Lange Zeit hat man es für unmöglich gehalten, doch jetzt sind sie da: Die Schiedsrichter-Ultras. So etwas hat es tatsächlich noch nicht gegeben und viele Fans dürften erstaunt sein, wenn sie die Ultras im Stadion erblicken – gemischt und andere Fans von Fußballklubs. Die Brigade Hartmut Strampe ist eine Ultragruppierung, die Schiedsrichter unterstützt.
Eigentlich sind Schiedsrichter immer die Buhmänner, die Bösen, die die eine Fan-Gruppe glücklich machen, die andere hingegen sauer. Schiedsrichter lassen Fans und Fußball-Liebhaber verzweifeln, obwohl sie in den meisten Fällen doch nur ihren Job tun: die Regeln für den Sport um das Runde mehr oder minder korrekt auslegen. Im Grunde mag keiner die Schiedsrichter doch Alex Brandt und die Ultras sehen das anders.
Die stellen sich die Frage, wieso Schiedsrichter dem Job überhaupt nachgehen, obwohl dieser doch eigentlich mit einem hohen Maß an Unpopularität verbunden ist. Erinnert man sich etwa an Markus Merk, welcher 2001 in allerletzter Minute aufgrund eines Rückpass den entscheidenden Freistoß zu Gunsten des FC Bayern damit in der Entscheidung der Meisterschaft indirekt zu Ungunsten des FC Schalke 04 pfiff, wird einem bewusst, mit welchem psychischen Druck die Aufgabe des Schiedsrichters mitunter verbunden ist. Merk durfte nach dem Spiel keine Partie des FC Schalke 04 mehr pfeifen. Bis heute weder von der blau und weiß gekleideten Anhängerschaft gehasst und mit negativen Sprechchören versehen.
Aktivitäten des Fanclubs
Die Schiedsrichter-Ultras mit ihrem Fanclub, der tatsächlich der erste Schiedsrichter-Fanclub in Deutschland ist, aber nicht nur den Schiedsrichter in seiner Rolle huldigen, sondern auch spezielle Charaktere. Und der Fanclub unternimmt auch etwas: Die Ultras reisen zu vielen Bundesligapartien, um verschiedene Schiedsrichter, die derzeit tätig sind, aktiv zu unterstützen. Dazu gehören Sprechgesang ebenso wie das Wedeln mit Linienrichterfahnen oder eigens für die Gruppierung konzipierten Schals mit dem Konterfei von Hartmut Strampe. Dabei stoßen die Ultras auf viel Zustimmung, aber auch auf eine gewaltige Portion an Häme. Bleibt abzuwarten, ob es in Zukunft noch zu der Gründung weiterer derartiger Gruppierungen kommen wird oder ob es sich hierbei nur um einen kurzfristigen Trend handelt.
Bedarf für Schiedsrichter leicht online zu finden
Der Beruf des Schiedsrichters entspricht aus der Sicht Brandts der deutschen Mentalität der Genauigkeit, den deutschen Werten von Gründlichkeit in einem hohen Maße. Schiedsrichter, die sich für spezielle Produkte, die für die Ausübung des Schiedsrichterberufes nötig sind, interessieren, finden in Online-Fachgeschäften ein breites Angebot an Ausrüstung. Neben Trillerpfeife, gelber und roter Karte gehört natürlich auch die entsprechende Kleidung zur Ausstattung eines Schiedsrichters.
Die Legende Hartmut Strampe
Mit dem Fanclub sollen vor allem der Schiedsrichter Hartmut Strampe, aber auch weitere populäre Schiedsrichter wie Dieter Ahlenfelder, Helmut Krug oder Herbert Fandel geehrt werden. Strampe etwa hat es vollbracht, in einer Partie zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund zehn gelbe Karten an Spieler des FC Bayern zu vergeben und zwei davon vom Platz zu stellen.
Auch interessant:
VIDEO: Grönauer Schiri Viatcheslav Paltchikov mit Uwe Seeler im Talk
