Lübeck – Sportlich ist es ja immer interessant. Aber der 24. Spieltag der Regionalliga Nord wird noch von einer ganz anderen Frage begleitet: Wie viele Spiele können überhaupt ausgetragen werden? Nach den vier witterungsbedingten Absagen der Vorwoche erscheinen auch die neun Spiele des kommenden Wochenendes nicht gänzlich gesichert. Obwohl sich das Wetter in den vergangenen Tagen in weiten Teilen des Verbandsgebietes beruhigt hat, befinden sich diverse Plätze noch immer in keinem guten Zustand. „Ob es weitere Ausfälle geben wird, ist schwierig zu prognostizieren“, sagt Jürgen Stebani, Vorsitzender des NFV-Spielausschusses. Bis Freitagmittag gab es noch keine Absage. Das änderte sich allerdings.
SC Weiche Flensburg – SV Werder Bremen II (Fr., 19 Uhr)
Der Gastgeber war zuletzt von der Absage seiner Partie beim HSV II betroffen und wartet deshalb noch immer auf den ersten Einsatz in 2020. Die Bremer nicht, kamen sie am letzten Spieltag doch zu einem 1:0-Heimerfolg über den HSC Hannover. „Es war ein Geduldsspiel, wir sind diszipliniert geblieben und haben die Aufgabe gut angenommen“, gab sich Trainer Konrad Fünfstück mit dem Auftritt zufrieden. Nun dürfte es sein Team allerdings mit einem ganz anderen Gegner zu tun bekommen: Der Tabellendritte wird gegen den Sechsten sicher nicht aus einer verstärkten Abwehr spielen.
VfL Wolfsburg II – VfB Lübeck (Sa., 13 Uhr)
Das Spiel der Spiele, es geht um nicht weniger als den Titel. Der VfL II (56 Punkte) und der VfB
(55) führen die Liga mit weitem Abstand an – eines dieser Teams wird sehr wahrscheinlich Meister werden und in die 3. Liga aufstiegen. Da wäre es natürlich eine sehr gute Idee, dieses Duell für sich zu entscheiden. Wenig überraschend befinden sich beide Mannschaften in einer starken Form. Die Wolfsburger sicherten sich beim 4:2 in Norderstedt bereits den achten Sieg in Folge. Dabei gelang ihnen das Kunststück, einen 0:2-Rückstand in drei Punkte umzuwandeln.
„Es war letztlich ein Sieg der Moral. Daher bin ich sehr stolz auf die Mannschaft, mit welchem Einsatz sie noch gewonnen hat“, meinte VfL-Coach Rüdiger Ziehl. Auch die Lübecker konnten natürlich gut leben mit ihrem 4:0-Erfolg gegen Holstein Kiel II, landeten sie doch bereits den sechsten Sieg in Folge. Der Gast reist nun mit einer außergewöhnlich großen Unterstützung an: Ein Konvoi aus zehn Lübecker Bussen soll dafür sorgen, dass über 1.000 Fans aus Lübeck eine Heim-Atmosphäre in Wolfsburg schaffen.
BSV Rehden – Hamburger SV II (Sa., 14 Uhr)
Nach dem Unentschieden gegen den HSC Hannover (0:0) und der 1:3-Niederlage in Oldenburg wartet der BSV noch immer auf den ersten Sieg in diesem Jahr. Sein Gegner allerdings auch: Die Nachholspiele gegen den HSC Hannover (0:2) und Hannover 96 II (1:2) gingen verloren, und zuletzt musste der reguläre Start des HSV II gegen Weiche Flensburg abgesagt werden. In den Waldsportstätten wird nun also nach einem Team gesucht, das sich erfolgreich gegen den Trend wehrt.
