Lübeck – Am vergangenen Wochenende konnte nur der ATSV Stockelsdorf die Punkte bei sich behalten. Bei den Männern wie auch bei den Frauen wurden die Begegnungen in der Landesliga Süd gewonnen. Der MTV Lübeck und TuS Lübeck II verloren ihre Begegnungen knapp. Bei den Frauen kassierte die Lübecker TS die zweite hohe Niederlage in Folge. Die Begegnung TuS Lübeck gegen Lübeck 76 wurde wegen einer nicht spielfähigen Mannschaft von TuS Lübeck auf Wunsch verlegt.
ATSV Stockelsdorf – Lübecker TS 26:24
Die Voraussetzungen waren nicht allzu schlecht. Dem ATSV fehlte zwar weiterhin Markus Toll (Urlaub), der von Martin Falkus aus der Dritten vertreten wurde, und Christoph Reisberger (verletzt), aber dafür waren alle anderen Akteure, die unter der Woche gefehlt hatten, wieder dabei. Zudem lieh die 1. Mannschaft Peer Thiessen aus, der nach längerer Verletzungspause Spielpraxis sammeln sollte. Auch Marco Scheel, der sich erst Montag vermeintlich schwerer am Knöchel verletzte, testete seine Leistungsfähigkeit aus.
Das Spiel in der gutgefüllten Stockelsdorfer Halle startete ganz gut. Im Angriff konnten sich die Gastgeber das ein oder andere Mal durchsetzen, aber auch die LT-Männer – insbesondere Mittelmann Jan Paul (9 Treffer) – setzten einige Nadelstiche, so dass das Spiel spannend blieb. Stockelsdorf konnte dem nicht mit genug Härte begegnen und ließ so viele einfache Treffer zu. Dennoch konnte man sich zur Halbzeit mit 14:12 absetzen. Das lag aber eher an vielen Einzelleistungen als am guten Spiel. Es wurden sich einfach zu viele Pass- und technische Fehler geleistet, die der Gegner nutzen konnte. Es sollte also das erwartete Kampfspiel werden.
Nach der Kabinenansprache ging es so weiter. Der ATSV war vorne nicht clever und hinten nicht konsequent genug, so dass die Turnerschaft schnell wieder rankam. Clemens Palm (3) konnte seine Mannschaft ins Spiel zurückbringen und auch Spielertrainer Lars Kaiser (1) setzte nun mit all seiner Erfahrung Akzente. Allerdings konterten die Stockelsdorfer mit ihrem erfahrenen Rückraum. Philipp Kahl (7/2) durchbrach mehrere Male die Abwehr und holte Strafwürfe raus. Zudem konnte man sich in der Schlussphase auf den ATSV-Keeper Karl Borchardt verlassen, der mehrere Bälle wegnahm.
Allerdings setzten die Gastgeber ihre Spielweise weiter fort, so dass die Lübecker Turnerschaft das Spiel spannend hielt. Sie konnten aber nicht in Führung gehen, da sie jetzt ebenso wie Stockelsdorf Bälle durch Abspielfehler verschenkten. Als Bastian Ketzner (2) zum 26:23 traf, war die Messe gelesen. Allerdings holte sich Sven Göllner vier Sekunden vor Schluss noch eine unnötige rote Karte ab, die wohl eine Spielsperre nach sich ziehen wird.
Für Stodo spielten:
Philip Kahl (7/2), Peer Thiessen, Sven Göllner (4), Christian Kermel (4), Karl Borchardt, Bastian Ketzner (2), Marcel Diederichsen, Sascha Wardius (1), Florian Liebsch (5/2), Marcel Holst, Denny Zersch (1) und Marcel Reimers (2)
Am nächsten Wochenende hat der ATSV spielfrei und kann sich somit in Ruhe auf das Pokal Final Four am 1.11. in der Hansehalle vorbereiten. „Wer unsere Berichterstattung verfolgt hat, wird sich wundern, dass sich sowohl Ort als auch Zeit geändert haben. Wir mussten das Heimrecht an den klassentieferen, wir sind als Schleswig-Holstein-Ligist gemeldet, MTV Lübeck abtreten. Der MTV wiederum hat für dieses Highlight mit der 2000 Zuschauer fassenden Hansehalle einen neutralen Spielort ausgewählt. Nichtsdestotrotz sind wir heiß auf das Spiel gegen den TuS Lübeck, zumal der Sieger eine Art Vorspiel zur Bundesligapartie des VfL Bad Schwartau gegen die HG Saarlouis bestreitet. Auch gegen den Einzug in die nächste Runde hätten wir natürlich nichts einzuwenden. Das Final Four wird uns dazu aber alles abverlangen“, so das Statement des ATSV-Trainers.
