Altona 93s Ridel Varela Monteiro im Zweikampf mit Shaun Minns vom SSV Jeddeloh II.
Foto: Lobeca/Homburg

Lübeck – Das eine oder andere Nachholspiel wurde bereits ausgetragen. Jetzt geht es richtig los: Die Regionalliga Nord startet an diesem Wochenende mit dem 23. Spieltag ganz offiziell ins neue Fußballjahr. Es geht also wieder spannend zu, an der Spitze, im Tabellenkeller und auch im Mittelfeld.

SpVgg Drochtersen/Assel – Heider SV (Fr., 19.30 Uhr)

Es gab dieses 0:2 gegen Altona 93 im vorletzten Spiel des vergangenen Jahres. In die Winterpause verabschiedet hatte sich die Spielvereinigung dann allerdings mit einem 1:0 beim LSK – und so gab es angesichts von sieben Siegen aus den vergangenen acht Partien keinen Anlass für eine nachdenkliche Auszeit. Im Gegenteil: Der Tabellenfünfte tritt als klarer Favorit zum Duell mit dem Heider SV an. Der Gast war als Vorletzter in die Winterpause gegangen, mit vier Niederlagen in Folge. Nun reisen die Heider sogar als Schlusslicht nach Drochtersen – weil der HSC Hannover bereits punktete, wurden die Plätze getauscht.

SV Werder II – HSC Hannover (Fr., 19.30 Uhr)

Zuletzt gab es erfolgreiche Tests gegen Rot-Weiß Essen (2:0) und Blau-Weiß Lohne (3:1) sowie im Kanadier Belal Halbouni eine Verstärkung für die Abwehr. Mit dem Start in die zweite Saisonhälfte rückt in Bremen allerdings auch das letzte Spiel des vergangenen Jahres ins Bewusstsein – und mit dem 0:5 beim VfL Wolfsburg II war zweifellos keine gute Nachricht verbunden. Insofern steht der Tabellensechste vor dem Duell mit dem HSC schon unter Zugzwang. Der Start ins neue Pflichtspieljahr soll natürlich besser verlaufen als der Ausstand in 2019. Allerdings: Der Gast hat nicht nur bereits zwei Partien absolviert. Er gewann in den Nachholspielen gegen den HSV II (2:0) und Rehden (0:0) auch vier Punkte. Es ist also gut möglich, dass die aktuelle Mannschaft des HSC Hannover nicht mehr zu vergleichen ist mit dem Team der ersten Saisonhälfte.

VfB Lübeck – Holstein Kiel II (Sa., 14 Uhr)

Ein Derby zum regulären Auftakt – viel besser hätte es nicht kommen können. Allerdings waren die Lübecker bereits gefordert und entledigten sich der Pflichtaufgabe bei St. Pauli II mit einem 2:1-Auswärtssieg. Der Tabellenzweite startete also gut ins neue Jahr. Aber das war auch nicht anders geplant gewesen, will der VfB doch dranbleiben am Tabellenführer aus Wolfsburg. Der Gast hat andere Ambitionen. Den Kielern reicht eine gute Rolle. Davon waren sie vor der Winterpause allerdings ein bisschen entfernt: Nach drei Niederlagen in Folge ging es runter bis auf Rang acht. Vielleicht kommt den jungen Störchen das Derby also gerade recht.

TSV Havelse – Altona 93 (Sa., 14 Uhr)

Der TSV Havelse war mit acht Punkten aus den letzten fünf Partien in die Winterpause gegangen – eine Ausbeute, die seinem neunten Tabellenplatz entspricht und eine sorgenfreie Saison wahrscheinlich erscheinen lässt. Ein Heimsieg gegen den 16. aus Altona dürfte angesichts des bisherigen Saisonverlauf ebenso zu erwarten sein. Zumal der Gast nicht gerade mit übermäßigem Selbstbewusstsein anreisten sollte: Altona verlor seinen Auftakt in der Vorwoche gleich mit 1:4 gegen den SSV Jeddeloh.

SSV Jeddeloh – Lüneburger SK Hansa (Sa., 16 Uhr)

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So etwas nennt man wohl einen Traumeinstand: In seinem ersten Spiel auf der Bank des SSV gelang Ex-Profi Oliver Reck gleich ein 4:1-Sieg bei Altona 93. Der 15. dürfte nun mit einer sehr breiten Brust antreten zur Heimpremiere in 2020. Allerdings werden sie in Jeddeloh wissen: In Altona setzte sich der SSV erst im Verlauf des zweiten Durchgangs wirklich wirkungsvoll in Szene, und nun kommt im LSK wohl auch ein stärkerer Gegner – der zuletzt allerdings auch nicht gerade mit Ergebnissen zu überzeugen wusste. In die Winterpause waren die Lüneburger (11.) jedenfalls mit fünf sieglosen Spielen (0-1-4) gegangen. Ihr letzter Dreier datiert vom 10. November (1:0 gegen den SVW II).

