Hamburg – Mit einem Tor von Marc Rzatkowski in der letzten Minute der Nachspielzeit hat der FC St. Pauli gestern den Spitzenreiter SC Freiburg 1:0 besiegt. Im ausverkauften Millerntor-Stadion feierten die Kiezkicker ihren sechsten Saisonsieg und sind nun Tabellendritter der 2. Bundesliga, belegen den Relegationsplatz zur Bundesliga! Nachdem in der Woche zuvor bei Union Berlin der Sieg in letzter Sekunde verloren ging, war dieser Sieg nun so etwas wie Balsam für die braun-weiße Seele.
„Es spricht für die Qualität und den großen Zusammenhalt der Mannschaft, dass wir bis zum Schluss an uns geglaubt haben. Wir wussten, dass wir es gegen die überragende Qualität der Freiburger heute nur im Kollektiv schaffen werden und so ist es auch gekommen. Wir haben es defensiv überragend gemacht“, freute sich der Torschütze Marc Rzatkowski.
Lennart Thy jubelte mit dem Torschützen: „Nachdem wir bei Union Berlin auf bittere Art und Weise noch zwei Punkte liegengelassen haben, wollten wir heute das Maximum rausholen und das ist uns auch gelungen. Wir haben uns auf unsere Defensive fokussiert und bis kurz vor der Halbzeit standen wir richtig gut. Angesichts der zweiten Hälfte ist der Sieg nicht unverdient. Beim Tor nehme ich das Ding volley und Schwolow hält stark. Zum Glück war Ratsche zur Stelle und hat den Ball reingehauen.“
Freiburgs Torjäger Nils Petersen kommentierte: „Bis zur 90. Minute lief alles nach Plan und es sah danach aus, dass wir weiter ungeschlagen bleiben. Wir haben gegen St. Pauli, ein Spitzenteam der Liga, defensiv ganz wenig zugelassen. In der zweiten Halbzeit haben wir dem Gegner das Gefühl gegeben, dass gegen uns was zu holen ist. Das Tor in der Nachspielzeit ist bitter, an dem Tor sind wir selbst schuld. Das darf nicht passieren. Da haben wir zu viele Einwürfe zugelassen und den Ball nicht klären können. Dann bekommen wir so ein Ei rein und verlieren. In der Saison hatten wir häufig auch Glück, heute aber nicht.“
Freiburgs Trainer Christian Streich ärgerte sich über einen nicht gegebenen Foulelfmeter in der 56. Minute. Freiburgs Maximilian Philipp und Kiezkicker Marc Hornschuh lieferten sich ein Laufduell, das im Strafraum der Braun-Weißen endete, beide Akteure kamen zu Fall. Streich: „Das hätte Elfmeter geben müssen. Ich habe mir die Szene eben einige Male angeschaut, Maximilian ist klar früher dran und wird gefoult.“ Im Gegensatz zu Streich hatte sich Ewald Lienen die Szene nicht noch mal angeschaut und sagte nur: „Da haben wir wohl etwas Glück gehabt.“ Lienen freute sich über die defensivstarke Leistung der Braun-Weißen: „Wir wollten so kompakt wie möglich stehen und das Umschaltspiel der Freiburger verhindern. Das haben wir auch ganz gut hinbekommen. Hochkarätige Chancen konnte sich Freiburg trotz deutlich mehr Ballbesitz nicht herausspielen.“