Vor rund 250 Zuschauern in der Bad Schwartauer Jahnhalle bezwang der VfL den TV Aldekerk dank einer sehr überzeugenden Leistung mit 22:18 (8:6) sowie zum Tagesabschluss die Füchse Berlin Reinickendorf mit 22:20 (15:13).
VfL Bad Schwartau – TV Aldekerk 22:18 (8:6)
TV Aldekerk: Finke, Rosenzweig – Dahners (1/1), Karpowitz, Senel, Bleckmann (3), Kühn (8/2), Hufschmidt (1), Grützner, Heimes (3), Wick, Rottwinkel, Kunert (1), van Neerven (1)
SR: Gehls/Oldenburg (Rostock/Wismar)
Siebenmeter: 4/8:3/6
Zeitstrafen: 3:4
Spielfilm: 2:0 (3.), 3:4 (13.), 8:6 (21.) – 8:7 (27.), 9:10 (30.), 11:10 (32.), 14:12 (37.), 19:16 (44.), 22:18 (49.)
Revanche geglückt! Nach zwei Niederlagen beim hochklassigen Eulen-Cup in Tarp bezwang der VfL Bad Schwartau zum Auftakt der diesjährigen Bundesligarunde den TV Aldekerk verdient mit 22:18 (8:6). Verdient deshalb, weil Olaf Schimpf und Thomas Hartstock ihre Mädels hervorragend auf das Aldekerker Spielsystem eingestellt hatten und die Vorgaben über weite Strecken konsequent umgesetzt wurden. Stefanie Schoeneberg vom Kreis und Lara Fischer per Siebenmeter sorgten für die schnelle 2:0-Führung. Der TV Aldekerk antwortete in der ersten Halbzeit jedoch immer wieder mit Toren von Pia Kühn. Auf VfL-Seite zeichnete sich nicht nur in der Anfangsphase Torhüterin Hanna Belgardt aus, die gleich in den ersten zehn Minuten sechs Bälle entschärfte. Den Gästen aus dem Kreis Kleve in Nordrhein-Westfalen gelang mit dem 4:3 in der 13. Minute die erstmalige Führung Diese sollte bis zum 6:5 (17.) Bestand haben. Großer Vorteil Bad Schwartau allerdings im variablen Angriffsspiel, in die Torerfolge wurden alle Positionen mit einbezogen. Auch das Glück half in einigen Szenen mit, so hatte Aldekerk gleich drei Mal Pech mit Latten- beziehungsweise Innenpfostentreffern.
Wie dem auch sei, die Bad Schwartauer Handballgirls schöpften aus dem 8:6 zur Pause berechtigte Hoffnungen für die zweite Hälfte. Zunächst aber mussten sie in der 30. Minute mit dem 9:10 einen erneuten Rückstand hinnehmen, ehe diese Partie endgültig in die für die Gastgeberinnen richtige Bahn gelenkt wurde. Der VfL hielt danach den Vorsprung bei drei bis vier Toren, verpasste es aber, die mögliche Entscheidung vorzeitig herbeizuholen. Insgesamt vier vergebene Siebenmeter und die ebenso wie Bad Schwartaus Hanna Belgardt und mittlerweile Celina Meißner stark haltende Lisa-Marie Finke standen dem Schimpf-Team im Weg. In den letzten gut zehn der insgesamt 50 Minuten hatte der TV der flexibleren Spielweise des VfL jedoch kaum noch etwas entgegenzusetzen. So sah es auch Aldekerks Trainer Jörg Hermes, der nach der Niederlage fair gratulierte: „In einem Spiel auf sehr hohem Niveau mit drei sehr starken Torhüterinnen gab es einen verdienten Sieger VfL Bad Schwartau. Uns fehlten in der Schlussphase leider die Ideen, um das Blatt noch einmal zu wenden.“
TV Aldekerk – Füchse Berlin Reinickendorf 31:14 (16:8)
Füchse Berlin Reinickendorf: Genning, Faßold – Obermann (3), Bamberg (1), Müller, Kunde (1), Roloff (2), Petrzika, Schwarz, Dettenbach, Groß, Weyland (1), Dähne (6/3)
SR: Lochner / Bergmann (Hamburg)
Siebenmeter: 3/3:7/9
Zeitstrafen: 2:5
Rote Karte: Kunde (Berlin, 45., 3×2 Min.)
