Lübeck – Drei Endspiele sind es noch für den FC Dornbreite. Es ist eine Frage der Ehre!
Nur noch ein seidener Faden verbindet den Club vom Steinrader Damm und die Schleswig-Holstein-Liga miteinander, denn der Absturz in die Verbandsliga ist nur noch einen Riss davon entfernt. Die Mannschaft ist allgemein abgeschrieben, doch besteht nicht noch ein kleines Fünkchen Hoffnung auf den Verbleib in der höchsten Spielklasse des Landes? Ja, aber dabei muss alles passen!
HL-SPORTS befragte Kapitän und Liga-Obmann Sascha Strehlau zur aktuellen Situation.
Punkt 1: Der Rückstand
Drei Spiele sind es für die Kicker vom Steinrader Damm noch in dieser Saison. Kropp und Heide auswärts und dazwischen Flensburg zu Hause. Wie will das Team die vier Punkte Rückstand aufholen?
Strehlau: „Wir werden alles in die Waagschale werfen, mehr verlieren können wir nicht. Der Kopf sollte bei den meisten ja frei sein.“
Punkt 2: Die Abwehr
Mit 84 Gegentoren steht die Mannschaft zu recht auf dem jetzigen Platz. Nur der Tabellenletzte FC Angeln hat noch sechs Treffer mehr kassiert. Mit dem TSV Bordesholm (Platz 17) liegen die Lübecker gleichauf. Ist mauern nun die beste Taktik?
Strehlau: „Die Anzahl der Gegentore spricht sicherlich nicht für uns. Über das Fußballerische werden wir auch nicht mehr kommen können, also sollten wir hinten gut stehen und versuchen, gezielte Konter zu setzen. Wichtig ist, dass wir uns nicht aufgeben und diszipliniert und kämpferisch auftreten, auch wenn das sicherlich nicht leicht fällt.“
Punkt 3: Das Mittelfeld
Zu viele unnötige Fehler und Ballverluste bringen die Verteidigung ins Schwimmen, die dann überfordert und dumm dasteht. Fehlt es an der Einstellung?
Strehlau: „Sicherlich muss sich jeder selbstkritisch hinterfragen, aber zum Defensivverhalten gehört nun mal die ganze Mannschaft und somit kommen wir alle ins Schwimmen.“
Punkt 4: Der Sturm
Bei 44 erzielten Treffern steht man ebenfalls dort, wo man mit so einer Torausbeute hingehört. Der beste Torschütze Marco Pajonk hat nach seinem bekanntgewordenen Wechsel, zum ebenfalls abstiegsbedrohten Liga-Konkurrenten Strand 08, Ladehemmung. 19 Tore erzielte der 23-jährige Stürmer. Zuletzt traf er beim 2:1-Sieg gegen TuRa Meldorf vor zwei Monaten. Angriffs-Kollege Niwar Jasim kann das nicht kompensieren, obwohl er im Derby gegen die Ostholsteiner vor einer Woche den Führungstreffer erzielte. Ist die „Lebensversicherung Pajonk“ beitragsfrei?
Strehlau: „Zu dem Thema ist schon so viel gesagt worden. Niwar ist ein anderer Stürmertyp, aber trotzdem sehr wertvoll für unsere Truppe.“
Punkt 5: Das Umfeld
Ist die Unruhe im Umfeld so groß, dass die Mannschaft sich nicht mehr richtig auf den Fußball konzentrieren kann?
Strehlau: „Das denke ich nicht, im Falle eines Abstieges ist die Enttäuschung bei allen Beteiligten groß. Es wirken viele im Umfeld mit, um es überhaupt zu ermöglichen, dass wir in der SH-Liga spielen können. Trotzdem lernen wir als Verein, im Falles des Abstiegs, auch dazu und werden gestärkt aus so einer Erfahrung hervor gehen.“
Fazit: Sicherlich ist nicht alles glücklich gelaufen und es wurden Fehler gemacht, doch einen Abstieg haben weder der Verein noch die Mannschaft verdient. Darum ist Strehlaus Aussage richtig, in der er sagt, dass man nichts mehr zu verlieren hat. Der FCD ist wie ein angezählter Boxer, der kurz vor der „Zehn“ steht und mit einem Mal wieder da sein kann.
Das Spiel ist erst aus, wenn der Schiedsrichter abpfeift. Bis zu diesem Zeitpunkt muss man alles geben.
Das erste Endspiel wird am Samstag um 14.30 Uhr angepfiffen. Der FCD muss zum TSV Kropp. Sebastian Hippel, Sportlicher Leiter am Steinrader Damm, pflichtet seinem Liga-Obmann bei: „Vier Punkte Rückstand bei nur noch drei verbleibenden Spielen. Der Zug scheint abgefahren. Aber was wären wir für Sportler, wenn wir nicht trotzdem noch an das scheinbar Unmögliche glauben würden? Die Mannschaft wird jedenfalls alles geben, um den Abstiegskampf doch nochmal spannend zu machen. Die Mannschaft lebt und ist intakt, das sieht man ja an den vielen ligaunabhängigen Zusagen für die nächste Saison.“
