Ahlten – Für die B-Juniorinnen des VfL Oldesloe war es ein Erlebnis, auch wenn dieses mit 0:2 (0:1) bei der TSG Ahlten im Bundesliga-Relegations-Hinspiels verloren wurde. Ein Tagesbericht des Stormarner Clubs für HL-SPORTS:
Der Tag begann mal wieder sehr früh. Abfahrt 8.45 Uhr ab Ratekau, 9.30 Uhr ab Oldesloe. Wie geplant traf der VfL-Tross (ein kompletter Bus) um 12.30 Uhr im Ahltener Stadion ein. Schwüle drückende Luft begrüßte die Nordlichter im Raum Hannover. Punkt 14 Uhr wurde das Spiel angepfiffen.
Und es begann von Seiten der Gastgeber stürmisch. Bereit in der ersten Minute eine erste Chance und in der zweiten musste Jana Straube das erste Mal hellwach sein. Die ersten fünf Minuten hatten die Zuschauer das Gefühl, dass die Ahltener den VfL regelrecht überrollen wollten. Dann aber erste Entlastungsangriffe, die VfL-Mädchen stellten sich auf die harte Gangart der TSG ein.
Julia Peschel versuchte es direkt mit einem Freistoß, drüber (12.). Nach einer Viertelstunde war es Neele Straube, die sich rechts schön durchsetzte, ihre Hereingabe konnte Theresa Lienau aber nicht erreichen. Nur eine Minute später warteten die VfL-Anhänger unter den 150 Zuschauern auf einen Elfmeterpfiff. Die Ahltener Keeperin hatte an der Strafraumgrenze über einen Ball gehauen, Theresa Lienau wurde mit beiden Armen gehalten und kam zu Fall. Die Schiedsrichterin lies aber weiterlaufen.
Dann Glück für den VfL: eine weite Flanke der TSG springt tückisch auf und der Ball streicht knapp über die Latte. (18.). Aber der VfL war in dieser Phase besser im Spiel. Wieder war es Neele Straube, deren Flanke keinen Abnehmer fand (20.). Danach setzte sich Jacqueline Jäger auf links durch, legt zurück auf Jule Junge, ihr Schuss ist etwas zu hoch (26.).
Die nächsten Aktionen hatte wieder der Gastgeber. Eine scharfe Hereingabe von rechts konnte Jana Straube ablenken und Helena Galys köpfte den Ball dann vor einer Ahltenerin knapp über das Tor. (27.) Nach knapp einer halben Stunde war Jana Straube dann zum ersten Mal geschlagen, obwohl sie einen Freistoß zunächst noch halten konnte, auch den Nachschuss, aber gegen den zweiten Nachschuss von Lea-Sophie Bey aus 5 Metern war sie machtlos, das 1:0 für Ahlten.
Der VfL ließ sich aber nicht schocken und nach einem schönen Pass von Neele Straube in den Lauf von Theresa Lienau grätschte im letzten Moment eine Abwehrspielerin 12 Meter zentral vor dem Tor dazwischen. (32.) Schade, dass wäre es doch gewesen, so geht es mit einem 0:1 in die Kabinen.
Und die VfL-Mädchen hatten sich in der Kabine etwas vorgenommen. Direkt nach Wiederanpfiff, zwischenzeitlich einsetzender Regen hatte die Luft abgekühlt, Theresa Lienau nimmt einen tollen Steilpass auf und ist alleine auf dem Weg zum Ahltener Tor, leider ist der Schuss zu unplatziert, so dass die Keeperin das Leder halten kann. Der VfL dominiert jetzt das Spiel, ohne jedoch klare Chancen zu generieren.
Aber als die mitgereisten Fans den Ausgleich erwarten, eine missglückter Querpass in der Abwehr, Pass in die Schnittstelle, ein verlorenes Laufduell und das völlig unnötige 2:0 für die TSG Ahlten, wieder durch Lea-Sophie Bey. (50.) Die nächsten Minuten merkt man den VfL-Mädchen an, dass sie das Gegentor aus dem Rhythmus gebracht hat. Es läuft in dieser Phase nicht viel zusammen.
Dann aber eine gute Kontersituation, Jule Junge hat ihre Gegenspielerin schon ausgespielt und wird rüde und taktisch gefoult. (59.) Jule Junge humpelte mit einem schweren Pferdekuss auf dem Oberschenkel nach Spielende in den Bus. Diese Aktion zeigte aber auch einen Unterschied, die TSG spielte wesentlich körperlicher als der VfL, der dafür – zu selten – die besseren Spielzüge vorführte. In der 63. und 80. Minute musste Jana Straube gegen die doppelte Torschützin ihr ganzes Können im eins gegen eins aufwenden, um den VfL im Spiel zu halten. Allerdings waren die letzten 20 Minuten mehr von Unterbrechungen geprägt als vom Fußballspiel. Die TSG-Spielerinnen waren merklich erschöpft, aber die Verletzungspausen gaben immer wieder Luft. Warum die Schiedsrichterin aber, nach drei jeweils mehrere Minuten dauernden Verletzungspausen, lediglich drei Minuten nachspielen ließ, war etwas unverständlich. Dies war aber sicher nicht spielentscheidend.
Insgesamt ist dem VfL weiter Fehlen von Kila Bein-Snee und Nelly Wilke anzumerken. Die Abläufe im Spiel nach vorne greifen noch nicht wieder optimal.
Das Umschaltspiel dauert zu lange, da haben die Gastgeber den VfL-Mädchen heute vorgeführt, wie ein schnelles Umschaltspiel funktioniert. Die VfL-Abwehr stand insgesamt gut, im Mittelfeld hatte aber die TSG das eindeutige Übergewicht. Die
Schwächen in der Viererkette der Ahltenerinnen konnte der VfL heute nicht nutzen,
aber sie scheint nicht unüberwindbar. Insgesamt war es heute bei weitem nicht das Beste Spiel der Saison. Mit einer guten Leistung im Rückspiel am nächsten Samstag ist der Rückstand aber nicht uneinholbar. Die Oldesloerinnen müssen dafür aber konsequenter die taktischen Vorgaben umsetzen und ebenso konsequent in die Zweikämpfe gehen. Es verspricht ein spannendes Rückspiel zu werden.
Der VfL Oldesloe wird dazu einen schönen Rahmen vorbereiten und hofft auf möglichst viele Zuschauer und Unterstützer, denn einfach wird die Aufgabe am Samstag den 20. Juli sicher nicht. Der Tag beginnt dann schon um 13 Uhr mit einem Vorspiel der E-Mädchen des VfL Oldesloe gegen den SV Steinhorst. Die Kleinsten werden vorführen mit welcher Begeisterung und Technik sie schon dabei sind und würden sich freuen, wenn die Zuschauer schon etwas früher den Weg ins Kurparkstadion finden. Anschließend werden die beiden Teams mit den Bundesliga- Anwärterinnen auflaufen und als Ballmädchen dann den Rahmen komplettieren. Im Anschluss an das Spiel feiern die einhundert weiblichen Fußballer des VfL Oldesloe
ihren gemeinsamen Saisonabschluss, gegen schönes Wetter und ein gutes Ergebnis hätte sicher keiner etwas einzuwenden.