Spielfilm: 1:0 (1.), 1:3 (5.), 5:5 (11.), 7:5 (13.), 10:6 (17.), 14:7 (23.), 16:8 (25.) – 18:8 (29.), 21:9 (34.), 24:10 (39.), 24:12 (41.), 28:13 (46.), 31:14 (50.)
Nach der Auftaktniederlage stand der favorisierte TV Aldekerk gegen die Berliner Füchse unter Druck. Ein Sieg musste her, um eine totale Enttäuschung zu vermeiden. Die Nervosität zu Spielbeginn war greifbar und irgendwie auch verständlich. Berlin, das auf gleich fünf Leistungsträgerinnen verzichten musste, ärgerte den Turnverein fünf Minuten lang. Doch die Hermes-Sieben fand früh genug in die Spur, um dieser Begegnung ihren eindrucksvollen Stempel aufzudrücken. Entscheidend in der ersten Halbzeit war nicht zuletzt die viel zu hohe Anzahl an technischen Fehlern, die vielversprechende Angriffsaktionen der Füchse zu Nichte machten. Aldekerk konnte damit zunächst nicht viel anfangen, schaffte es mit der Zeit aber, die geschenkten Ballgewinne in schnelle und einfache Tore umzumünzen.
Und mit dem an sich schon Aussage kräftigen Halbzeitergebnis von 16:8 gaben sich die längst haushoch überlegenen Aldekerkerinnen keineswegs zufrieden. Selbst ein kurzes Berliner Lebenszeichen um die Minute 40 herum hatte keine nennenswerten Auswirkungen auf den bevorstehenden Kantersieg der Mannschaft aus Nordrhein-Westfalen. „Bis auf die nervöse Anfangsphase hat in diesem Spiel alles gepasst“, äußerte sich Jörg Hermes hochzufrieden. Seinem Gegenüber Rene Günzel, der als einziger Offizieller auf der Füchse-Bank saß, ging der Humor nicht abhanden: „Es war ja einigermaßen knapp.“ Um dann doch ein wenig nüchterner an die Analyse heranzugehen: „Wir haben gesehen, dass wir mit einem sehr dünnen Kader auskommen mussten. Unsere Ausfälle waren nicht zu kompensieren, so dass wir hier tatsächlich chancenlos waren.“
Füchse Berlin Reinickendorf – VfL Bad Schwartau 20:22 (13:15)
Füchse Berlin Reinickendorf: Genning, Faßold – Obermann, Bamberg (4), Müller, Kunde (3), Roloff, Petrzika, Schwarz (1), Dettenbach, Groß, Weyland (4), Dähne (8/2)
VfL Bad Schwartau: Belgardt, Meißner, Patalas – Schoeneberg (4), Fischer, Gläfke, Dalinger(4), Nicolai (4), Hartstock (3), Riesner (2), Karau (1), Kieckbusch (1), Welchert (2), Popiol (1), Sowada, Frauenschuh
SR: Gehls/Oldenburg (Rostock/Wismar)
Siebenmeter: 2/2:0/0
Zeitstrafen: 3:0
Spielfilm: 0:3 (5.), 1:3 (5.), 2:6 (9.), 5:11 (16.), 9:13 (21.), 11:14 (23.), 13:15 (25.) – 13:17 (27.), 15:19 (37.), 16:21 (44.), 18:21 (48.), 20:22 (50.)
Nein, es kam nicht zu der klaren Angelegenheit, die sich der eine oder andere Anhänger der VfL-Handballgirls erhofft haben mag. Das hatte vielerlei Gründe, von denen einer darin lag, dass das Trainergespann allen Spielerinnen ausreichend Spielzeit gab. An die überdurchschnittliche Leistung der ersten Partie gegen Aldekerk reichte kein Mannschaftsteil heran, aber wirklich in Gefahr geriet der Arbeitssieg gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Füchse nie. Olaf Schimpf brachte es nach dem erfolgreichen ersten Bundesliga-Spieltag auf den Punkt: „Wir haben mit 4:0 Zählern die maximale Ausbeute erzielt!“ Berlins Trainer Rene Günzel verschenkte trotz der Niederlage sehr viel Lob an sein unterlegenes Team: „Dieses Spiel hilft uns weiter, denn hier haben meine Mädels sehr viel von dem umgesetzt, was gegen Aldekerk nicht geklappt hat. Leider mussten wir zwischenzeitlich gleich zwei unserer Rückraumspielerinnen verletzungsbedingt herausnehmen. Wer weiß, vielleicht wäre es sonst noch ein wenig knapper ausgefallen.“