MTV Lübeck – Lauenburger SV 24:25 (10:13)
Der MTV wollte Wiedergutmachung betreiben nach der deutlichen Niederlage in Reinbek letzte Woche. Zu Beginn sah man das auch, die Spielzüge wurden mit Druck so lange durchgespielt, bis die Lücke da war; auch in der Deckung stand die Mannschaft gut. Doch dann schlichen sich leichte Fehler ein und Lauenburg kam zu einigen leichten Tempogegenstößen. Dennoch konnten die Lübecker das Spiel bis zum 9:9 offen gestalten, kurz vor der Pause wurde der MTV allerdings zu hektisch und unkonzentriert, so erzielte Tabellenführer Lauenburg die erste Drei-Tore-Führung.
In der zweiten Halbzeit holten die Gastgeber den Rückstand schnell auf und glichen zum 15:15 aus. Der MTV spielte seine Spielzüge sauber aus und nutzte seine Torchancen. Hinten stand die 6:0-Deckung sicher und auch Torwart Christoph Kutzner zeichnete sich mit einigen Paraden aus. Nach einer roten Karte für den Gegner, der Patrick Stahl beim Gegenstoß foulte, konnten sich die Lübecker auf 22:19 absetzen. Allerdings stellte der Gegner daraufhin auf eine 5:1-Deckung um – und der Hausherr machte wieder zu viele technischen Fehler. So lag der MTV kurz vor Ende mit 23:24 zurück. Ein zugesprochener Strafwurf wurde nicht verwandelt und im Gegenzug konnte Lauenburg das Spiel entscheiden.
Es spielten und trafen für den MTV:
Christoph Kutzner, Dennis Grimm – Merlin Otto (6), Ole Barnabas Jansen (5), Christopher Markus Kramp (4/4), Lennart Scholz (3), Alwin Merk (2), Niklas Hermes (2), Hendrik Bentfeld (1), Jannes Karstens (1), Hannes Birkenhagen, Patrick Stahl
SC Union Bad Oldesloe – TuS Lübeck II 30:27
Nach dem ersten Saisonsieg gegen Wahlstedt am letzten Wochenende wollte TuS Lübeck II am vergangenen Wochenende in Oldesloe nachlegen und zwei Punkte entführen. Die Gastgeber waren mit 1:3 Punkten nicht sehr gut in die Saison gestartet und hatten in dieser Saison schon mehrmals mit ihrer angespannten Personalsituation zu kämpfen. Auf Seiten der Lübecker fehlte dieses Mal Christian Scheel, allerdings konnte man dafür wieder auf Benjamin Müller zurückgreifen.
Anders als in den Partien zuvor gelang der Start in die Begegnung und man ging mit 2:0 in Führung. Allerdings sollte diese nur kurz währen, denn nach einigen Minuten schlich sich wieder der Fehlerteufel in Form von einfachsten Fehlpässe, technischen Fehlern und Unkonzentriertheit in der Abwehr in das Spiel ein. Das lud die Oldesloer zu einfachen Toren ein. Es resultierte ein 6:0-Lauf der Gastgeber während der zum wiederholten Male aufgetretenen Schwächephase der Gäste. Mitte der ersten Halbzeit ging dann ein Ruck durch die Mannschaft und auf Grundlage einer nun wieder soliden Abwehr, in der hauptsächlich Julian Kordowiecki den gegnerischen Mittelmann mit einer kurzen Deckung weitgehend neutralisierte, und eines erneut gut haltenden Thorben Pultar im Tor konnten man ab dem 4:9 Tor um Tor aufholen. So gelang es TuS, einige der Überzahlsituationen klug auszuspielen und auch einige Tore über die zweite Welle zu erzielen. Hierbei taten sich Julian Kordowiecki (6 Tore) und Hannes Oschinsky (5 Tore) besonders hervor. Zur Halbzeit hatte Lübeck auf 10:11 verkürzt.
Aus der kurzen Bank des Gegners mit nur drei Auswechselspielern sollte sich doch besonders in der zweiten Halbzeit Kapital schlagen lassen, wenn das Tempo hochhalten werden konnte.
Doch zu Beginn der zweiten Halbzeit kam es ganz anders – das Bemühen auf Seiten der Lübecker war da und es gelangen auch einige Aktionen im Angriff. Patrick Pohl traf beispielsweise gefühlt von jeder Position, auf die der Trainer ihn stellte (5 Tore) und auch Julian Kordowiecki traf weiter von außen und über Gegenstöße. Allerdings folgte auf jede gute Aktion auch mindestens eine, mit der sich die Gäste das Leben selber schwer machten. Angefangen bei unnötigen Zwei-Minuten-Strafen über zu Frühes Laufen in den 9-Meter-Raum beim Siebenmeter des Gegners bis hin zu Schrittfehlern war alles dabei, was dem Gegner das Tore-Werfen einfach machte. Dazu kam noch, dass die Abwehr auf den Halbpositionen und im Zentrum größtenteils weiter gut stand (der gegnerische Kreisläufer war bei Folker Rickert zu jeder Zeit gut aufgehoben und sah kaum Land), der Lübecker Außenabwehrspieler die gegnerischen Außen aber geradezu zum Toreschießen einlud. Keiner der eingesetzten Spieler schaffte es, den Gegner entscheidend am Wurf zu hindern und Thorben Pultar und der zwischenzeitlich eingewechselte Robin Lerche wurden alleine gelassen und bekamen kaum einen Finger an den Ball. So wuchs der Rückstand kontinuierlich bis auf 16:22 und TuS lief diesem Defizit hinterher. Passend zur Vorstellung fiel dazu Mitte der zweiten Halbzeit noch die Hallenuhr aus, so dass die Zuschauer über den Spielstand im Dunkeln blieben und die Spieler sich bei den Schiedsrichtern nach Toren und Zeit erkundigen mussten. In der Schlussphase warfen die Lübecker noch einmal alles in die Waagschale und probierten es mit einer Manndeckung nun gegen die beiden entscheidenden Akteure im Oldesloer Rückraum und mit zwei Kreisläufern im Angriff, allerdings konnten die Oldesloer den Vorsprung über die Zeit retten und kamen zu einem relativ ungefährdeten 30:27-Heimsieg.
