Berlin – Mit einer Niederlage, einem Sieg und damit insgesamt 10:2 Zählern schloss der VfL Bad Schwartau heute in Berlin-Hohenschönhausen die Bundesliga-Vorrunde als Gruppenerster ab. Nachdem Gastgeber Berlin an den ersten beiden Spieltagen leer ausging, holte die Günzel-Sieben in eigener Halle mit zwei Siegen das Optimum heraus. Für den Einzug in die nächste Runde hatte es dabei schon vorher nicht gereicht. Für den VfL Bad Schwartau geht es in der Hauptrunde zunächst am 19. und 20.Dezember on der heimischen Jahnhalle gegen Titelverteidiger Leverkusen, Dortmund und Remshalden. Der zweite und letzte Spieltag wird am ersten Februarwochenende in Leverkusen ausgetragen. Die beiden Gruppenersten qualifizieren sich dann für das Viertelfinale.

Füchse Berlin Reinickendorf – VfL Bad Schwartau 24:21 (14:7)

Füchse Berlin Reinickendorf: Genning, Faßold – Obermann, Kunde, Roloff (1), Kämpf (2), Petrzika, A. Schwarz, Dettenbach, Groß (1), Weyland (5), Dähne (5/1), N. Schwarz (4), Erlingsdottir (6/1)
VfL Bad Schwartau: Patalas, Meißner – Fischer (9/2), Gläfke, Dalinger (2), Nicolai (1), Hartstock, Riesner (1), Karau, Kieckbusch, Welchert (6), Meisner (1), Blech, Frauenschuh (1)
SR: Noack/Tornow
Zeitstrafen: 5:3
Siebenmeter: 2/2:2/4
Spielfilm: 1:0 (2), 4:1 (9.), 4:3 (10.), 7:3 (13.), 12:5 (20.), 14:7 (25.) – 15:7 (26.), 15:13 (29.), 18:14 (33.), 20:15 (43.), 21:18 (47.), 24:21 (50.)

Bereits im ersten Spiel haben die Berliner Füchse ihr Ziel, gerade vor heimischem Publikum endlich Punkte einzufahren, erreicht. Und das auf Grund der besseren ersten Halbzeit auch zu Recht. Schon im Vorfeld hatte sich der VfL Bad Schwartau als feststehender Gruppensieger für die Bundesliga-Hauptrunde qualifiziert. So betonte Trainer Olaf Schimpf, in Berlin einiges ausprobieren zu wollen. Mit Jule Meisner und Mara Blech kamen so gleich zwei B-Jugendliche zu großzügigen Einsatzzeiten. Auch die 16-jährige Keeperin Hanna Patalas darf noch für die B-Jugend spielen und stand sowohl gegen Berlin als auch später gegen Aldekerk jeweils in der ersten Halbzeit im Tor.

Leistungsträgerinnen wie Sophie Hartstock oder Kapitänin Jana Gläfke pausierten über die gesamten 50 Minuten. Der Bad Schwartauer Anfang war mit Pech behaftet; Lara Fischer traf die Latte, Pia Dalinger gleich danach den Pfosten. Noch kurioser der Wurfversuch Charlotte Riesners, als der Ball vom rechten zum linken Innenpfosten und von da wieder ins Feld sprang (17.). Olaf Schimpf wirkte recht entspannt, nahm in der 19. Minute beim Stande von 5:10 aus VfL-Sicht die erste Auszeit. Ohne große Wirkung, das 7:14 zur Pause schien uneinholbar. Hätte es aber nicht sein müssen, denn die VfL-Handballgirls präsentierten sich nach dem Wiederanpfiff deutlich verbessert und starteten mit einem 6:1-Lauf. Zwei verworfene Siebenmeter, dazu mehrfach Holz: Die Möglichkeiten, um wenigstens gleichzuziehen, waren da. Auch die starke Leistung der jetzt im Tor stehenden Celina Meißner gab weiteren Auftrieb.

Die Hypothek des Siebentore-Rückstandes zur Pause war dann allerdings doch zu hoch, so dass im Füchse-Lager verständliche Erleichterung eintrat. Berlins Coach René Günzel nach dem Spiel: „Über den Sieg freuen wir uns natürlich sehr. Uns hat natürlich schon ein wenig gewundert, dass beispielsweise eine Sophie Hartstock nicht zum Einsatz kam. In der zweiten Halbzeit hatten wir dann auch ein wenig Glück, da war der VfL doch um einiges besser. Aber wie dem auch sei, insgesamt war der Sieg schon verdient.“ Gegenüber Schimpf: „In der ersten Halbzeit waren wir noch nicht auf der Platte. Und die Aufholjagd in der zweiten Hälfte hat an den Kräften gezehrt.“

VfL Bad Schwartau – TV Aldekerk 22:18 (13:8)

