Hamburg – Am kommenden Spieltag sollen die 36 Vereine der 1. und 2. Fußball-Bundesliga an einer von BILD präsentierten Aktion für Flüchtlinge unter dem Motto „Wir helfen“ teilnehmen. Dabei sollen die Spieler ein entsprechendes Logo am Trikot-Ärmel tragen. Der FC St. Pauli wird nicht an der von der Deutschen Fußball Liga, Hermes Logistik und BILD initiierten Aktion teilnehmen.
Über die Absage hatte der Zweitligist gestern alle beteiligten Parteien informiert. Mit Verwunderung haben die Verantwortlichen des FC St. Pauli dann zur Kenntnis genommen, dass das vertrauliche Schreiben an BILD von der Zeitung genutzt wurde, die Absage negativ in der Öffentlichkeit darzustellen.
In einer Stellungnahme erklärte daraufhin der Kaufmännische Geschäftsleiter Andreas Rettig die Beweggründe des FC St. Pauli:
„Der FC St. Pauli ist seit vielen Wochen auf verschiedenen Ebenen zu einem Thema, das seit Monaten alle emotional bewegt, aktiv, um den Menschen, die nach Deutschland geflohen sind, zu helfen. Unser Testspiel gegen Borussia Dortmund, das private Engagement unserer Spieler sowie verschiedenste Aktionen unserer Fans und Abteilungen für die Flüchtlinge in Hamburg sind Beleg dafür. Daher sehen wir für uns nicht die Notwendigkeit, an der geplanten, für alle Clubs freiwilligen Aktion der DFL teilzunehmen. Hierüber haben wir vorab alle Beteiligten informiert. Der FC St. Pauli steht für eine Willkommenskultur und wir handeln damit auf eine Art und Weise, die unseren Club schon seit Jahrzehnten ausmacht. Wir leisten ganz praktische und direkte Hilfe dort, wo sie gebraucht wird.“
Auf Twitter erntete der Klub viel Lob für seine Haltung. „Sehr souverän. Der FC St. Pauli hat es eben nicht nötig, sich von Bild instrumentalisieren zu lassen", schrieb eine Nutzerin. Ein anderer: „Starke Aktion, Pauli! Hoffentlich folgen mehr." BILD-Chef Kai Diekmann twitterte dagegen: „Darüber wird sich die AfD freuen: Beim FC St. Pauli sind #refugeesnotwelcome" – worauf viele Twitter-Nutzer mit Häme antworteten.