Lübeck – Den ersten großen Krach gab es nur wenige Monate nach der Fusion von Cougars und Seals. Einer, den man sich vermutlich ersparen hätte können. Grund dafür war die Haltung des Vereins gegenüber dem Trainerteam. Headcoach Philipp Stursberg zog seine knallharte Konsequenz und trat zurück – das übrigens schon vor zwei Wochen. In einem offenen Statement machte er reinen Tisch. Der Verein kam dabei nicht gut weg und könnte damit einen ersten Imageschaden erleiden.

Stursbergs Meinung hat Gewicht

Der 40-jährige Stursberg ist nicht irgendein Coach. Er trug selbst19 Jahre das Trikot der „Berglöwen“, war NFL Europe-Profi bei den Hamburg Sea Devils, holte zweimal als Nationalspieler die Europameisterschaft und wurde im vergangenen Jahr nicht nur zum Linebacker-Coach der Deutschen Junioren-Nationalmannschaft berufen, sondern übernahm in Lübeck das Kommando.

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Rückzieher vor Mini-Saison?

Cougars äußerten sich kurz und knapp: „Hintergrund waren unterschiedliche Auffassungen zwischen Stursberg und der Club-Führung über die sportlichen Perspektiven während der Corona-Krise“, hieß es in einem Absatz. In der Meldung ging es in erster Linie allerdings um die Teilnahme an der geplanten Mini-Saison. Dabei heißt es: Der American Football Verband Deutschland (AFVD) hat den Clubs der GFL und der GFL2 eine zweiwöchige Fristverlängerung gewährt, um zu entscheiden, ob sie im September den offiziellen Spielbetrieb mit einer verkürzten Saison aufnehmen wollen oder nicht. Der Vorstand des USC Lübeck hat sich entschieden, diese Frist zu nutzen, um weiter zu abzuwägen, ob und wie ein Start realisiert werden kann. „Wir werden nicht auf Teufel komm raus antreten“, stellt Cougars-Vorstandschef Michael Wieschendorf klar. „Nur wenn die Mehrheit der Spieler spielen möchte und ein Start im September unter gesundheitlichen und rechtlichen Aspekten verantwortbar ist, können wir es uns vorstellen.“

Wieschendorfs erste Niederlage als neuer Boss

Ursprünglich war die Frist des AFVD am Montag abgelaufen. Widerstand bei den Clubs soll sich allerdings breitmachen. Wieschendorf sagte Anfang des Monats noch: „Wir werden jetzt alle Optionen prüfen und viele Gespräche mit Spielern und Trainer führen. Wir hoffen, dass wir dann möglichst schnell Planungssicherheit haben und zu einer Entscheidung kommen werden.“ Welches Ergebnis das Gespräch mit Cougars-Ikone Stursberg mit sich brachte ist bekannt. Bleibt zu hoffen, dass der USC Lübeck schnell eine klare Linie findet und sich mit einem neuen Headcoach auf einen „neuen“ Neustart vorbereitet.

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