Timmendorfer Strand – Vier Tage sind vergangen seit der EHC Timmendorfer Strand die erste richtige Packung der Saison einstecken musste, der Frust darüber saß tief. Doch viel Zeit zum Durchatmen haben die Beach Boys nicht, denn vor der Länderspielpause steht nochmal ein richtig heftiges Wochenende an. Am Freitag ist der amtierende Ostmeister Icefighters Leipzig zu Gast, am Sonntag geht die Reise zu den Trappers ins ferne Tilburg.
Jordi Buchholz hämmerte mit dem Schläger gegen die Bande, Pierre Kracht verließ kopfschüttelnd das Eis und auch beim Rest der Timmendorfer Kufencracks sprachen die Gesichter am letzten Sonntag Bände. Das 2:10 war ein herber Schlag ins Kontor, zumal man den Eindruck gewann, dass der Herner EV noch ein paar Kohlen hätte nachlegen können. Die Beach Boys hatten an dem Sonntag einfach alles vermissen lassen. Schlafmützig, ohne Aggressivität, ohne Mumm agierten die Schützlinge von Martin Williams. „Das war unser schlechtestes Saisonspiel“, bilanzierte EHCT-Pressesprecher Marcel Garbusinski bereits in der zweiten Drittelpause.
Dieses Spiel sollten die Beach Boys schnellstmöglich abhaken, um dann mit neuem Elan die letzten beiden Aufgaben vor der zweiwöchigen Pause anzugehen. Zwar dürften Punkte auch diesmal äußerst schwierig werden, aber weitere Klatschen werden die Timmendorfer durchaus verhindern wollen. Zumal die erkrankten Marcus Klupp (Foto), Marco Meyer und Tjalf Caesar ebenso wieder in den Kader zurückkehren dürften wie der verhinderte Thorben Saggau.
Die Verstärkung ist auch bitter nötig, denn am Freitag reist der amtierende Ostmeister aus Leipzig an den Strand. Die Icefighters hatten schon im Hinspiel mit 5:3 die Oberhand behalten und sind natürlich auch im Rückspiel der Favorit. Zwar verloren die Leipziger auch ihr letztes Spiel und sind in der Tabelle auf den achten Platz abgerutscht, doch zu sagen hat das bei der bisher sehr engen Liga sehr wenig. Spitzenreiter Duisburg hatte man am Rande der Niederlage und beweist vor allem offensiv, welche Qualitäten man besitzt. Der Kanadier Bradley Snetsinger ist aktuell Liga-Topscorer, der US-Boy Jake Johnson, Hannes Albrecht und Florian Eichelkraut unterstützen ihren Topstar. Verzichten müssen die Icefighters auf Routinier Esbjörn Hofverberg, der noch verletzt ausfällt. Drei Punkte werden die Sachsen auf jeden Fall mitnehmen wollen, doch die Beach Boys sind durchaus in der Lage dem Favoriten ein Bein zu stellen.
Richtig gut in Form sind aktuell die Tilburg Trappers. Der Sonntagsgegner aus den Niederlanden feierte zuletzt vier Siege in Serie, gewann zweimal zu null bei insgesamt 26:4-Toren. Und mit den beiden Hannoveraner Vereinen, Erfurt und Rostock wurden vier Teams besiegt, welche alles andere als Laufkundschaft sind. Topscorer beim Team aus Brabant ist Steve Mason, Kanadier mit niederländischem Pass. Insgesamt verteilt sich das Scoring des Teams sehr gleichmäßig, wobei eh die Defensive das Prunkstück ist. Der junge Goalie Ruud Leeuwesteijn hat bisher den Löwenanteil der Spiele absolviert, ist noch ungeschlagen und feierte gleich zwei Shutouts. Ansonsten spielen die Niederländer sehr hartes, teils überhartes Eishockey, was vielen Offensivreihen den Zahn zieht.
Das Hinspiel gewann Tilburg mit 6:3, aber auch hier hatten die Beach Boys durchaus die Gelegenheit einen Zähler mitzunehmen.
Es wird ein hartes Wochenende für die Timmendorfer, eine weitere Nullerrunde wäre dabei wenig überraschend. Aber die Gegner, welche man schlagen muss, kommen erst nach der Länderspielpause. Anbully am Freitag ist um 20 Uhr im ETC, am Sonntag wird bereits um 15 Uhr im Eisstadion Tilburg gespielt.