Lübeck – Zwei Auswärtsspiele, zwei Niederlagen. Der VfB Lübeck kommt auswärts nicht in Wallung. Gegen den TSV Havelse verspielten die Grün-Weißen einen 2:0-Vorsprung und verloren am Ende mit 3:5. Am vergangenen Samstag verlor die Mannschaft von Trainer Denny Skwierczynski wieder mit 0:3 – dieses Mal beim Geheimfavoriten der Liga, dem BSV Rehden (HL-SPORTS berichtete). Der 41-jährige hatte den Club schon vor der Saison auf dem Schirm und traute den Niedersachsen einiges zu. Nun durfte er sich selbst überzeugen und sagte nach der Partie bei HL-SPORTS: „Die Rote Karte für Jonny war der Knackpunkt. Vorher war es ein gutes Spiel von uns und wir hätten zwingend in Führung gehen müssen. Danach war es schwer bei hochsommerlichen Temperaturen in Unterzahl und in Rückstand.“
Bei dem Platzverweis von Torhüter Toboll (im Foto die Situation, die dazu führte) musste der Torhüter eingreifen. Der 28-Jährige sah es so: „Ich gehe zum Ball, kann dann als Torwart nicht mehr weg. Der Stürmer legt sich den Ball vorbei und rennt dankend in mich rein. Doppelbestrafung ist einfach bitter! So werden Torhüter gezwungen, ihr Spiel zurückhaltend und passiver zu gestalten. Nach dem Motto, hingehen darf ich ja nicht! Ich finde es ungerecht.“
Toboll, der gerade sein erstes Saisonspiel nach einer Roten Karte aus der vergangenen Saison abgesessen hat, meinte zum möglichen Strafmaß: „Naja, der Elfer ging rein. Aus meiner Sicht handelt es sich nur um eine Notbremse vom Torhüter und nicht um ein grobes Foulspiel. Somit dürfte der Tatbestand der Wiederholungstat ausgeschlossen sein. Bei dieser Auslegung hoffe ich auf ein Spiel.“ Am kommenden Wochenende dürfte er also mindestens fehlen, wenn es wieder auswärts rangeht. Der VfB reist zum Aufsteiger VfV Hildesheim.
Dann sicherlich auch wieder mit etlichen Fans im Schlepptau. Diese hatten in Rehden ihre eigene Art das Spiel zu beobachten. Weil sie sich weigerten, das Spiel in dem kleinen „Gästekäfig“ zu verfolgen, boykottierten sie gleich das ganze Stadion. Rund 30 von ihnen machten sich auf und feuerten ihr Team außerhalb des Stadions an (im Bildhintergrund). Zwar nicht optimal für die Sicht, aber man konnte sie hören. Außer, dass sie dabei rund 15 Polizeibeamte beschäftigten, verhielten sie sich absolut friedlich. Das bestätigte ein Polizeisprecher aus dem zuständigen Bereich auf Nachfrage von HL-SPORTS. BSV-Vereinsvorsitzender Friedrich Schilling sah das ganz anders und griff auf der anschließenden Pressekonferenz die Lübecker Verantwortlichen hart an. Er sprach davon, dass man seine eigenen Fans „nicht im Griff hätte“. Von Lübecker Seite war dazu bis zum Samstagabend keine Stellungnahme zu bekommen.