Lübeck – Rund 3.000 Zuschauer im Schnitt hat der VfB Lübeck in der aktuellen Regionalliga-Saison bei den Heimspielen, steht auf Rang eins der Tabelle und hofft auf einen Aufstieg in die 3. Liga. Durch die Corona-Krise steht der Fußball aktuell überall und das hat Auswirkungen auf die Finanzen der Vereine. Besonders in der 4. Liga geht es für viele Clubs um die Existenz. Wie es weitergeht, weiß noch niemand. Die Bundesligisten beschlossen am Dienstag eine Verlängerung der Pause bis zum 30. April, doch will man danach mit Geisterspielen die Saison zu Ende bringen. Die 4. Liga im Norden wird vermutlich nachziehen, hatte sie bisher die Begegnungen bis zum 19. April ausgesetzt. Doch was passiert dann? Auch Geisterspiele, wie sie bei den Profis geplant sind? Und was ist mit den Einnahmen?
Sponsoren und Ticketing als Grundlage
Auf der Lübecker Lohmühle hat man viel investiert, um nach 16 Jahren wieder im Profifußball dabei zu sein. Auch eine Frage des Geldes? „In der Regionalliga finanziert man sich letztlich über zwei Säulen. Das sind die Sponsoren und das Ticketing. Wenn wir nicht spielen, verkaufen wir keine Tickets und haben da keine Einnahme. Rechnet man das hoch auf die restlichen fünf Spiele, die ohne Zuschauer stattfinden würden, wäre das ein Betrag von 120.000 Euro, der uns fehlen wird. Die Tendenz ist sogar eher steigend, sollten wir bis zum Ende um den Aufstieg mitspielen“, sagte VfB-Vorstand Florian Möller im NDR.
Fünf Mal noch Lohmühle
Für die noch auszutragenden fünf Heimspiele sind Rehden, HSV II, Norderstedt, Havelse und Drochtersen zu Gast in Lübeck. Die Aufstiegsparty wäre bei Geisterspielen eine traurige in der Vereinsgeschichte, vor allem für die Fans. So sieht es auch der VfB-Vorstand, der aktuell im Home-Office arbeitet: „In der Bundesliga sind Geisterspiele wohl schon okay. In der Regionalliga – und insbesondere für uns ist das elementar. Emotionen schwappen bei Spielen ohne Zuschauer einfach nicht über, wie auch, wenn niemand da ist. Vom finanziellen Aspekt gar nicht zu sprechen.“
Anhänger unterstützen VfB Lübeck auch jetzt
Die VfB-Fans bleiben ihrem Verein in Krisenzeiten treu, leisten ihren Beitrag. Zuletzt stieg der Verkauf von Merchandising-Artikeln deutlich. „Wir befinden auf Weihnachtsniveau und die Geschäftsstelle hat reichlich mit dem Versenden zu tun. Es wird in diesem Fall ein fünfstelliger Umsatz angepeilt. Im Vergleich zum Februar haben wir eine fünffache Steigerung. Darüber freuend wir uns natürlich und sind unseren Fans dankbar, dass sie uns so unterstützen“ so Möller bei HL-SPORTS.