Nach dem schnellen 0:2-Rückstand schaffte Stockelsdorf kurzzeitig den Anschluss. Doch nachdem der zunächst stotternde Bad Schwartauer Motor langsam auf Betriebstemperatur stieg, hieß es schon bald 7:1 für den VfL. Davon sollten sich die Gäste nicht mehr erholen. Ein wenig Verwunderung in der gut gefüllten Jahn-Halle trat auf, als ATSV-Trainer Roman Judycki seinen Mädels die sehr offensive 3:2:1-Deckung vorgab. In dieser Phase Mitte der ersten Halbzeit lag Stockelsdorf mit fünf bis sieben Toren zurück. Judycki erklärte die taktische Umstellung so: „Gegen Bundesligamannschaften wie zum Beispiel Bad Schwartau geht es für uns in erster Linie nicht darum zu gewinnen. Solche Mannschaften sind nicht in unserer Reichweite, hier wollen wir immer mal wieder neue Sachen ausprobieren. Nur leider hat das heute überhaupt nicht geklappt, das ganze Spiel war völlig daneben. Für uns ist es jetzt wichtig, dass wir unsere Mädchen bis zum nächsten Spiel in Treia wieder aufbauen.“
Nach den Seitenwechsel versuchte es der ATSV wieder mit einer 5:1-Variante, die aber ebenfalls nicht die gewünschte Wirkung erzielte. So baute der VfL Bad Schwartau seinen Vorsprung bis zum Schlusspfiff kontinuierlich aus.
Nur zwei Tage, nachdem ein großer Teil der VfL-Handballgirls mit den Travemünder Raubmöwen im DHB-Pokal gegen den Frauen-Bundesligisten HSG Blomberg-Lippe ausgeschieden war, zeigten sie trotz der klaren 16:44-Niederlage keine Anzeichen von Nervosität oder gar Frust. Dem Spiel gegen den ATSV Stockelsdorf setzte Bad Schwartau seinen eigenen, beeindruckenden Stempel auf.
Das Doppelspielrecht VfL Bad Schwartau/TSV Travemünde soll sich leistungsmäßig langfristig natürlich auszahlen. „Das bedeutet natürlich auch eine Mehrbelastung“, schränkt Trainer Thomas Hartstock ein. „Heute war es wichtig, wie die Mannschaft mit der Umstellung wie jetzt zum Beispiel mit dem DHB-Pokal vom Freitag und dem Oberligaalltag heute umgehen würde. Es ist nicht einfach, den richtigen Speed zu finden, aber das haben die Mädels heute sehr gut hinbekommen. Zum Spiel selbst muss ich wohl nicht mehr viel sagen, es war eindeutig.“
VfL Bad Schwartau: Belgardt – Schoeneberg (4), Fischer (5/3), Gläfke (3), Dalinger (4/1), Sowada, Nicolai (5), Riesner (2), Karau, Kieckbusch (3), Welchert (4), Popiol, Frauenschuh (1)
ATSV Stockelsdorf: Lange, Blociszeski, Schröder – Judycka (3), Hildebrandt (2), Köppe (1), Eissing, Knüppel (2), Dietrich (1), Weseloh (3), A. Schröder, Rademann (1), L. Schröder (3), Kahns (1)