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Hildesheim – Sie waren nah dran an der Überraschung, doch am Ende sollte es nicht sein für die Handballer des VfL Bad Schwartau. Im DHB-Pokal unterlag die Mannschaft von Torge Greve dem Bundesligisten TSV Hannover-Burgdorf in einer dramatischen Begegnung mit 28:30 (13:13) und hatte den Erstligisten am Rande einer Niederlage.

Ohne die verletzten Claasen, Judycki und Franke, den erkrankten Podpolinski und den bei der Jugend-WM weilenden Antonio Metzner mussten die Schwartauer antreten, doch in der Anfangsphase war es Dennis Klockmann, der mit zwei Paraden, darunter einem gehaltenen Siebenmeter, seine Mannschaft nach vorne pushte. So sorgte Rickard Akermann für das 3:1 nach etwas mehr als vier Minuten.

Bis zur 11. Minute konnten die VfL-Akteure ihre Führung halten (5:3), doch nach einer Zeitstrafe gegen Jan Schult zogen die Hannoveraner Recken das Tempo an. Angeführt vom starken Esten Mait Patrail konnte der Erstligist die Partie drehen. Nach dem 7:5 in der 15. Minute, dem vierten Treffer von Patrail, nahm Torge Greve eine Auszeit, um den Spielfluss von Hannover zu brechen.

Und dies wirkte auch. Daniel Pankofer mit zwei Treffern sorgte im Alleingang für den Ausgleich zum 7:7. Danach ging es rauf und runter, beide Mannschaften wechselten sich munter mit der Führung ab. Klockmann hielt bei Schwartau sehr gut, so dass einige Ballverluste nicht weiter ins Gewicht fielen. Zudem bekam Hannovers Nationalkeeper Martin Ziemer in der ersten Halbzeit keinen Ball zu fassen. Oliver Milde sorgte für das 13:12, ehe Runar Karason dem Bundesligisten immerhin ein Unentschieden zur Halbzeit rettete.

In der Halbzeit schienen in der Kabine der Recken deutliche Worte gefallen zu sein, denn der Bundesligist kam mit viel Tempo aus der Kabine. Zwei schnelle Tore sorgten für ein 15:13, ehe Christoph Wischnewski mit einem gefühlvollen Heber Ziemer auf die Rolle nahm und so zeigte, dass der VfL dran blieb. Jan Schult glich aus, doch nach einer zwei Minuten-Strafe gegen Ranke zog Hannover wieder auf zwei Tore davon. Morten Olsen sorgte in der 36. Minute für das 18:16.

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Aber der VfL kämpfte sich wieder zurück. Angeführt von Jan Schult, der einen Strahl nach dem anderen aus dem Rückraum abfeuerte, kamen die Schwartauer aber wieder zurück und zogen mit ihrer Leidenschaft für das Spiel die neutralen (Hildesheimer) Zuschauer auf ihre Seite. Der Lohn folgte in der 45. Minute als erst Schult und dann Pankofer aus dem Rückraum trafen und den VfL mit 22:20 in Führung schossen. Folgerichtig zog Hannovers Trainer Jens Bürkle die grüne Karte.

Jetzt waren es wieder die Recken, die sich zurück arbeiteten und durch Olsen zum 23:23 ausgleichen konnten (49.). Kurz darauf musste Kapitän Martin Waschul nach seiner dritten Zeitstrafe vorzeitig auf der Tribüne Platz nehmen. Doch der VfL ließ sich davon auch nicht unterkriegen und blieb dran. Die physische Überlegenheit der Hannoveraner Recken schien keine Rolle zu spielen, dazu wurde die Akteure des Erstligisten sichtlich nervös und gerieten durch Undiszipliniertheiten mit zwei Spielern in Unterzahl. Jan Schult nutzte die doppelte Unterzahl zum 27:25 in der 53. Minute.

Ein Tor von Olsen während der doppelten Unterzahl und eine Strafzeit gegen Wischnewski, der Patrails Trikot beim 27:27-Ausgleich zu sehr einem Textiltest unterzog, ließ das Spiel dann zu Gunsten des Erstligisten kippen. Mit Cleverness und der nötigen individuellen Klasse der zahlreichen Nationalspieler schaffte Hannover durch Patrail das 29:27 in der 57. Minute und ließ sich den Vorsprung nicht mehr aus der Hand nehmen. Zumal Martin Ziemer ausgerechnet in den letzten fünf Minuten seine einzigen beiden Würfe halten konnte.

Dennoch konnten die VfL-Akteure erhobenen Hauptes die Reise in die Heimat antreten. Angeführt von den mit je neun Treffern überragenden Pankofer und Schult (Foto) sowie einem starken Klockmann im Kasten, der das Duell mit Ziemer deutlich gewann, boten sie eine kämpferisch und spielerisch ansprechende Leistung und haben einen tollen Vorgeschmack auf die kommende Zweitliga-Saison abgeliefert. Diese beginnt Sonntag in einer Woche mit einem Auswärtsspiel beim EHV Aue.

Der VfL spielte mit: Klockmann (13 Paraden), Mallwitz – Glabisch, Milde (1 Tor), Akermann (4), Hansen, Ranke (2), Waschul, Schult (9), Pankofer (9/4), Fuchs, Wischnewski (3), Schlichting, Hanisch

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