Lübeck – Ein paar interessante Derbys, der packende Abstiegskampf sowie die Frage, wie sich Werder und Wolfsburg im Fernduell um den Titel schlagen – auch der 29. Spieltag der Regionalliga Nord hält wieder eine Menge Spannung bereit.
VfB Lübeck – BSV „Schwarz-Weiß“ Rehden (Sa., 14 Uhr)
Die schöne Serie ist erst einmal Geschichte. Nach zehn Partien ohne Niederlage blieb der VfB in Goslar ohne Punkte (0:3) und gewann dann auch das Spiel bei Eintracht Braunschweig II nicht (2:2). In dieser Partie präsentierte sich der Tabellenfünfte allerdings in besserer Verfassung. „Die ersten 60 Minuten waren wir deutlich überlegen. Durch die hohe Belastung der letzten Woche fehlten uns aber in der letzten halbe Stunde die Kräfte, unser Tempo bis zum Schluss zu gehen. Es war ein sehr gutes Regionalligaspiel und an der Leistung müssen wir Samstag im Heimspiel gegen Rehden anknüpfen“, fasste Abwehrspieler Dennis Wehrendt zusammen – und sprach am Ende von einem „gewonnenen Punkt“. Mit dem BSV Rehden ist allerdings ein ausgesprochen formstarkes Team zu Gast an der Lohmühle. Der Gast ist nun seit elf Partien ungeschlagen (5-6-0) und gewann zuletzt drei Mal in Folge. Weder der Hamburger SV II (2:0) noch der SV Meppen (2:1) und der TSV Havelse (2:0) vermochten etwas auszurichten gegen den Tabellenzwölften. Wer diese Mannschaften bezwingt, wird sich auch etwas bei den heimstarken Lübeckern ausrechnen.
Goslarer SC – Eintracht Braunschweig II (Sa., 14 Uhr)
Beim 1:3 in Cloppenburg kassierte der GSC nach vier ungeschlagenen Spielen mal wieder eine Pleite. Nun möchte der Gastgeber wieder zurück in die Erfolgsspur – aus gegebenem Anlass. Denn trotz der Punktgewinne hat sich der 15. lediglich um zwei Punkte von der Abstiegszone entfernt. In Braunschweig denkt man in anderen Dimensionen, denn der Tabellenneunte weist nur wenige Punkte Rückstand zum ersten Drittel der Liga auf. Zuletzt fehlte es der Eintracht allerdings ein wenig an Konstanz, denn Unentschieden, Sieg und Niederlage wechselten sich regelmäßig ab. Hat diese Serie auch in Goslar Bestand, dann müsste der Gast die Punkte mitnehmen. Zuletzt spielten die Braunschweiger ja 2:2 gegen Lübeck.
ETSV Weiche Flensburg – Lüneburger SK Hansa (So., 14 Uhr)
Eine Serie von 15 Spielen ohne Niederlage verschaffte Weiche Flensburg den vierten Tabellenplatz. Der Gastgeber geht deshalb als klarer Favorit in das Duell mit dem 16. aus Lüneburg, der nun seit sechs Partien (0-2-4) auf einen dreifachen Punktgewinn wartet. Der zwischenzeitlich schon gerettet scheinende Aufsteiger ist auf der Schlussgeraden also noch einmal von akuten Abstiegssorgen eingeholt worden. „Unsere Meisterschaft ist der Abstiegskampf“, sagt LSK-Manager Gerald Kayser. Er geht allerdings zuversichtlich in die anstehenden „Endspiele“. Die Mannschaft mache schließlich einen „stabilen“ Eindruck.
Hamburger SV II – VfR Neumünster (So., 14 Uhr)
Diese drei Punkte fühlten sich sehr gut an: Beim 3:2-Auswärtssieg gegen Hannover 96 II gelang dem HSV der erste Erfolg nach zuletzt zehn sieglosen Partien. "Wir sind erleichtert und freuen uns riesig. Die Mannschaft hat eine tolle Moral bewiesen. Jetzt gilt es aber nachzulegen", kommentierte Rodolfo Cardoso. Seine Mannschaft bekommt es nun mit dem Vorletzten zu tun – der zuletzt allerdings stattliche sechs Partien (1-5-0) ohne Niederlage blieb und entsprechend selbstbewusst antreten dürfte.
