Die Träume von Olympischen Spielen 2024 in Hamburg haben ein jähes Ende gefunden. Die Hälfte der Wahlberechtigten (50,1 Prozent) hat sich an der Abstimmung über Olympia 2024 beteiligt. Den Befürwortern, die sich nach jüngsten Prognosen in der Mehrzahl wähnten, fehlten 21.171 Stimmen: 335.638 NEIN-Stimmen standen 314.468 JA-Stimmen gegenüber.
Die leisen Zweifel die bei HL-SPORTS gestern in diesem Blog unter dem Titel „Hamburg macht sich auf den Weg in Richtung Olympia 2024 – oder…?“ anklangen, sind Realität geworden. Hamburg erwacht am 1. Advent aus allen Olympia-Träumen.
„Wir haben einen Stimmungswandel in der Stadt bemerkt", sagte Florian Kasiske aus dem Lager der Initiative NOlympia: „die Menschen sehen, dass es Sachen gibt, wo das Geld besser angelegt ist."
„Man muss das Ergebnis akzeptieren, auch wenn man sich ein anderes gewünscht hätte“, erklärte Hamburgers Erster Bürgermeister Olaf Scholz.
Sportsenator Michael Neumann (SPD) sagte im NDR-Interview: „Das ist schwer für mich zu glauben, dass Hamburg Nein zu dieser Wahnsinnschance gesagt hat. Man muss das jetzt akzeptieren. Aber ich werde sicher noch in den nächsten Wochen den Kopf schütteln. Das heutige Ergebnis macht sehr nachdenklich.“
Die Olympia-Bewerbung hat Hamburg rund 6 Millionen Euro gekostet. „Das gibt’s nur einmal“, war ein Slogan der Macher; die Chancen, Olympische Spiele in Deutschland auszurichten, sind nch den Ablehnungen der Bürger zuvor in München und jetzt in Hamburg auf längere Zeit gleich null.
Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), sprach von einem herben Tief- und Rückschlag: „Wir sind mit Hamburg aufgebrochen, um Sportdeutschland neue Perspektiven zu geben – diese Chance für die nächste Generation ist nun nicht gegeben.“
„Ich bin sehr enttäuscht und traurig, dieses Projekt wäre eine große Möglichkeit für die Stadt und ihre Bürger gewesen“, sagte der HSV-Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer. Weitspringer Sebastian Bayer: „Man muss mit diesem Wort vorsichtig sein. Aber für den deutschen Sport ist das eine Katastrophe.“
In Kiel hatten sich zwei Drittel der Wähler für die Ausrichtung der Olympischen Segelregatten in Verbindung mit Olympia 2024 in Hamburg ausgesprochen.