Siegerin bei den Damen: Anna Klasen (TC RW Wahlstedt)
Foto: Holger Suhr/oH

Hamburg – Die dritten gemeinsamen Hallen-Verbandsmeisterschaften Schleswig-Holstein/Hamburg für Damen und Herren haben Anna Klasen (TC RW Wahlstedt) und Marvin Möller (Rahlstedter THC) gewonnen. Das mit 9.000 Euro dotierte Turnier war bei den Herren besonders stark besetzt und die schleswig-holsteinischen Spieler dominierten das Turnier.

Nach knapp zweijähriger verletzungsbedingter Zwangspause präsentierte sich Marvin Möller (34. deutsche Rangliste) in guter Form. Im Finale bezwang er Lucas Hellfritsch (64., Suchsdorfer Sportverein von 1921) mit 6:2. 7:5. In dem außerordentlich schnellen Schlagabtausch wackelte Möller lediglich einmal kurz im 2. Satz beim Stand von 5:5. Ansonsten beherrschte der laufstarke Hamburger das Match. Auf dem Weg ins Finale gab der an eins gesetzte Möller in vier Matches lediglich 12 Spiele ab.

Auch im Halbfinale präsentierte sich Marvin Möller gegen den an drei gesetzten Niklas Guttau (49., Suchsdorfer Sportverein) druckvoll und souverän. Guttau vergab gleich zu Beginn des ersten Satzes zwei Breakbälle, konnte mit seiner Vorhand nicht punkten und machte leichte Fehler. Am Ende gewann Möller 6:0, 6:2. Pech für die Hamburger, dass Möller im Viertelfinale auf Julian Onken (70., Uhlenhorster Hockey-Club) traf und diesen mit einem 6:1 und 6:2 aus dem Turnier warf. So beherrschten die Schleswig-Holsteiner, auch wenn einige mittlerweile für Hamburger Clubs spielen, die Szene.

Allein im Halbfinale der gemeinsamen Hallen-Verbandsmeisterschaften standen drei Schleswig-Holsteiner. Und sie alle spielen in der Landeshauptstadt für den Suchsdorfer Sportverein von 1921: Niklas Guttau, Lucas Hellfritsch und Lewie Lane. Die Überraschung des Turniers gelang ohne Zweifel Lewie Lane gegen Leonard von Hindte, der für den Club an der Alster spielt, in Lübeck lebt und im SH-Leistungszentrum Wahlstedt trainiert. Lane, 145. der deutsche Rangliste, bezwang von Hindte, 37. und aktuell deutscher Hallen-Vizemeister, mit 0:6, 6:3 und 10:8 im Viertelfinale. „Im ersten Satz hat Leo mich nicht ins Spiel kommen lassen. Er kennt mich ja gut und weiß, wo er mir wehtun kann“, so Lewie Lane. Anfang des zweiten Satzes ging es dann recht locker auf dem Platz zu, da beide wohl schon an einen deutlichen 2:0-Erfolg für den deutschen Vizemeister glaubten. Doch nach dem ersten Spielgewinn legte Lewie Lane los, kam „so richtig in Wettkampf-Modus“ und gewann 6:3. Im Match-Tiebreak lag Lane zwar immer vorne, doch es war eng und dank seines guten Servierens gewann der 18-Jährige glücklich 10:8. „Das habe ich nicht erwartet“, sagte Lewie Lane .

Das Aus kam für Lane dann allerdings im Halbfinale gegen Vereinskamerad Lucas Hellfritsch, der 6:4, 6:3 gewann.

Bei den Damen heißt die gemeinsame Verbandsmeisterin Anna Klasen. Sie spielt im Winter für Wahlstedt und im Sommer für Berlin. Im Finale traf sie auf Sibel Demirbaga (THC Horn und Hamm) und gewann 6:3, 6:3. Zuvor hatte Anna Klasen die zwölf Jahre jüngere Ella Seidel (Klipper THC) mit 6:1 und 6:3 ausgeschaltet.

