Rostock – Das Spiel war wie eine Calzone – es war alles drin: Zwei Platzverweise, sieben gelbe Karten, davon fünf gegen den Gastgeber, harte Zweikämpfe, viele Fouls. Nur das Ergebnis schmeckte nicht den 17.000 Zuschauern im Ostseestadion, denn Hansa Rostock unterlag den Stuttgarter Kickers mit 0:1. Nach zwei Siegen in Folge also die erste Niederlage.

Hansa Rostock startete nach dem 1:0-Sieg beim VfL Osnabrück auf einer Position verändert: Trainer Karsten Baumann brachte Gottschling anstelle von Baumgarten.

Kickers-Trainer Horst Steffen brachte im Vergleich zum torlosen Remis gegen Aalen drei neue Leute: Klaus kehrte nach abgesessener Sperre anstelle von Sattelmaier ins Tor zurück. Außerdem begannen Badiane und Berko für Mendler und Fischer.

Beide Teams begannen offensiv, steckten nicht zurück im Zweikampf – und fackelten nicht lange. Ikeng hatte die erste große Chance für die Gastgeber, doch sein Schuss flog denkbar knapp am Stuttgarter Tor vorbei. Wenig später zeichnete sich Hansa-Torwart Schuhen aus, als er einen Marchese-Schuss zur Ecke lenkte.

Beide Teams setzten auf Sieg: Hansa wollte oben bleiben, Stuttgart wollte unten weg. Doch bis zur Pause blieb das Flutlichtspiel kampfbetont und abwechselnd, aber torlos.

Nach 51 Minuten der Schock für Hansa: Eine Flanke von Badiane kommt auf den Kopf von Berko geflogen, der höher als Ahlschwede springt und den Führungstreffer erzielt (Foto). In den nächsten Minuten Chancen zum Ausgleich, doch Kofler, Gottschling und wieder Kofler scheiterten an Gästetorwart Klaus.

In der 65. Minute war Jänicke auf dem Weg zum Ausgleich. Der starke Stuttgarter Torwart kam aus seinem Tor und brachte den Hansa-Kapitän unfair zu Fall – Schiedsrichter Badstübner zückte sofort die Rote Karte. Hansa-Coach Baumann reagierte noch einmal offensiv – Hasan Ülker war nun in der Partie. Die Fans gingen mit, wollten den Ausgleich – doch der Ball wollte an diesem Abend einfach nicht ins Gäste-Tor – und den Rest hielt der Klaus-Ersatz Sattelmaier mit Bravour.

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Und selbst als Stuttgart nach Gelb-Rot gegen Leutenecker nur noch neun Mann auf dem Platz hatte, gelang Rostock nicht der Ausgleich.

Stuttgarts Trainer Horst Steffen: „Es war ein glücklicher Sieg in einem hart umkämpften Spiel mit vielen Zweikämpfen und zahlreichen Fouls. In der Anfangsphase haben beide um Spielanteile gekämpft und es gab wenig Tormöglichkeiten. Dann gab es zwei gute Fernschüsse von Ikeng, das Spiel nahm Fahrt in Richtung Hansa auf und wir hatten Mühe, gut zu verteidigen. Zum Beginn der zweiten Halbzeit gelang uns ein guter Angriff und wir gehen in Führung. Das war für uns glücklich. Danach haben wir angefangen zu verteidigen und hatten am Ende mit zwei Mann weniger auch das Quäntchen Glück und zwei Torhüter, die eine Menge gehalten haben. Ich habe als Trainer der Kickers einen solchen Sieg noch nicht eingefahren. Man sieht beim FC Hansa schon deutlich die Handschrift von Karsten Baumann und Uwe Klein – das ist eine geile Truppe geworden.“

Hansa-Trainer Karsten Baumann: „Man hat heute gesehen, wie eng es in der dritten Liga zugeht. Wir machen einen Fehler zu Beginn der zweiten Halbzeit – verlieren außen einen Zweikampf, verteidigen anschließend in der Mitte nicht optimal und dann fällt das Tor. Danach haben wir gedrückt und es auch mit der Brechstange versucht. Das haben die Jungs auch ganz gut gemacht, aber der Ball wollte heute einfach nicht über die Linie. Ich freue mich über das Lob von Horst Steffen, aber die Punkte wären mir lieber gewesen. Es war ein rassiges Spiel – sowas sieht man gerne, aber sowas verliert man nicht gerne.“

FC Hansa Rostock: Schuhen – Ahlschwede, Henn, Erdmann, Dorda – Jänicke, Kofler (73. Ülker), Ikeng, Gottschling (86. Grupe), Gardawski – Perstaller

Stuttgarter Kickers: Klaus (65. Rot) – Lautenecker, Bihr, Stein, Baumgärtel – Berko (88. Pachonik), Bahn, Braun, Marchese, Müller (65. Sattelmaier) – Badiane (81. Soriano)

Tor: 0:1 Berko (51.)

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