Abschließend muss man feststellen, dass auch dieses Spiel für den TuS Lübeck II zu gewinnen war. „Die zahlreichen mehr oder weniger relevanten Ausreden, die sich finden ließen (Halle zu kalt, Aufwärmmusik zu leise, den einen oder anderen klaren Siebenmeter nicht bekommen, Hallenuhr kaputt), dürften allesamt nicht gelten, denn wenn man es schafft, den Oldesloer Rückraum einigermaßen im Griff zu haben, darf man dieses Spiel nicht verlieren. Leider haben wir halt doch den Kürzeren gezogen und zieren dank der Niederlage mit 3:7 Punkten nun erst einmal das Tabellenende. Jetzt heißt es, die kommenden drei Wochen ohne Ligaspiel zu nutzen und sich auf das Heimspiel gegen Boostedt am 7.11. zur gewohnten Zeit (20 Uhr) vorzubereiten, so dass wir dort hoffentlich Zählbares in der Meesenhalle behalten können,“ so das Statement des TuS-Trainers.
Es spielten außerdem für den TuS II: Benjamin Müller (4), Malte Herrmann (2), Andreas Jurgeleit (2/2), Sören im Sande, Joop Dölemeyer, Nico Krellenberg (je 1) und Alexander Ott.
Auf der Facebook-Seite der 1. Damen von Tills Löwen war folgender Bericht über die Begegnung mit dem ATSV Stockelsdorf II zu lesen:
ATSV Stockelsdorf II – HSG Tills Löwen 24:23
Am Sonntag mussten unsere 1. Damen zum Auswärtsspiel gegen die Oberligareserve des ATSV Stockelsdorf reisen. Dass dieses Spiel kein Selbstgänger werden würde, war eigentlich zu erwarten und jedem klar; so kam es dann auch.
Von der ersten Minute sahen die Zuschauer eine relativ ausgeglichene Partie, zunächst mit leichten Vorteilen für die Löwinnen. Es war aber bereits früh zu erkennen, dass die Mädels um Silli Kussauer und Mirko Pesic „viel liegen ließen“ und das erste leise Gemunkel war zu vernehmen „wenn sich das man nicht rächt“. Der Willen war dabei den Löwinnen nicht abzusprechen, allein an der Umsetzung haperte es heute kräftig. Ein Beispiel hierfür soll die 7-Meter-Ausbeute sein, von 5 gegebenen 7-Metern wurden 4 verworfen.
So ging man mit 11:11 in die Pause.
Die zweite Halbzeit entwickelte sich zu einer nahtlosen Fortsetzung der Ersten Halbzeit. Verzweifelt versuchten unsere Mädels das Spiel zu ihren Gunsten zu entscheiden, scheiterten aber immer wieder an der in Durchgang Zwei glänzend aufgelegten Stockelsdorfer Torfrau oder an eigenen technischen Fehlern. Die Stockelsdorferinnen setzten dann in der zweiten Halbzeit unsere Löwenmädels durch eine Manndeckung zusätzlich unter Druck, was auch nicht zu einer Beruhigung unseres Spiels beitrug. In einer jederzeit sehr fairen Partie gelang es den Stockelsdorferinnen nun ruhig, konzentriert, von Beginn lang andauernd und sehr clever ihre Angriffe zu spielen und am Ende das Spiel verdient mit 24:23 zu gewinnen. Glückwunsch nach Stodo, das war echt clever durchgezogen.
Halten wir also fest: unsere 1. Damen hat das erste Saisonspiel verloren weil sie einfach nicht das gezeigt haben, wozu sie normalerweise in der Lage sind. Mehr ist nicht passiert! Es gilt jetzt nach einer Woche Trainingspause dieses Spiel in Ruhe zu analysieren, JEDER sollte sich dabei einmal an die eigene Nase fassen, um dann das nächste Spiel vorzubereiten. Es ist nichts los und es gehören hier jetzt einfach zwei klassische Handballwahrheiten hin: 1. „Mund abputzen und weiter“ und 2. „Wer weiß, wozu es gut war“.
Unsere Tore warfen heute: Lotta Roßdeutscher (2/1), Laura Haßler (2), Teresa Hermann (2), Lara Lehmann (1), Jane (2), Hannah Gahl (2), Laura Riehl (12).