Auf dem Weg ins Finale stieß Klasen (32.) lediglich im Viertelfinale gegen Vereinskameradin Sophia Intert (150.) auf Gegenwehr. Nach einem glatten 0:6-Satzverlust bezwang Klasen Intert im 2. Satz mit 6:4 und im Match-Tiebreak mit 10:2. „Im ersten Satz habe ich wirklich sehr gut gespielt und auch von Annas Fehlern profitiert. Auch mein Aufschlag kam sehr gut“, so Sophia Intert. Im zweiten Satz steigerte sich Anna Klasen, spielte konzentriert und machte weniger Fehler. Das Match wurde eng, Klasen gewann entscheidende Punkte. Trotzdem zeigte sich Sophia Intert zufrieden: „Es war ein gutes Match und insgesamt recht eng“.

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Nicht ganz überraschend kam der Einzug von Sibel Demirbaga (159.) ins Finale. Die einst in Schleswig-Holstein aufschlagende Demirbaga war ein Jahr in den Vereinigten Staaten, schlug aber seit Ende des vergangenen Jahres in mehreren Turnieren erfolgreich auf. Die ungesetzte Demirbaga gewann in Achtelfinale gegen Noma Noha Akugue (84.) 3:6, 6:2 und 10:8. Die 16-jährige Nachwuchsspielerin Noha Akugue , die einst in Glinde aufschlug und heute für den Club an der Alster spielt, wurde in diesen Tagen in das Porsche Junior Team des DTB berufen.

Anna Marie Weißheim (124., Großflottbeker THGC) verlor gegen Demirbaga im Viertelfinale 6:2, 6:3. Und im Halbfinale musste die mehrfache Verbandsmeisterin Janna Hildebrand (47. THC Horn und Hamm) eine Niederlage einstecken. Sibel Demirbaga gewann 7:6, 6:3.

Bleibt noch anzumerken: Völlig entnervt zeigte sich Anna-Marie Weißheim (Großflottbeker THGC) im Auftaktmatch nach einer deutlichen Klatsche im zweiten Satz: 1:6 hatte sie ihn gegen die jüngste Teilnehmerin Tessa Johanna Brockmann (TV Uetersen), abgeben müssen. Den ersten Satz gewann die Itzehoerin noch relativ locker mit 6:3.

Die an sechs gesetzte Weißheim, 220 Plätze auf der deutschen Rangliste vor der 14-jährigen Brockmann, verlor im 2. Satz ihren Spielrhythmus und Tessa Johanna Brockmann spielte fast schon unbekümmert auf: gute Aufschläge und präzis gesetzte Bälle brachten Punkt für Punkt. Doch im Match-Tiebreak zeigte das bei Itzehoe lebende und mit Björn Keller (Uetersen) trainierende Nachwuchstalent Nerven und verlor 4:10.

Parallel fanden auch die gemeinsamen Hallen-Verbandsmeisterschaften der Altersklassen statt.

Hier die Ergebnisse der Endspiele (Hauptfeld):
Damen 30:
Manon Muxfeldt (THC Ahrensburg) – Vanessa Assheuer (Wandsbeker TSV Concordia)
4:6, 6:4, 10:6
Damen 45:
Anika Russmann (TK Mölln) – Julia Louis (SC Condor) 2:6, 7:6, 10:3
Damen 50:
Heike-Catalina Rühl (ETV Eimsbüttel) – Andrea Rechlin (ETV Eimsbüttel) 6:0, 6:0
Herren 30:
Carsten Bellingrodt (TTK Sachsenwalde) – Conrad Witten (THC Horn und Hamm) 6:1, 6:4
Herren 40:
Percy Rowlin (Schwartauer TV) – Thorsten Kroll (TC an der Schirnau) 6:0, 6:1
Herren 50:
Achim Berkemeier (Hamburger Turnerbund) – Hauke Schröder (TC Mürwik) 7:5, 6:1
Herren 55:
Richard Timmermann (TSV Sasel) – Dirk Schomacker (TC Rolandsmühle im SVE) 6:3, 6:3
Herren 60:
Stefan Ulrich (ETV Eimsbüttel) – Witold Sawiel (Buxtehuder TC Rot-Weiß) 6:3, 7:6
Herren 65:
Manfred Schütt (TV Fortuna Glückstadt) – Söhnke Klang (TC Lütjenburg) 6:2, 6:4
Herren 70:
Torsten Essl (TC Lütjenburg) – Hermann Tramberger (TC Alsterquelle) 6:1, 6:1
Herren 75:
Karl-Uwe Panse (Harburger TuHC) – Fritz Lorenzen (TC Alsterquelle) 6:0, 7:5
(PM)

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