Hamburger SV II – SC Weiche Flensburg (So., 13 Uhr)

Das war ein Fehlstart: In den Nachholspielen gegen den HSC Hannover (0:2) und zuletzt Hannover 96 II (1:2) gewann der HSV II keinen Punkt, und so wartet der 13. nach wie vor auf das erste Erfolgserlebnis in diesem Jahr. Die Leistung beim Nachwuchsderby am Montag wusste allerdings zu gefallen. „Wir haben nie aufgegeben und über 80 Minuten ein gutes Spiel gezeigt. Wie wir aufgetreten sind, macht mir Mut für die nächsten Spiele“, fasste HSV-Coach Hannes Drews seine Eindrücke zusammen. Nun kommt allerdings der SC Weiche aus Flensburg, ein Schwergewicht angesichts seines dritten Tabellenplatzes. Zudem wurde der Gast in gewisser Weise durch einen alten Bekannten verstärkt: In der Vorbereitung gab Nedim Hasanbegovic nach achtmonatiger Verletzungspause aufgrund einer Knieverletzung sein Comeback. Mit dem erfahrenen Mittelfeldspieler dürfte die ohnehin starke Weiche-Abwehr noch ein bisschen besser stehen.

Hannover 96 II – FC St. Pauli II (So., 13.30 Uhr)

Beide Teams absolvierten in diesem Jahr bereits eine Partie. Während St. Pauli dabei nicht unerwartet mit 1:2 gegen den VfB Lübeck unterlag, gewann 96 am Montag das „TV-Duell“ mit dem HSV II (2:1). „Aufgrund der zweiten Halbzeit war der Sieg hochverdient. Wir haben den Rückstand egalisiert, druckvoll und mutig nach vorne verteidigt, Chancen herausgespielt, und dann fallen auch zwangsläufig die Tore“, beschrieb 96-Coach Christoph Dabrowski die Sieg- Premiere. Mit dem vierten Dreier in Serie tritt der Gastgeber nun zum Kräftemessen gegen den Nachwuchs aus Hamburg an. Der liegt als 14. nicht nur zwei Plätze, sondern auch vier Zähler hinter Hannover.

Eintracht Norderstedt – VfL Wolfsburg II (So., 14 Uhr)

Nach sechs ungeschlagenen Spielen in Folge durfte die Eintracht als eine Mannschaft der Stunde in die Winterpause gehen. Der Tabellenvierte steht nun also vor einem Spitzenspiel, war der Spitzenreiter als Wolfsburg beim abschließenden 5:0 über den SV Werder doch sogar sieben Spiele lang siegreich geblieben im letzten Jahr. Die wohl spannendste Frage dieser Partie lautet also: Welches Team vermochte seine gute Form über die Pause zu retten? Der Druck liegt wohl fast ausschließlich beim Gast, denn einen Ausrutscher darf sich der VfL eigentlich nicht erlauben.

VfB Oldenburg – BSV Rehden (So., 14 Uhr)

Als Tabellenzehnter zählt der VfB zum gesicherten Mittelfeld der Liga. Allerdings waren dem Gastgeber vor der Winterpause lediglich vier Punkte in fünf Partien gelungen, und das kostete den einen oder anderen Platz. Es geht also noch ein bisschen mehr, zudem ist die gefährdete Zone auch noch nicht so weit entfernt, dass die Oldenburger völlig sorglos in die kommenden Monate gehen könnten. Der Gast, als Tabellensiebter zwei Zähler vor dem VfB, kommt mit einem neuen Trainer. Nachdem sich Heiner Backhaus zu Jahresbeginn in Richtung des Drittligisten Sonnenhof Großaspach verabschiedet hatte, nahm Maarten Schops, einst als Kicker und Trainer der 2. Herren, den Posten auf der BSV-Bank ein. Sein Einstand verlief angesichts des 0:0 im Nachholspiel beim HSC Hannover durchwachsen. Der neue Coach der Rehdener wird nun gerade im nicht allzu weit entfernten Oldenburg auf den ersten Dreier aus sein.

(PM)

PlatzMannschaftSpielePunkte
1. VfL Wolfsburg II (U23)2253
2. VfB Lübeck2252
3. SC Weiche Flensburg 082041
4. FC Eintracht Norderstedt2238
5. SpVgg Drochtersen/​Assel2238
6. SV Werder Bremen II (U23)2235
7. BSV SW Rehden2233
8. Holstein Kiel II (U23)2133
9. TSV Havelse2232
10. VfB Oldenburg2231
11. Lüneburger SK Hansa2227
12. Hannover 96 II (U23)2126
13. Hamburger SV II (U23)2223
14. FC St. Pauli II (U23)2222
15. SSV Jeddeloh2219
16. Altona 932116
17. HSC Hannover2215
18. Heider SV2115
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