Heider SV – SSV Jeddeloh (Sa., 14 Uhr)
Der Heider SV konnte antreten am letzten Wochenende, blieb angesichts eines 0:1 in Drochtersen aber ohne Punkte. Das Schlusslicht ist gegen den 15. aus Jeddeloh also gefordert – dieser Gegner zählt zu jenen Mannschaften, die man schlagen muss, um den Tabellenkeller zu verlassen. Auf der anderen Seite besteht für den zuletzt unbeschäftigten SSV natürlich eine gute Gelegenheit, sich abzusetzen von der Konkurrenz. Die Form scheint jedenfalls zu stimmen: Beim 4:1 gegen Altona 93 hatte Neutrainer Oliver Reck vor einigen Wochen bereits einen starken Einstand gefeiert.
VfB Oldenburg – TSV Havelse (So., 14 Uhr)
Der VfB (7.) hat beim jüngsten 3:1 gegen den BSV Rehden mal wieder seine Heimstärke unter Beweis gestellt, gelang ihm doch das achte Spiel in Folge ohne Niederlage im Marschwegstadion. Insofern steht der TSV (10.) vor einer schweren Aufgabe. Allerdings weiß der Gast mit einer starken Auswärtsbilanz zu überzeugen: Gleich 20 seiner 32 Punkte gewann Havelse auf fremden Plätzen (6-2-3). Chancenlos ist der TSV also offenbar nicht.
HSC Hannover – Eintracht Norderstedt (So., 14 Uhr)
Einen Punkt gab es zuletzt nicht zu gewinnen, und trotzdem wussten sowohl der HSC als auch die Eintracht zu überzeugen. Der Gastgeber trat beim 0:1 in Bremen jedenfalls nicht wie ein 17. auf, er ließ den guten Nachholspielen gegen den HSV II (2:0) und den BSV Rehden (0:0) einen ordentlichen Auftritt folgen. Die Eintracht überraschte dagegen mit einem starken Auftritt beim 2:4 gegen Spitzenreiter VfL Wolfsburg II – bis zur 75. Minute hatte der Tabellenfünfte mit 2:0 vorn gelegen.
FC St. Pauli II – SpVgg Drochtersen/Assel (So., 14 Uhr)
In diesem Jahr trat der FC St. Pauli (14.) erst einmal an, nämlich beim 1:2 gegen den VfB Lübeck. So richtig wissen die Hamburger also nicht, wo sie stehen. Sicher ist nur, dass sie angesichts der Konkurrenz im Tabellenkeller jeden Punkt benötigen. Der Gast landete beim 1:0 über den Heider SV bereits den achten Sieg aus den vergangenen neun Partien und reist als Tabellenvierter an. Keine Frage: Die Spielvereinigung tritt in der Favoritenrolle an.
Holstein Kiel II – Hannover 96 II (So., 14 Uhr)
Die Teams starten unter ungleichen Voraussetzungen: Während die Kieler in ihrem ersten Spiel des Jahres nicht unerwartet mit 0:4 gegen den VfB Lübeck unterlagen, sicherte sich 96 II drei wichtige Punkte beim 2:1 gegen den HSV II. Die Niedersachsen vermochten sich damit ein wenig vom Tabellenkeller abzusetzen und kletterten auf den zwölften Rang. Vom Gastgeber auf Platz neun trennen sie aber immer noch sieben Punkte. Das gesicherte Mittelfeld ist 96 II also nach wie vor ein Stück voraus. Das dürfte ein großer Ansporn sein für den Gast.
Lüneburger SK Hansa – Altona 93 (abgesagt)
Noch immer wartet der LSK auf den ersten Einsatz in 2020. Dabei wäre es doch langsam mal an der Zeit für ein Erfolgserlebnis des Tabellenelften: In die Winterpause waren die Lüneburger (11.) mit fünf sieglosen Spielen (0-1-4) gegangen. Ihr letzter Dreier datiert vom 10. November (1:0 gegen den SVW II). Nun kommt der 16. aus Altona. Er war bereits aktiv in diesem Jahr, blieb bei der 1:4-Niederlage gegen den SSV Jeddeloh allerdings ohne Punkte. Und auch dieses Mal müssen die Lüneburger warten. Die Partie wurde am Freitagmittag abgesagt.
(PM/NFV/Stefan Freye/Redaktion)