VfL Bad Schwartau: Patalas, Belgardt – Fischer (4/1), Gläfke, Dalinger (5/2), Nicolai (6), Hartstock (2), Riesner (1), Karau, Kieckbusch (1), Welchert (2), Meisner, Blech, Frauenschuh (1)
TV Aldekerk: Rosenzweig, Finke – Dahners (3), Karpowitz (1), Senel (3), Bleckmann, Schütten (1), Hufschmidt, Grützner (1), Ohm (2/1), Heieck (2), Wick (2), van Neerven (1/1), Kunert (2)
SR: Kroll/Polke
Zeitstrafen: 1:1
Siebenmeter: 1/2:2/3
Spielfilm: 0:1 (2.), 2:1 (4.), 5:3 (9.), 11:6 (22.), 13:8 (25.) – 15:8 (28.), 16:12 (33.), 18:12 (35.), 20:14 (42.), 22:18 (50.)

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Bevor es ins zweite Spiel ging, wurde auf Anordnung des Deutschen Handballbundes der Opfer der tragischen Ereignisse vom gestrigen Tage in Paris gedacht. Die Berliner Organisatoren hätten dieses auch für die erste Begegnung schon getan, hatten da aber noch nicht die Genehmigung seitens des DHB vorliegen.

Auch in der zweiten Partie blieb Regisseurin Jana Gläfke auf der Bank, dafür durfte Sophie Hartstock ins Geschehen eingreifen. Dem TV Aldekerk, der als feststehender Gruppenzweiter in diesen Tag ging, fehlten drei wichtige Spielerinnen, die morgen in einer wichtigen Oberligapartie für die 1. Frauenmannschaft auflaufen sollen. Auch zwei verletzte Leistungsstüzen machten sich bemerkbar. So nahm auch TV-Coach Jörg Hermes einige B-Jugendliche mit in die Bundeshauptstadt. Ohne großartig zu glänzen, kontrollierte der VfL Bad Schwartau dieses Duell von Beginn an. Im Vergleich zum ersten Spiel zeigte sich Hanna Patalas stark verbessert und parierte bis zur Pause sechs Bälle. Auch Hanna Belgardt fügte sich danach gut ein. Doch am positivsten fiel Rechtsaußen Marthe Nicolai auf, die alle ihre sechs Versuche im gegnerischen Tor unterbrachte.

Der Bad Schwartauer Sieg hätte noch höher ausfallen können. Die Schlussphase lief jedoch von beiden Seiten zerfahren, so dass Aldekerk den Abstand halten und sogar minimal verkürzen konnten. In Gefahr geriet der VfL-Sieg dabei aber nie.

Für die VfL-Mädels ging es auf Einladung ihres Trainers nach dem Abschlusssieg zum Alexanderplatz, wo im „Mio“ direkt unter dem Fernsehturm der erste Platz gebührend gefeiert wurde.

TV Aldekerk – Füchse Berlin Reinickendorf 24:35 (10:16)

TV Aldekerk: Rosenzweig, Finke – Dahners (4/1), Karpowitz (2), Senel (2), Bleckmann (6/2), Schütten, Hufschmidt (3), Grützner, Ohm (1), Heieck, Wick, van Neerven (3), Kunert (3)
Füchse Berlin Reinickendorf: Genning, Faßold – Obermann (3), Kunde, Roloff (6), Kämpf (5), Petrzika (1), A. Schwarz (1), Dettenbach, Groß (1), Weyland (3), Dähne (7/2), N. Schwarz (8)
SR: Noack/Tornow
Zeitstrafen: 4:5
Rote Karte: Hufschmidt (TVA, 49:58, 3 x 2 Min.)
Siebenmeter: 3/3:2/2
Spielfilm: 1:0 (1.), 1:2 (3.), 3:2 (6.), 3:5 (8.), 5:10 (17.), 7:13 (21.), 10:16 (25.) – 10:17 (27.), 13:17 (29.), 15:21 (34.), 16:24 (38.), 18:30 (43.), 19:32 (44.), 24:25 (50.)

Die Berliner Füchse wollten es zum Abschluss dieser Bundesliga-Vorrundengruppe 3 noch einmal wissen. Der Sieg gegen Aldekerk war gewollt, fiel in der Höhe dann doch überraschend hoch aus. Und das trotz des Fehlens von Sandra Erlingsdottir, die beim 24:21 gegen den VfL Bad Schwartau noch gefährlichste Berlinerin war. Diese wurde allerding zur Frauenmannschaft abberufen, für die es parallel in der 1. Bundesliga um wichtige Punkte gegen Aufsteiger Rosengarten-Buchholz ging. Die Füchse gewannen, Erlingsdottir steuerte einen Treffer bei. Es ging auch ohne sie, vor allem in der zweiten Halbzeit spielte Berlin seine Überlegenheit gegen sichtlich geknickte Gäste aus. Zum Weiterkommen hat es für die Füchse nicht gereicht. Aber den Spieltags-Sieg hatte sich das Günzel-Team redlich verdient.

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