Aaron Hunt (Hamburger SV) gegen Matt Penney (FC St. Pauli) im Hinspiel
Foto: Lobeca/Raasch

Hamburg – Zwei Vakanzen hat Dieter Hecking am heutigen Sonnabend (13 Uhr, Volksparkstadion) zum 103. Stadtderby gegen den Nachbarn FC St. Pauli zu entscheiden. Die erste ist: Wer spielt für den verletzten Ex-Pauli-Kicker Jeremy Dudziak, der sich beim 1:1 in Hannover bei einem Zweikampf mit Genk Haraguchi das Knie verdrehte und vom Platz gestützt werden musste, sich dabei eine Teilruptur des Innenbandes und eine Überdehnung des vorderen Kreuzbandes zuzog. Bitter für den 24-Jährigen, der seit dieser Saison beim HSV spielt und für die kommenden acht Wochen voraussichtlich ausfällt. Für ihn gibt es mindestens zwei Option, die Cheftrainer Hecking besitzt. Entweder Kapitän Aaron Hunt darf wieder ran oder David Kinsombi. Für Hunt spricht die Erfahrung in den Derbys. Er kann die Mannschaft führen und in den entscheidenden Phasen Ruhe ausstrahlen, sprüht bei einem guten Tag voller Ideen im Spiel nach vorne. Er kam bisher auf 663 Minuten Einsatzzeit bei den Rothosen in dieser Saison. Auf dem Platz musste der 33-Jährige dabei zwei Niederlagen miterleben, eine davon im Hinspiel gegen den Stadtrivalen. Er kam nach der Pause, konnte das Ruder nicht mehr rumreißen und der HSV verlor 0:2. Kinsombi bringt es auf bisher 664 Minuten in der aktuellen Spielzeit. Drei Niederlagen waren dabei und auch er sollte beim letzten Aufeinandertreffen in den letzten zehn Minuten für eine Super-Wende sorgen. Es klappte bekanntlich nicht. Der 24-Jährige steht für Kraft und Energie, weniger für Spielwitz, aber er strahlt genauso große Gefahr vor dem gegnerischen Tor aus, wie der Capitano. Beide kamen bisher auf drei Saisontore und eine Vorlage.

Morgen steht das 103. Stadtderby an und unsere Bilanz ist bisher sehr positiv: 68 Siege, 15 Unentschieden und 19…Posted by HSV on Friday, February 21, 2020

Hinterseer oder Pohjanpalo?

Die zweite Frage, die sich Hecking stellen dürfte, ist die im Sturmzentrum. Hier gibt es derzeit ein Wettrennen zwischen Lukas Hinterseer und Joel Pohjanpalo. Österreicher oder Finne? Beide Angreifer haben in diesem Jahr gezeigt, dass man auf sie zählen kann. Hinterseer hatte im Hinspiel den vermeintlichen Ausgleich erzielt. Er zählte nicht, weil die Hereingabe von Bakery Jatta zuvor hauchzart im Toraus war. Nach dem Seitenwechsel hatte der Österreicher noch eine große Chance, stand frei vor Robin Himmelmann und schoss sich selbst an. Der Ball ging über das Gehäuse. Zuletzt traf er beim 2:0 gegen den Karlsruher SC doppelt. In 20 Einsätzen (1.573 Minuten) war er neunmal erfolgreich und bereitete dreimal vor. Bei Pohjanpalo ist der Fall etwas anders gelegt. Der Finne kam erst im Winter, war zuvor sehr lange verletzt und hatte kaum Spielpraxis bei Bayer Leverkusen und durfte beim HSV dreimal als Joker ran. Das Resultat lässt sich sehen: 53 Minuten = zwei Buden. Beim 3:1-Sieg in Bochum brachte er die Rothosen drei Minuten nach seiner Einwechslung auf die Siegerstraße und beim 1:1 in Hannover ersetzte er nach einer Stunde Hinterseer und sorgte in der 96. Minute für den Ausgleich.

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Posted by Heiko Weßling on Friday, February 21, 2020

Verletzte bei Fan-Überfall am Freitagabend

Dass es im Vorfeld verdächtig ruhig blieb war nur die Ruhe vor dem Sturm. Wie die MOPO berichtete, kam es am Freitagabend auf dem Kiez zu Auseinandersetzungen zwischen beiden Fanlagern. Gegen 21.10 Uhr saßen HSV-Fans in einer Kneipe am Großneumarkt. Plötzlich klirrten Scheiben und es gab Gegröhle. Reizgas soll versprüht worden sein, heißt es weiter. Es soll sich um Anhänger des Statdrivalen FC St. Pauli gehandelt haben. 22 Menschen wurden dabei verletzt, teilweise in einer Klinik versorgt werden müssen. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an. Ein Feuerwehrsprecher bestätigte den Einsatz.

Posted by Heiko Weßling on Friday, February 21, 2020

1.500 Polizisten im Einsatz

Am Sonnabendvormittag wird es noch einmal haarig. Die St. Pauli-Fans treffen sich am frühen Morgen am Millerntor, wollen von dort aus gemeinsam zum Stadion fahren und später marschieren. Die HSV-Anhänger wollen dies ebenfalls. Ihr Treffpunkt ist der Bahnhof Stellingen. Rund 1.500 Polizisten werden im Einsatz sein.

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