TSV Havelse – FC St. Pauli II (So., 14 Uhr)
Beim TSV Havelse war zuletzt alles möglich: Niederlage, Remis und Sieg wechselten sich regelmäßig ab (4-2-4). Ein Trend ist deshalb nicht auszumachen beim Tabellensechsten. Beim Gegner aber auch nicht. Der Zehnte aus Hamburg erinnert mit seiner jüngsten Bilanz (3-4-3) doch sehr an den Gastgeber. Letzterer dürfte sich angesichts seiner Heimstärke aber in der Favoritenrolle befinden.
FC Eintracht Norderstedt – BV Cloppenburg (So., 14 Uhr)
Die Eintracht gewann nur eines der letzten vier Spiele, hatte es aber auch mit Weiche Flensburg (0:2), VfL II (0:6) sowie Werder II (1:5) zu tun bekommen. Norderstedt verlor deshalb etwas an Boden, verfügt als Tabellenachter aber noch immer über den Kontakt zur erweiterten Spitzengruppe. Der Gegner verbesserte sich zuletzt auf den 13. Rang, mit 3:1- Heimsiegen über den HSV und Goslar. Am Sonntag dürfte es nun wohl auch darum gehen, wer mit mehr Willen antritt.
VfB Oldenburg – SV Werder Bremen II (So., 15 Uhr)
Alexander Nouri steht vor einer Rückkehr. Schließlich war Werders Trainer in Oldenburg vor rund zwei Jahren zum Chefcoach befördert worden, ehe er im vergangenen Sommer nach Bremen wechselte. „Natürlich ist die Partie aufgrund meiner Oldenburger Vergangenheit etwas Besonders für mich. Ich werde dem Verein immer dankbar sein, dass er mir den Einstieg in dieses Berufsfeld ermöglicht hat“, sagt Nouri. Doch er betont auch, dass seine aktuelle Mannschaft nun vor sieben Endspielen stehe, die der Spitzenreiter mit „voller Leidenschaft“ angehen werde. Insofern sei die Partie dann doch ein „Spiel wie jedes andere. Auch, weil ich aus der Mannschaft und aus dem Umfeld nur noch wenige Personen aus meiner Zeit dort kenne.“ In Oldenburg wird man zweifellos alles zu, um an den letzten Heimerfolg anzuknüpfen: Der 3:0-Sieg über Wolfsburg II und sich anschließende Remis in Lüneburg (0:0) haben dem 14. ja nur ein wenig Luft im Abstiegskampf verschafft.
SV Meppen – Hannover 96 II (So., 15 Uhr)
Nun sollen wieder drei Punkte her: Bis auf den siebten Tabellenplatz fiel der SVM angesichts von drei sieglosen Spielen (0-1-2). Immerhin deutete das 0:0 bei St. Pauli II zuletzt wieder in eine positive Richtung. Vom Gegner lässt sich dies nicht unbedingt behaupten. Den Niedersachsen fiel die unangenehme Rolle zu, als erste Mannschaft gegen den zuvor zehn Mal sieglosen HSV II zu verlieren. Nach einer sehr ordentlichen Leistung seiner Mannschaft ordnete 96-Trainer Sören Osterland diese Niederlage allerdings gelassen ein: "Wir hätten etwas Zählbares verdient gehabt, mindestens einen Zähler."
FT Braunschweig – VfL Wolfsburg II (So., 17.30 Uhr)
Seit Wochen wartet der Gastgeber nun auf einen Erfolg. Nur zu gern würde sich die FTB (verzichtete auf eine Lizenz für die kommende Saison) wohl mit einem Derbysieg aus der Liga verabschieden. Doch der VfL, aktuell Tabellenzweiter, wird sich keine Nachlässigkeiten erlauben dürfen beim Schlusslicht: Werder II liegt mit zwar nur mit einem Punkt vorn, hat aber noch ein Nachholspiel zu absolvieren. Also könnte jeder Wolfsburger Ausrutscher bereits für eine Vorentscheidung sorgen.