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Hamburg – Von der Euphorie des Einzugs in das EHF Cup Final Four getragen, legte die Mannschaft von Trainer Kens Häusler los wie die Feuerwehr und ließ GWD Minden in der ersten Halbzeit, vor 5165 Zuschauern, kaum Zeit zum Luft holen. Davor Dominikovic organisierte die Abwehr hervorragend und trug sich sogar noch in die Torschützenliste ein. So wurden die Seiten mit 14:9 gewechselt.
Nach der Pause schien die Mannschaft das Spiel schon abgehakt zu haben, was sich fürchterlich rächte. GWD Minden erkannte seine Chance und nutze die Fehler der Hamburger konsequent und brachte das Spiel fast noch zum Kippen. Am Ende gewann der HSV Handball verdient mit 28:25, ließ aber Konstanz vermissen.

Das 1:0 für den HSV Handball erzielte Kentin Mahé per Strafwurf in der zweiten Minute. Nach dem Ausgleich durch GWD Minden erhöhten Henrik Toft Hansen und Alexandru Simicu auf 3:1. Beim Stand von 4:2 vertändelte die Hamburger zwei Mal im Angriff den Ball, was zum Gegenstoß führte. Hier stand auch heute Johannes Bitter wie ein Fels in der Brandung und entschärfte beide Gegenstöße.

Das war wie eine Initialzündung, der HSV schaltete den Turbo ein und lag in der 13. Minute mit 8:3 in Front. Es folgten sieben Minuten ohne Torerfolg und der Gast verkürzte auf 8:6 nach 20 Minuten. In der 24. Minute, beim Stand von 12:8, kommt der Kapitän Pascal Hens ins Spiel und erzielt sofort das 13:8, den ersten fünf Tore Vorsprung. Nach 26 Minute erzielt Kentin Mahé per Strafwurf das 14:9, was auch bereits der Halbzeitstand war.

Direkt nach der Pause das 15:9 durch Stefan Schröder und alle glaubten, das Spiel sein durch. Doch in der 36. Minute hatte GWD Minden bereits auf 13:16 verkürzt. In der gleichen Minute erhöhte Kentin Mahé erneut per Strafwurf auf 17:13 für die Gastgeber. Die Sicherheit der ersten Halbzeit war wie weggeblasen, technische Fehler häuften sich und diese Chance ließ sich der Gast nicht nehmen und erzielte nach 39 Minuten, mit vier Toren in Folge, das 17:17.

Trainer Jens Häusler griff zur grünen Karte und nahm ein Team Time Out, es musste dringend nachjustiert werden. Stefan Schröder erzielt mit dem 18:17 wieder die Führung für den HSV Handball und mit seiner nächsten Großtat, er fing im Zurücklaufen einen langen Pass vom Torhüter in der Luft ab, verhinderte er den Ausgleichstreffer.

Die restliche Spielzeit war es ein offener Schlagabtausch, allerdings wurden viele Angriffe der HSV Handballer nur regelwidrig gestoppt, was Strafwürfe zur Folge hatte. Als es in der 56. Minute nur noch 25:24 für die Hamburger stand, kam die Halle noch mehr und die Fans peitschten die Spieler an, noch einmal Gas zu geben. Als Pascal Hens in der 58. Minute mit einem Gewaltwurf das 27:24 erziele, war das Spiel entschieden. Trainer Frank Carstens der GWD Minden riskierte noch einmal alles und brachte den siebten Feldspieler für den Torhüter. Auch diese Maßnahme änderte nichts mehr an dem letztendlich hart umkämpften, aber verdienten 28:25 Sieg der Hamburger.

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AOK

Torschützen für HSV Handball:
Kentin Mahé (7/4), Pascal Hens (6), Kevin Schmidt (4/3), Stefan Schröder (4), Alexandru Simicu (2), Torsten Jansen (1/1), Matthias Flohr, Henrik Toft Hansen, Davor Dominikovic und Adrian Pfahl (je 1)

Stimmen zum Spiel:
Jens Häusler (Trainer HSV Handball): „Mit dem Sieg bin ich zufrieden. Wir haben die erste Halbzeit in Gedenken an Erlangen und Eskilstuna dieses Mal sehr konzentriert gespielt. Denn wenn wir nicht zu 100 Prozent konzentriert sind, ist es gegen jede Mannschaft der Liga schwer. Am Sonntag haben wir versucht viele Dinge auszumerzen, die uns schwach gemacht haben. Über die erste Halbzeit kann ich nicht meckern, da konnten wir die wiedergewonnenen Bälle nutzen. In der zweiten Halbzeit kam dann der Fehlerteufel ins Spiel. Aber: Heute haben wir an das geglaubt, was wir uns vorgenommen haben. Wir wissen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben. Jetzt geht es erst einmal in die spielfreie Zeit, die wir nutzen werden, um uns weiter zu steigern.“

Frank Carstens (Trainer GWD Minden): „Ich denke der Sieg geht völlig in Ordnung. Der HSV Handball war über 60 Minuten das bessere Team und hat in den entscheidenden Phasen gute Aktionen gesetzt, sowohl offensiv als auch defensiv. Pascal Hens und Jogi Bitter haben den HSV Handball mit ihrer Erfahrung gut stabilisiert. Wir haben die richtige Einstellung vermissen lassen, was in unserer Situation katastrophal ist. Wir haben uns nicht so präsentiert, wie wir es wollten.“

Christian Fitzek (Geschäftsführer HSV Handball): „Wir sind sehr froh, dass wir letzten Sonntag die EHF Cup Finals erreicht haben, die uns die Möglichkeit geben, die Saison positiv abschließen zu können. Mit Skjern erwartet uns ein echter Brocken und auch im nächsten Spiel wird es am Sonntag nicht leichter. Außerdem haben wir diese Woche die Lizenz bekommen und sind sehr stolz darauf, dass wir es geschafft haben. Jetzt können wir die nächsten Monate ruhig arbeiten. Dazu haben auch die Jungs heute ihren Beitrag geleistet. Wir haben uns jetzt für die nächsten Wochen einiges vorgenommen: Ein paar Spieler sind mit der Nationalmannschaft unterwegs und wir müssen unsere angeschlagenen Spieler wieder in die Spur kriegen. Wir wollen auf den Punkt genau in Berlin fit sein.“

Matthias Flohr (Allrounder HSV Handball): „Unser erste Halbzeit war sehr, sehr gut. In der zweiten Halbzeit haben wir dann ein bisschen den Faden verloren, aber das ist eine gute Qualität von uns, in solchen Situationen wieder ins Spiel zurückzufinden. Da können wir auch echt stolz drauf sein. Jetzt liegt der Fokus aber voll und ganz auf dem Final Four.“

Torsten Jansen (Linksaußen HSV Handball): „Ein Spiel ist immer in verschiedene Phasen eingeteilt und davon hatten wir in der zweiten Halbzeit eine schlechte. Fünf Tore Vorsprung hört sich immer viel an, aber das geht auch schnell wieder andersrum. Wenn man vorne Bälle verliert und hinten Tore bekommt ist das immer etwas demotivierend, aber wir haben den Kopf nicht hängen lassen und das Ganze mental gut verarbeitet. Das war das Entscheidende.“

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