Lübeck – Tag zwei der Internationalen Lübecker Handballtage begann so, wie Tag eins geendet hatte. Bei strahlendem Sonnenschein wurden um acht Uhr morgens die ersten Spiele angepfiffen. Dieses ideale Turnierwetter hielt sich hartnäckig bis in die Abendstunden und sorgte für umso mehr Freude und Spaß am Spiel. Zwar war im Laufe des Tages sowohl Spielern als auch Schiedsrichtern die viele Sonne mehr und mehr anzusehen, aber das trübte die Stimmung keineswegs. Besonders den Spielerinnen der weiblichen U21 des Elmshorner HT war anzusehen, dass es bei diesem Turnier nicht einzig um den Erfolg geht. Sie tauschten ihre Spielkleidung gegen karnevalsreife Verkleidungen als Superheldinnen. Heldenhaft spannend war sodann auch ihre Partie gegen die Mädchen von TuS Lübeck, die sich selbst auf ihren Trikots als „Küstenmädels“ betitelten. Kein Team konnte sich während des Spiels mit mehr als zwei Toren absetzen und nach Ende der Spielzeit gab es bei einem Spielstand von 11:11 keinen Sieger.
Eine Verletzung einer Lübecker Spielerin an der Kniescheibe sorgte bei dieser Partie für einen Schreckmoment bei allen Anwesenden. Da die Rettungswagen während des Tages häufig mit Blaulicht über den Platz fuhren, stand zu befürchten, dass es nicht die einzige schwere Verletzung war. Es bleibt zu hoffen, dass es sich bei diesen Verletzungen um nichts Ernstes handelt und die Spieler bald wieder auf den Beinen sind.
Einige Felder weiter kämpften währenddessen die Mädchen der weiblichen D des Radebeuler HV gegen den SV Grün Weiß Schwerin um den Sieg. Von allen deutschen Mannschaften hatten die Spielerinnen aus der Nähe von Dresden die weiteste Anreise. Die Schwerinerinnen standen ihren Gegnern jedoch in nichts nach und kämpften ebenfalls um jeden Ball, sodass sie das knappe Spiel mit 3:2 für sich entscheiden konnten.
Die weiteste Anreise hatten dieses Jahr die Spieler und Spielerinnen aus Indien. Der HSG Wildau waren die Spielerinnen des INDIA HHC trotzdem nicht gewachsen. Dem gnadenlosen Tempospiel der HSG Wildau hatten sie kaum etwas entgegenzusetzen und wurden mit 18:1 überrannt. Der Spaß am Spiel und dieser weiten Reise war ihnen dennoch in jeder Minute anzusehen. Ähnlich viel Spaß hatten auch die Jungs der beiden A-Jugend-Teams des AMTV Hamburg. Sie spielten direkt aufeinanderfolgend gegen den HSV Wildau und die HSG Eider Harde auf dem Center Court und konnten jeweils die Spiele für sich entscheiden. Das Spielfeld in der Lübecker Innenstadt war sowohl von handballbegeisterten Fans als auch von zufällig vorbeikommenden Passanten so gut besucht, dass es schwer war, über die Köpfe der zahlreichen Zuschauer hinweg einen Blick auf das Spielfeld zu erhaschen.
Zurück auf der Falkenwiese traf die männliche A-Jugend des SC DHfK Leipzig mit besonderer Motivation auf die HSG Eider Harde. Ihre Vereinskollegen hatten mit der ersten Mannschaft im Mai die deutsche Meisterschaft der A-Jugend gewonnen. Vor der Partie begrüßten die Leipziger ihre Kollegen noch mit einem sportlichen Handschlag, doch sofort nach dem Anpfiff kannte man keine Freunde mehr. Das erste Tor für die Jungs aus Sachsen fiel nach nicht einmal 3 Sekunden und nach 17 Minuten wurde dieses schnelle Spiel mit einem Endstand von 12:7 belohnt.
Als die letzte Spielrunde spät nachmittags beendet war, ließen Trainer, Spieler und Schiedsrichter den Tag mit dem Rahmenprogramm wie dem Coaches Contest und einem Spiel einer Schiedsrichter- gegen eine Trainer-Auswahl ausklingen. Anschließend konnten alle Beteiligten in der Spieler-Disko auf ein erfolgreiches Turnier-Wochenende anstoßen. Währenddessen waren die Helfer bereits wieder damit beschäftigt, die Spielfelder für den kommenden Tag bespielbar zu machen. Der Wetterbericht hingegen drohte mit Regenschauern, sodass wir die Daumen drücken, dass er sich nicht bewahrheitet und auch der letzte Turniertag in jeder Hinsicht ein Erfolg wird.
Beim 4-Nationen-Turnier-Turnier der männlichen A-Jugend hat Dänemark im entscheidenden Spiel gegen Deutschland mit 24:22 (13:13) vor 1800 Zuschauern in der Hansehalle gewonnen. Den dritten Platz belegte Ungarn vor Polen.
Bei dem über drei Tage andauernden Turnier bekam man sehr schnellen, schönen Handball zu sehen, der mehr auf Spielkultur und Schnelligkeit als auf körperliche Robustheit aufbaute.
Ergebnisse: Dänemark – Ungarn 28:24, Deutschland – Polen 32:25, Polen – Dänemark 26:30, Ungarn – Deutschland 26:29, Polen – Ungarn 29:29, Dänemark – Deutschland 24:24.