Lübeck – Die Corona-Krise scheint einigen Clubvertreten zu Kopfe zu steigen. Während der Norden und Süden für eine Fortsetzung der aktuellen Spielzeit, auch zu einem späteren Zeitpunkt, tendiert, scheint man im Westen und Osten den Geduldsfaden zu verlieren.
RWE-Boss stinksauer
16 von 18 Clubs der Regionalliga West sind für einen sofortigen Abbruch. Als Aufsteiger könnte der SC Verl als Tabellenzweiter in die 3. Liga hochgehen, weil Spitzenreiter SV Rödinghausen keine Lizenz beantragte. Rot-Weiß Essen, als Dritter würde Rot-Weiß Essen (mit Ex-HSV-Coach Christian Titz) würde mit einem Rückstand von zwei Punkten in die Röhre gucken. Das will man anscheinend an der Hafenstraße nicht mitmachen. Marcus Uhlig, Vorstandsvorsitzender von RWE, machte sich vor einer Telefonkonferenz am Mittwochnachmittag Luft über die Sozialen Medien. „Fakt ist: es scheint ernst zu werden. Gefühlt driftet der Fußball gerade auseinander. Jeder Verband geht seinen eigenen Weg und von einem dringend notwendigen geeinten Vorgehen der fünf Regionalligen scheinen wir auch mittlerweile meilenweit entfernt. Wie soll das Bitteschön funktionieren? Wie gesagt: ich bin sehr sauer über diese offensichtlich gezielte Indiskretion“, so Uhlig.
Nordost unklare Stellung
In der Regionalliga Nordost scheint die Sache absolut unklar. Erst hieß es Abbruch, dann wieder Rettung TV-Geisterspiele – aber nur bis zum 30. Juni.
Thiam für Relegationsspiel gegen Lübeck
Der VfB Lübeck ist im Norden für eine Fortführung der Saison. Der Tabellenerste hofft auf den sportlichen Aufstieg in die 3. Liga. Von Konkurrent VfL Wolfsburg II kam nun die Idee, dass man zwischen den beiden Vereinen eine Aufstiegsrelegation austragen könne. Pablo Thiam, Sportlicher Leiter der Niedersachsen, ist auf jeden Fall gegen ein Einfrieren der Tabelle oder den Ist-Zustand zu werten. Der Norddeutsche Fußballverband (NFV) möchte allerdings vermutlich lieber die Saison sportliche zu Ende bringen.
Südwesten und Bayern für Fortsetzung
Die Regionalliga Südwest ist verantwortliche für die fünf Staffeln in der höchsten Amateurklasse. Dort prüft man juristisch, welche Auswirkungen mögliche Entscheidungen mit sich bringen. Dort sind nach HL-SPORTS-Informationen 10 von 18 Clubs für eine Fortsetzung der Saison. Ähnlich sieht es in Bayern aus.