Lübeck – Wenn Holstein Kiel und der VfB Lübeck aufeinandertreffen, geht es meist nicht ohne Polizei. Bei den vergangenen Landesderbys kam es immer wieder zu Ausschreitungen rund um das Spiel. Am heutigen Abend um 19.30 Uhr ist es wieder soweit und selbst die Lübecker Nachrichten schreiben in ihrer Dienstag-Ausgabe von einer „Alarmstufe Rot“.
Beim letzten Aufeinandertreffen 2011 gab es im Vorwege und nach Spielschluss Randale von beiden Seiten. Kieler Fans fuhren mit dem Bus direkt vor die Haupttribüne der Lohmühle und griffen die Lübecker mit Steinen und Flaschen an. Nach der Partie versuchten Lübecker das Spielfeld zu stürmen. Schreckliche Szenen spielten sich ab. Dass es dieses Mal nicht so kommt, hofft Polizei-Pressesprecherin Anett Dittmer. Gegenüber HL-SPORTS sagte sie: „Der Brisanz des Spiels sind wir uns bewusst und demzufolge auch personell gut aufgestellt. Die Polizei wird für eine Fantrennung sorgen. Ziel ist es auch, eine Vermischung der Fangruppen auf den An- und Abfahrtswegen zu vermeiden. Die eingesetzten Kräfte werden Störungen nicht zulassen und Straftaten konsequent verfolgen.“
In Lübeck rechnet man mit rund 600 Kielern, die ihrer Mannschaft nachreisen.
Sollte es zu Unregelmäßigkeiten kommen, ist der Holstein-Auftritt beim ATSV Stockelsdorf (Samstag, 14 Uhr, Stadion Rensefelder Weg) in Gefahr. ATSV-Abteilungsleiter sagte gegenüber HL-SPORTS: „Die Polizei behält sich das Recht vor, unsere Partie nach dem Finale am Mittwoch abzusagen.“ Auch hier könnte es zu einem Aufeinandertreffen der Lübecker und Kieler kommen.
Erst kürzlich wurde der Drittligist zu einer empfindlichen Geldstrafe verurteilt, weil Fans vor dem Spiel in Duisburg Pyrotechnik zündeten. Auch beim Auswärtsspiel in Halle randalierten 50 KSV-Fans in Bussen, wo es zu einem erheblichen Sachschaden kam. Auf dem Weg zum Spiel bei Rot-Weiß Erfurt war in Hannover für etliche Holsteiner die Fahrt beendet, nachdem sie sich eine tätliche Auseinandersetzung mit der Polizei lieferten.
