Foto: Collage - Fotostand/Krause+EHF
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Lübeck – Bei der Handball-EM 2020 der Männer hat die deutsche Handball-Nationalmannschaft ihr zweites Gruppenspiel gegen den Titelverteidiger Spanien nach einer schwachen Mannschaftsleistung deutlich und verdient mit 26:33 (11:14) verloren. Nun muss sie morgen (13.1.) um 18.15 Uhr gegen den EM-Neuling Lettland gewinnen, soll der Einzug in die Hauptrunde gesichert werden. Über 60 Minuten gesehen, war das DHB-Team gegen die ihren Siegeswillen zeigenden Spanier auf allen Positionen unterlegen. Ob die Torhüter, die Abwehr oder der Angriff, der DHB fand nicht ins Spiel gegen den sehr offensiv ausgerichteten Titelverteidiger, der zwar auch seine Fehler machte, aber in der Fehlerbestrafung konsequenter in der Ausführung war.

Das Spiel begann übernervös auf beiden Seiten, wobei die äußerst offensiv ausgerichtete Abwehr der Spanier dem deutschen Angriff Kopfzerbrechen bereitete, immer wieder Fehler provozierte und was dennoch durchkam wurde eine sichere Beute des spanischen Torhüters Perez de Vargas Moreno. Da auch der spanische Angriff eine große Fehlerrate hatte, viel erst in der 5. Minute das erste Tor des Spiels gegen das das DHB-Team. Uwe Gensheimer glich wenig später zum 1:1 – was das einzige Unentschieden in dieser Partie bleib – aus. Nach weiteren Fehlversuchen durch überhastete Abschlüsse und technische Fehler zog Bundestrainer Christian Prokop bereits in der 8. Minute beim 1:4 die grüne Karte.

Die Auszeit unterbrach den Sturmlauf Spaniens und das glücklose Agieren in der deutschen Hintermannschaft nicht, Spanien zog auf 9:3 (14.) davon. Prokop stellte Johannes Bitter für den glücklosen Andreas Wolff zwischen die Pfosten, der nach dem 4:9 gleich das 4:10 kassierte. Auch die Abwehr agierte nun in eine 3:2:1-Formationen und verunsicherte so den Gegner und Bitter hielt den einen und anderen schweren Ball. Mit einem 5:0-Lauf schlossen die Deutschen auf 9:10 (21.) auf. Als beim 9:11 (22.) Gensheimer einen Siebenmeter vergab, bekam Spanien wieder Oberwasser und zog bis auf 14:10 (27.) wieder davon, bevor Hendrik Pekeler zum 11:14-Pausenstand ins leere Tor traf. Den Halbzeitstand sicherte Jogi Bitter bei einem direkten Freiwurf – nach der Halbzeitsirene – mit einer Reflexabwehr.

Zur zweiten Halbzeit kehrte Wolff zurück ins Tor, der weiterhin glücklos agierte, doch die Offensive war effektiver geworden, hielt damit das Spiel offen. Nach dem 17:21 (41.) wechselte der Bundestrainer erneut Bitter ein, doch er wurde sträflich alleine gelassen, sah sich immer wieder Gegenstößen und freien Würfen gegenüber. Beim 18:24 (44.) die zweite Auszeit für das DHB-Team, das keinen Zugriff auf das Spiel fand.

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Doch auch diese Aktion unterbrach den Torhunger der Spanier nicht im Geringsten, sie erhöhten gnadenlos auf 28:19 (50.), was Christian Prokop erneut zum Team Time Out zwang. Zum Herumreißen des Spiels war es zu diesem Zeitpunkt bereits zu spät, es ging nur noch um Schadensbegrenzung. So gelang noch eine kleine Ergebniskosmetik, doch am Ende stand eine deprimierende 26:33-Niederlage auf der Anzeige. An diesem Tag hatte die deutsche Handball-Nationalmannschaft dem Titelverteidiger nichts entgegen zu setzen, er war in allen Belangen überlegen.

Nun heißt es für das Prokop-Team schnell die vielen gemachten Fehler zu verarbeiten, um morgen um 18.15 Uhr mit einem Sieg über Lettland die Fahrkarte für die Hauptrunde zu lösen.

Torschützen für die deutsche Handball-Nationalmannschaft:
Hendrik Pekeler (5), Uwe Gensheimer (4/2), Kai Häfner und Fabian Böhm (je 3), Tobias Reichmann (2/2), Timo Kastening, Jannik Kohlbacher, Philipp Weber und Paul Drux (je 2), Julius Kühn (1)

(kbi)

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