Auflage fällt, dann werden erstmals auch offiziell Frauen mit dabei sein. Das zumindest ist der Wille der Eisarschgilde, die sich als Körperteil des LYC versteht und das Ereignis organisiert.

Das Votum der LYC-Mitgliederversammlung auf einen Antrag der Eisarschgilde steht zwar noch aus. Doch das wird als reine Formsache angesehen. Zudem soll das Teilnehmer-Alter auf 21 Jahre herabgesetzt werden. Und der Andrang auf die Startplätze ist groß. Vier Wochen vor dem Ereignis stehen schon über 50 kälteerprobte Sportler in der Liste, darunter vier Frauen.

Mit der Neuerung wird nun auch Heike Gercken aus Neustadt endlich in den Genuss kommen, ihre Leistung bei der eiskalten Regatta in der Opti-Jüngstenjolle honoriert zu bekommen. Bereits vor zehn Jahren hatte sich die 62-Jährige in Verkleidung in das Opti-Männerfeld eingeschlichen, war aber später aufgeflogen und entsprechend dem Reglement aus der Wertung genommen worden. Jetzt hat sie wieder gemeldet und hatte Anfang November schon drei Mitstreiterinnen, die den etablierten Männern das Leben schwer machen wollen.

Die Sieger der vergangenen Jahre haben ebenfalls gemeldet. Titelverteidiger Thomas Schulz (Bad Segeberg), Seriensieger Sven Kruse (Hamburg) und auch Matthias Düwel (Sieger von 2017) werden sich also warm anziehen müssen, um die Damen-Konkurrenz in Schach zu halten. Und Organisationsleiter Jan Stemmler sowie die Gründungsmitglieder der Eisarschgilde Charly Brüser und Mike Jahnke, die Wiegewarte Mischi Hanke und Peter-Uwe Voss und auch Moderator Walter Mielke werden genau hinschauen, ob sich das Projekt „Frauen an den Start“ bewährt. In Wettfahrtleiterin Julia Burt, aber auch den weiteren Eisarsch-Helferinnen Petra Röttger und Indra Stülcken haben die Teilnehmerinnen schon weibliche Rückendeckung. Und auch die weiteren Mitorganisatoren Uwe Schimanski, Jörn Wollenzin, Björn Steinbrecher und Udo Ott stützen die Idee.

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Neuerungen ist die Eisarschgilde erwiesenermaßen aufgeschlossen gegenüber: So wurde im vergangenen Jahr erstmals der vereinfachte Gate Start eingeführt, um die Flotte auf den Kurs zu schicken. Das neue Verfahren verhinderte Frühstarts, kam bei den Teilnehmern gut an und soll daher auch diesmal angewendet werden.

Feste Tradition bleibt, dass der seglerische Einstieg in die Adventszeit zu einem Fest für Segler und Besucher werden soll. Daher wird das Spektakel am 7. Dezember ab 12 Uhr bis ca. 16.30 Uhr von Live-Jazz-Musik um die Berliner und Hamburger Musiker Karl-Heinz „Kalle“ Böhm (Saxophone und Vocals), Kay Franzen (Piano) und Kai Stemmler auf dem Außengelände am Clubhaus begleitet. Das Restaurant im Clubhaus ist geöffnet, heiße und kalte Getränke sowie Grillwurst gibt es auch direkt am Ufer der Wakenitz.

 

 

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